Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0359 - Ich stieß auf eine heiße Spur

0359 - Ich stieß auf eine heiße Spur

Titel: 0359 - Ich stieß auf eine heiße Spur
Autoren: Ich stieß auf eine heiße Spur
Vom Netzwerk:
fünfundzwanzig. Sie waren auch alle gleich gekleidet: blaue Nietenhosen, gelbe Pullis, rote kurze Lederjacken mit braunem Pelzkragen: Auf dem Rücken jeder Jacke war eine Art Wappen in weißer Farbe aufgemalt. Ich habe es nicht so genau angesehen. Aber darüber standen noch zwei Worte: Rote Wölfe.«
    Die Tür flog auf. Tuckery kam hereingehastet. Er war bleich vor Erregung.
    »Wir haben eine Spur«, krächzte er heiser. »Wir haben eine Spur, G-men! Das Motorrad! Es gehört keinem von den Leuten draußen. Auch dem Personal der Raststätte nicht. Es muss einem der Mörder gehören.«
    ***
    »Rote Wölfe«, sagte ich. »Sie nennen sich Rote Wölfe.«
    Die Stimme des Einsatzleiters aus dem Distriktgebäude klang so klar durch die Telefonleitung, als stünde er neben mir.
    »Liegt etwas gegen sie vor?«, fragte er.
    »Mord«, erwiderte ich. »Mord an einem Polizisten der Highway Patrol.«
    Ein paar Sekunden blieb es still in der Leitung. Danach klang die Stimme des Einsatzleiters plötzlich verändert, sie war kühl und sachlich, aber drängend.
    »Was wissen Sie schon?«, fragte er.
    »Sechs Mann«, antwortete ich. »Alter ungefähr zwischen zweiundzwanzig und fünfundzwanzig. Uniformähnliche Kleidung bei allen: blaue Nietenhosen, gelbe Pullis, rote Lederjacken mit braunen Pelzkragen. Auf dem Rücken ein aufgemaltes Wappen oder dergleichen mit den darüberstehenden Worten Rote Wölfe. Tatzeit etwa sechs Uhr heute früh.«
    Ich gab das wenige durch, was wir schon wussten, und fügte hinzu: »Lassen Sie durch Rundspruch alle Reviere im Raum Groß-New-York verständigen. Können Sie die Nachbarstädte hier in New Jersey ebenfalls unterrichten?«
    »Sie werden sich wundern, was ich kann, wenn es um einen Mord geht«, sagte der Einsatzleiter barsch. »Geben Sie alle weiteren Fakten durch, sobald Sie sie erfahren haben.«
    »Ja, Sir. Sheriff Tuckery vom Bergen County wird Sie in ein paar Minuten anrufen und Ihnen das Kennzeichen eines Motorrads durchgeben. Es besteht die Wahrscheinlichkeit, dass es einem der sechs Burschen gehört.«
    »Okay. Noch etwas?«
    »Das ist zunächst alles.«
    Ich legte auf, verließ die kleine enge Telefonzelle und durchquerte den großen Hauptraum der Raststätte, um zurück in das kleinere Nebenzimmer zu gehen.
    Sheriff Tuckery war aufgebrochen, um den Arzt zu holen und bei der Gelegenheit die Nummer des Motorrades aufzuschreiben. Außerdem hatte er zwei Mann von der State Police mitgenommen, damit sie ihren verletzten Kollegen zum nächsten Krankenhaus bringen konnten, falls der Doc dies für notwendig hielt.
    Da die Raststätte nur ein paar Meilen nördlich der Stelle lag, wo der Sattelschlepper des ermordeten Moll Quash stand, war mit der baldigen Rückkehr des Sheriffs zu rechnen.
    Die herumsitzenden Männer hatten übernächtigte Gesichter. Aus geröteten Augen starrten sie mich düster an. Jeder senkte den Kopf, sobald mein Blick ihn streifte. Noch immer lag der tote Polizist in unveränderter Haltung vor der Theke. Bis zum Eintreffen des Fotografen würde man ihn liegen lassen müssen. Ich blieb einen Augenblick neben der Leiche stehen.
    Sieben Männer, dachte ich erbittert. Zusammen mit den Polizisten waren es neun Männer. Aber sechs junge Gangster hatten vor ihren Augen einen von ihnen totschlagen können.
    Mein Blick huschte über sie dahin. Sie waren müde von einer langen Nachtfahrt. Aber es waren kräftige, gesunde Männer. Und dennoch hatte der Terror sie besiegt. Man brauchte nicht viel von Psychologie zu verstehen, um es sich ausmalen zu können.
    Die sechs Gangster hatten einen Anführer, sie waren als geschlossene Gruppe aufgetreten. Die sieben Fernfahrer bildeten drei Gruppen und saßen an drei verschiedenen Tischen. Jede einzelne Gruppe war für’sich zu schwach gewesen, gegen die sechs vorzugehen. Und es hatte jener Mann gefehlt, der sich zum Wortführer gemacht hätte.
    Ich ging zur Theke und bestellte zwei große Portionen Kaffee. Das blassgesichtige blonde Mädchen nahm meine Bestellung entgegen. Vielleicht hätte sie heimlich die nächste Polizeistation anrufen können, dachte ich. Vielleicht hätte sie es nicht geschafft. Aber sie hatte es nicht einmal versucht. Niemand hier hatte irgendetwas versucht.
    ***
    Sapple saß noch genauso auf seinem Platz, wie ich ihn verlassen hatte.
    Phil stand an einem Fenster und sah hinaus in das trübe Licht des diesigen Morgens. Er schien zu frösteln, denn er hatte die Hände tief in die Manteltaschen geschoben und die Schultern
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher