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0359 - Ich stieß auf eine heiße Spur

0359 - Ich stieß auf eine heiße Spur

Titel: 0359 - Ich stieß auf eine heiße Spur
Autoren: Ich stieß auf eine heiße Spur
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diesem Fall zu beschäftigen?«
    Er war ein sehr kleiner Mann, so um die fünf Fuß und ein paar Zoll, aber er wirkte energiegeladen.
    Wir hatten uns zurück auf den Highway begeben und standen neben dem Wagen des Sheriffs. Ein Arzt, den der Sheriff mitgebracht hatte, saß mit Mrs. Quash in seinem Wagen, um ihr ein Beruhigungsmittel zu geben. Der Sheriff 10 hatte uns bei der Vorstellung seinen Namen genannt, aber wir hatten ihn nicht verstanden.
    »Wann ist es passiert?«,' fragte ich.
    »Ein Glück, dass es Fahrtenschreiber gibt«, brummte der Sheriff und biss die Spitze einer schwarzen Zigarre ab. »Um elf Uhr zweiunddreißig hat er zum ersten Mal gebremst und angehalten. Das wird hier auf dem Highway gewesen sein, wo man ihn stoppte. Zwei Minuten später fuhr er wieder an, aber sehr langsam. Da ist er also vom Highway auf den Waldweg abgebogen. Und gleich darauf hielt er wieder. Zum letzten Mal in seinem Leben.«
    »Demnach war es ungefähr zwanzig Minuten vor Mitternacht, als ihn die Schüsse trafen?«, fragte Phil.
    »Ja, ungefähr um die Zeit.«
    »Mit was für einem Trick bringt man einen Lastwagenfahrer dazu, mit seinem Lastzug die Autobahn zu verlassen und auf einen Waldweg abzubiegen?«, fragte ich. »Können Sie sich das denken, Sheriff?«
    Auf diese Frage wussten wir keine Antwort. Wir schwiegen eine Weile.
    »Haben Sie Geschosshülsen gefunden?«, fragte Phil dann.
    »Ja. Sie lagen links neben dem Wagen. Kaliber zehn Millimeter.«
    »Quash ist, nach den Einschüssen zu urteilen, von hinten erschossen worden?«
    »Ganz ohne Zweifel«, sagte der Sheriff.
    Er wollte noch etwas sagen, aber er wurde, wie wir alle, von einem Motorradfahrer abgelenkt, der an zwei Lastzügen vorbei auf dem Highway entlangbrauste.
    »Der Bursche muss es sehr eilig haben!«, rief der Sheriff.
    Er hastete um seinen Wagen herum, weil er wahrscheinlich dem Burschen nachfahren wollte. Aber noch, bevor er die Tür aufreißen konnte, kurvte der Motorradfahrer von der Mitte der Fahrbahn scharf nach rechts und genau auf uns zu. Da kreischten auch schon die Bremsen, und die Reifen quietschten, als sie über den Asphalt scheuerten. Auf einmal war es still.
    Die Morgendämmerung hatte schon längst eingesetzt, und es herrschte jenes milchige Zwielicht, mit dem sich wolkenverhangene Tage anzukündigen pflegen.
    Auf dem Highway war der Verkehr dichter geworden, aber noch fuhren alle mit Licht, sodass endlose Scheinwerferketten an uns vorüberhuschten.
    Das Motorrad war keine zwei Schritte hinter dem Wagen des Sheriffs zum Stehen gekommen, weil der Fahrer den Motor abgewürgt hatte. Rechts und links von mir kamen uniformierte Polizisten. Phil reckte seinen Kopf hinter dem Wagen des Arztes hervor.
    Der Motorradfahrer trug die Uniform der New Jersey State Police mit dem Armschild der Unterabteilung Highway Patrol. Diese Beamten sind für die Kontrolle der Autobahnen zuständig.
    »Mann!«, raunzte der Sheriff und bückte sich nach seiner Zigarette, die er vor Schreck verloren hatte. »Sind Sie von allen guten Geistern verlassen?«
    Er bekam keine Antwort. Der Bursche von der Highway Patrol saß breitbeinig auf seinem Motorrad. Es war kein Polizeifahrzeug. Der Fahrer ließ den Kopf hängen, rutschte plötzlich mit der rechten Hand von der Lenkstange ab und sackte nach vorn.
    Phil war ihm am nächsten. Er sprang vor und fing den Mann auf.
    »Packt mit an!«, rief der Sheriff.
    Unter Mithilfe aller Anwesenden wurde der Mann behutsam vom Motorrad gehoben und vorsichtig neben der Straße niedergelegt. Inzwischen hatte jemand die Scheinwerfer des stehenden Polizeiautos eingeschaltet.
    »Rufen Sie den Arzt, Sheriff«, sagte ich erschrocken, »aber schnell!«
    Der Mann von der Highway Patrol sah übel aus. Sein Gesicht war blutverschmiert. Das Auge war stark geschwollen.
    »Er versucht zu sprechen!«, rief einer.
    »Ruhig, mein Sohn, ruhig«, sagte der Sheriff und kniete neben dem Verletzten nieder. »Wir haben einen Doc da. Ganz ruhig!«
    Der Verletzte musste den Stern des Sheriffs bemerkt haben. Plötzlich richtete er sich mit schmerzverzerrtem Gesicht auf.
    »Droben, Sheriff«, keuchte er mit sichtlicher Anstrengung, »droben an… an der Raststätte…«
    »Was ist an der Raststätte?«, fragte der Sheriff. »Los, mein Junge, was ist los an der Raststätte?«
    »Sie bringen… bringen Tony um…«
    Er sackte bewusstlos zusammen. Der Sheriff trat beiseite und ließ den Arzt heran.
    »Los, Jungs!«, kommandierte er. »Zur Raststätte. Tony, das kann
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