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0359 - Die Teufelsvögel von Bombay

0359 - Die Teufelsvögel von Bombay

Titel: 0359 - Die Teufelsvögel von Bombay
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Monstrum? Wenn sie selbst ein Monstrum war?
    Die Schlangen-Menschen, diese Ungeheuer, warfen sie förmlich auf den Steinaltar und hielten sie fest, obgleich sie sich nicht wehrte. Schon begannen die Messing-Schlangen auf sie zuzukriechen, berührten ihre Haut…
    Hoffentlich geht es schnell, dachte sie verzweifelt und resignierend. Schnell und möglichst schmerzlos…
    ***
    Professor Zamorra war mit dem Fachbereichsleiter der Universität ziemlich schnell einig geworden über den Ablauf der Vorlesung am kommenden Abend. Die Zeit wurde ebenfalls so festgelegt wie der Hörsaal, den der Fachbereichsleiter Zamorra persönlich zeigte. Der Einsatz technischer Mittel entfiel weitestgehend, da Zamorra außer seinem Gedächtnis nichts im Reisegepäck hatte. Dazu hätten sie immerhin erst zum Château Montagne gemußt, dessen Archiv auch größtenteils zerstört war. Aber das hätte Zeit gekostet. So waren sie einfach hier erschienen.
    Zamorra diskutierte kurz das Konzept seines Vortrages mit dem Fachbereichsleiter durch, gab Hinweise, worauf vorbereitend noch zu achten sei, und verabschiedete sich nach etwa eineinhalb Stunden wieder. Draußen wurde es allmählich Abend. Sowohl Zamorra als auch Nicole wunderten sich, daß Dr. Ashru Bagatma mit keinem Wort darauf hingewiesen hatte, daß er eigentlich schon Feierabend hatte und zu Hause sein wollte. Auch hatte er keinen Vorwurf erhoben, daß sie erst so spät auftauchten. Allerdings hatte Nicole schon im Telefonat durchklingen lassen, weshalb das so gekommen war…
    »Und nun?« fragte er, als sie draußen auf dem Campus standen und nach dem Taxi Ausschau hielten, das der Fachbereichsleiter noch angefordert hatte, damit sie zum Hotel zurückkehren konnten. »Stellen wir fest, welche Köstlichkeiten die hiesigen Restaurants zu bieten haben, oder versuchen wir eine Pommes-frites-Bude zu finden?«
    »Hier in Indien, in Bombay?« Nicole lachte. »Wir sind doch nicht in den Staaten oder in Europa…«
    »Aber die zweifelhaften Segnungen der Zivilisation dürften sich inzwischen auch in noch glücklich-hinterwäldlerischen Hafenstädten ausbreiten«, sagte Zamorra.
    »Ich habe einen besseren Vorschlag«, sagte Nicole. »Ein paar Runden im Swimming-pool unseres Hotels drehen, anschließend das Hotelrestaurant heimsuchen, das über eine umfangreiche Speisekarte verfügt, und danach wahlweise Hotelbar oder Hotelbett.«
    Zamorra lächelte.
    »Bett klingt verheißungsvoll. Vielleicht sollten wir das Essen vorziehen und dann in den Swimming-pool. Dann geht das Ausziehen hinterher schneller…«
    Sie drohte ihm mit dem Finger. »Ich mache darauf aufmerksam, daß ich müde bin«, sagte sie. »Deshalb brauche ich die Erfrischungsrunden, damit ich fürs Essen fit bin, mein Lieber. Das zum Thema Bett…«
    »Du hättest doch im Flugzeug schlafen können.«
    »War gar nicht einzusehen«, widersprach sie. »Da kommt unser Taxi.«
    Sie stiegen ein. Zamorra gab das Ziel an. Als er zufällig in die Tasche seiner Jacke faßte, fühlte er das Kribbeln. Seine Hand umschloß den Dhyarra-Kristall, den er seit einiger Zeit immer bei sich trug, kaum anders als das Amulett.
    Der Dhyarra war nicht aktiviert, aber irgendwie teilte er Zamorra im Moment der Berührung etwas mit.
    Zamorra bedauerte jetzt, daß er sich nach vorn neben den Fahrer gesetzt hatte. Hier konnte er nicht gut den Dhyarra zücken und ihn befragen. Selbst wenn den Fahrer die Magie nicht interessierte - der Kristall sah aus wie ein verflixt großer Edelstein. Und so etwas war etwas für Diebe. Und nicht jeder Taxifahrer Bombays war eine ehrliche Haut.
    Zamorra versuchte den Kristall in der Jackentasche zu aktivieren, ohne ihn hervorzuholen. Er hatte darin wenig Übung, aber nach ein paar Minuten gelang es ihm. Er schloß die Augen und versenkte sich für wenige Augenblicke mit aller Bewußtseinskonzentration in den Dhyarra und das, was dieser festgestellt hatte.
    Überrascht preßte er die Lippen zusammen.
    Ein sehr starker anderer Dhyarra war gar nicht weit entfernt hochaktiv geworden.
    Das konnte nur eines bedeuten.
    Ein EWIGER war in Bombay!
    ***
    Magnus Friedensreich Eysenbeiß hatte sich direkt an sein Ziel versetzt, und dieses Ziel trug den Namen Mansur Panshurab. So kam Eysenbeiß auf seinem Weg aus der Hölle nicht in die oberirdischen Tempelanlagen, sondern direkt in die unterirdisch angelegten Höhlen und Gänge. Er erschien in einer von Fackeln erhellten Höhle, in der sich zwei Dutzend Personen zusammengefunden hatten und eine
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