Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0360 - Im Reich der Teleporter

Titel: 0360 - Im Reich der Teleporter
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
dem Umweg über erbitterte Wortgefechte menschlich getroffen."
    Rhodan stieß sich von der Wand ab drehte sich halb herum und sagte: „Du bist heute unerträglich besserwissend. Ich gehe und suche mir andere Gesprächspartner!"
    Er verschwand im Gewühl und wurde von seinen anderen Freunden eingekesselt und in Unterhaltungen verwickelt. Atlan blieb an seinem Platz, fing einen kurzen Blick von Roi Danton auf und hob leicht die Hand. Dann versuchte er, ungesehen und unbeachtet zum Ausgang zu gelangen.
    Langsam und in Gedanken verloren ging, fuhr und schwebte er hinunter in die Räume der Rechenzentrale des Ultraschlachtschiffes. Dort setzte er sich in einen der schweren Sessel, kippte die Lehne nach hinten und legte die Füße in den weichen, kurzen Stiefeln auf ein Pult. Diejenigen, auf die er hier in dem leeren Raum wartete, würden kommen.
    Er hatte dafür gesorgt.
    Aber... konnte man die Umstände, in denen sich die Expedition der vier Schiffe befand, rechnerisch zu einem positiven Ende bringen?
     
    *
     
    „Sie sind selbst mir als einer psychologisch geschulten Assistentin eines Psychologen ein Rätsel, Monsieur Danton", sagte Eileen Dacran und lächelte ihn über den lippenstiftverzierten Rand ihres Plastikbechers hinweg an. „Einerseits scheinen Sie durchaus nicht dumm zu sein - andererseits planen Sie ausgerechnet für dieses Fest, zusammen mit diesem alt und recht kindisch gewordenen Atlan, derartige Scherze. Ist das jenes Niveau, nach dem Sie ständig schrien?"
    Roi Danton grinste grimmig zurück und machte eine völlig unsinnige Geste; wie ein sehr junges Mädchen vor dem Spiegel.
    „Parbleu!" sagte er, „ich bin ein ungeheuer schwierig angelegter Charakter. Wer vermag mich schon zu durchschauen?"
    „Und dieser angeblich witzige Aufzug, in dem Sie sich bewegen...?"
    Eileen beherrschte die Kunst, liebenswürdig und völlig nichtssagend zugleich zu lächeln.
    „Was heißt witzig! Eine Kleidung, die meinem Stilempfinden huldigt."
    Er tupfte mit seinem feinseidenen Tüchlein zuerst die Lider ab, dann bohrte er damit kurz im Ohr.
    „Seit wann ist Ihr Stilempfinden gut, Euer Gnaden?" fragte Eileen.
    „Zumindest seit dem Augenblick, in dem Ihr, Euer Liebden entschuldigen es, mich trafet!"
    Sie lachte.
    Roi machte ein gekränktes Gesicht.
    „Euer Haar, Madame", sagte er vorwurfsvoll und mit einer Miene, als wolle er jede Sekunde in Tränen der Rührung ausbrechen, „ist ein Gedicht. Eure entblößten Schultern ein Epos - aber Eure Worte sind reine Trivialliteratur, um nicht zu sagen: Schund! Ich gehe jetzt. Tiefgetroffen und schmerzlich berührt! Vielleicht treffe ich Sie ein ander Mal... vielleicht spricht Sie dann mit etwas mehr Achtung von mir! Au revoir!"
    Er stolzierte geziert durch die Menschenmenge davon, winkte Rhodan zu und ließ die Messetür hinter sich zugleiten.
    „Rechenzentrale?" überlegte er laut. „Aha! Tout droit!"
    Zehn Minuten später ließ er sich neben dem Arkoniden in den anderen Sessel fallen, warf seinen abgeschnallten Zierdegen achtlos in einen Winkel und legte die beiden Füße in den kostbaren Schnallenschuhen ebenfalls auf das Pult.
    „Wir warten auf unseren Fünfhundertjährigen", sagte er.
    „Wir warten darauf, daß er und einige andere das Congratulatein verlassen", erwiderte Atlan.
    „Also darauf, daß er ein Goout macht."
    Zwanzig Minuten später kam Perry Rhodan in der Begleitung der vier Haluter in die Rechenzentrale.
    „Atlan und Roi, sagte er beinahe heiter, obwohl die Sorge über den Ausgang dieses Abenteuers schwer auf seinen Schultern lasten mußte, „ich bin restlos überwältigt. Es war eine ausgezeichnete Idee von euch, das Fest mit so viel Humor aufzuziehen. Ich habe unterwegs nur heitere Gesichter gesehen, trotz der ernsten Lage. Psychologisch außerordentlich gemacht, Atlan! Die Moral an Bord wird gehoben."
    „Meiner Treu", sagte Danton, „sie wird es nötig gehabt haben!"
    „Schweige Er", erwiderte sein Vater.
    Nacheinander kamen noch einige Offiziere und Bedienungsmannschaften der Rechenmaschinen in den Raum, Unterlagen wurden gebracht, dann klickten die Schaltungen. Die Eingabepulte wurden aktiviert, und die positronische Apparatur erwachte mit Lichtern, Geräuschen und einem feinen Summen, das den Raum zu fühlen schien. Zugleich mit dem Summen ergriff eine nervöse, nicht genau zu schildernde Spannung die rund fünfzehn Menschen und die vier Haluter.
    „Wir haben hier einige schwierige Überlegungen", begann Rhodan. „Was uns als einziger
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher