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036 - Die Söhne des Himmels

036 - Die Söhne des Himmels

Titel: 036 - Die Söhne des Himmels
Autoren: Michael J. Parrish
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großem Jubel herumgetragen.
    Erneut formte sich eine Prozession der Eisas Jünger, und unter der Führung ihres Oberhaupts, das sie schlicht »Kommanda« nannten, verließen sie den Saal. Ausgelassen sangen sie und schwenkten ihre Fackeln; ihre Freude war unbeschreiblich.
    Matt tauschte flüchtige Blicke mit seinen Begleitern, die wie angewurzelt in ihren Sänften saßen und wie er nicht wussten, was sie von alldem halten sollten.
    Man trug sie quer über das Gelände des alten Raumfahrtzentrums, und immer mehr Eisas Jünger Männer, Frauen und auch Kinder gesellten sich zu der Prozession.
    Noch während Matt überlegte, wie er sich weiter verhalten sollte, näherten sie sich einem gedrungenen Bau im nördlichen Teil der Insel, der anders als alle anderen Gebäude des Geländes noch weitgehend unversehrt zu sein schien.
    Es war ein Bunker einer von jener Sorte, wie sie überall auf der Welt kurz vor dem Untergang errichtet worden waren, um das Erbe der Menschheit vor der Vernichtung zu bewahren.
    Unter lautem Jubelgeschrei trugen die Eisas Jünger die drei vermeintlichen Götterboten die steile Auffahrt hinab. Matts Hoffnung, im Inneren des Bunkers könnte sich etwas aus alter Zeit erhalten haben, wurde jäh enttäuscht, als er sah, dass die großen schweren Bunkertore weit offen standen.
    Im Inneren gab es rostige Autowracks, die Überreste von Möbeln und andere verrottete Gegenstände.
    Die Sektierer, deren Fackeln die Korridore erhellten, schienen sich in dem unterirdischen Labyrinth gut auszukennen. Zielstrebig trugen sie Matt, Dave und Rorke durch die Gänge, passierten große Räume, die einst mit Computern und Hightech vollgestopft gewesen sein mussten jetzt waren davon nur mehr verfallene Reste übrig, Kabelstränge, die wie die Stümpfe abgetrennter Gliedmaßen von der geschwärzten Decke hingen.
    Matt schüttelte den Kopf. Es war deprimierend. Wie hatten sie auch nur ernstlich annehmen können, dass es hier irgendetwas gab, das nach all der Zeit noch funktionierte… ? Dann, plötzlich, endete die Prozession vor einem weiteren Bunkerschott, das im Gegensatz zum ersten verschlossen war.
    Die Eisas Jünger blieben stehen und setzten die Sänften zu Boden. Matt und seine Begleiter stiegen ab.
    »Was ist das?«, fragte Dave McKenzie verblüfft.
    »Dieses Tor ist uns seit jeher verschlossen«, erklärte der Kommanda bereitwillig und mit Ehrfurcht in der Stimme. »Nur Eisas' Gesandten ist es vorbehalten, es zu öffnen. Euch…«
    Damit verbeugte sich der Priester und trat zur Seite, um Matt und die anderen vorzulassen.
    Auf der rechten Seite des Schotts war ein kleines Kästchen in die Wand eingelassen offenbar das Schloss, mit dem das Schott geöffnet werden konnte.
    Fasziniert traten Matt und David darauf zu, nahmen sowohl das Schott als auch das Kästchen, das von einer dicken Staubschicht bedeckt war, in Augenschein.
    »Sieh dir das an«, flüsterte Dave. »Das alles ist völlig unberührt…«
    »Tja«, meinte Matt. »Die Frage ist nur, ob es noch funktioniert.«
    »Wer diesen Mechanismus konstruiert hat, wusste, dass er eine lange Zeit würde überdauern müssen.« Dave wischte und blies den Staub beiseite. Große Tasten mit den eingravierten Zahlen 0 bis 9 kamen zum Vorschein.
    »Ein Zahlenschloss«, stellte der Astrophysiker fest.
    »Und?«, erkundigte sich der Kommanda begierig. »Könnt ihr es öffnen? Wir wissen, dass Eisas euch den Schlüssel dazu gegeben hat.«
    »Was du nicht sagst«, knurrte Matt halblaut.
    »Kannst du das Schloss knacken, Dave?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Gib dir Mühe. Ich möchte nicht dabeisein, wenn die Begeisterung dieser Jungs in Enttäuschung umschlägt.«
    »Mal sehen… Mit großer Wahrscheinlichkeit wurde dieses Schloss von Mitarbeitern der NASA programmiert. Gut möglich, dass sie einen der bei der Planetenberechnung geläufigen Logarithmus verwendet haben.« Dave legte seine Stirn in Falten und begann auf dem Tastenfeld herumzutippen doch nichts regte sich.
    »Das war der falsche Logarithmus«, bemerkte Matt trocken. »Ich hoffe, du hast noch einen anderen auf Lager.«
    »Unendlich viele«, entgegnete Dave tonlos.
    »Genau das ist das Problem…«
    »Was ist?«, erkundigte sich der Kommanda, und mit Unbehagen registrierte Matt die Ungeduld in der Stimme des Sektenführers.
    »Habt ihr den Schlüssel nicht?«
    »Natürlich haben wir ihn«, versicherte Matt.
    »Aber Eisas hat keine Eile. Zeit bedeutet nichts im Universum!«
    »Wie wahr du sprichst! Verzeih unsere
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