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0359 - Die Korvette der Todeskandidaten

Titel: 0359 - Die Korvette der Todeskandidaten
Autoren: Unbekannt
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Junges.
    Einen häßlichen, pulsierenden, schleimigen Fleischklumpen, der mit eitrigen Beulen bedeckt war.
     
    *
     
    Don starrte mit weit aufgerissenen Augen auf das unglaublich häßliche Etwas. Der Anblick brachte ihn so außer Fassung, daß selbst sein geschulter Verstand Sekunden brauchte, um zu begreifen, was dort vor sich ging.
    Dann begann er zu handeln - mit der Wucht einer scharf gespannten Feder, die plötzlich von ihrer Arretierung befreit wurde. Shippi hatte noch nicht verstanden, wie ihm geschah, da rollte das Schott auf, und Don stürmte hinaus. Sekunden später schoß er durch den Eingang zum Kommandostand. Im Laufen umfing sein Blick den Bildschirm. Die Korvette schwebte fünf Meter über dem Boden des Hangars.
    Er erreichte das Pilotenpult. Sein mörderischer Schlag traf Tschai Kulu gegen die Schläfe und schleuderte ihn bewußtlos aus dem Sessel. Don nahm seinen Platz ein. Schreie gellten hinter ihm auf.
    Er achtete nicht auf sie. Er führte dem Feldtriebwerk zwei Prozent mehr Leistung zu. Die KC-21 hörte auf zu sinken. Er aktivierte das Horizontaltriebwerk. Die Korvette begann, sich langsam aus dem Hangar hinauszuschieben.
    Eine schwere Hand legte sich Don auf die Schulter. Im selben Augenblick, in dem der Hyperkomempfänger mit einem Gewirr aufgeregter, fragender Stimmen zu schnattern begann, hörte er hinter sich Max Lyman sagen: „Stehen Sie auf und lassen Sie die Konsole in Ruhe, oder, bei Gott, ich schieße Sie zusammen!"
    Don wandte den Kopf zur Seite.
    „Sehen Sie meine rechte Hand? Am Fahrthebel? In dem Augenblick, in dem Sie mir auch nur die geringste Schwierigkeit machen, reiße ich das Ding bis zum Anschlag durch. Vorwärtsfahrt. Auf diese Weise wird aus der KC-21 und aus der CREST ein Schrotthaufen. Verstehen Sie das?"
    Der Druck der Hand verschwand. Lyman stammelte: „Mein Gott... Sie sind wirklich verrückt!"
    „Rufen Sie Radeczin", befahl Don kalt. „Schicken Sie ihn zu meiner Kabine. Er soll sich die Turu-Maus ansehen. Sofort!"
    Während er die Korvette vorsichtig aus dem Hangarraum bugsierte, hörte er Lyman über Interkom mit Radeczin sprechen.
    Don nahm den Hyperkom zur Hand.
    „Masters an CREST! Wir kommen nicht an Bord. Ich wiederhole: Wir kommen nicht an Bord. Es besteht der Verdacht, daß unser Fahrzeug verseucht ist. Bleiben Sie an den Empfängern und erwarten Sie weitere Nachrichten. Ende."
    Er entfernte sich etwa zehn Kilometer von der Wandung des Flaggschiffes. Dann fuhr er das Korpuskulartriebwerk auf fünfzig Prozent seiner Leistung. Wie mit einem mächtigen Satz schoß die Korvette in den Raum hinaus.
    Radeczin meldete sich aus Dons Kabine. Seine Stimme klang fassungslos.
    „Ich... ich weiß nicht, was hier vorgeht", stieß er hervor. „Aber was immer diese Maus haben mag, haben wir womöglich alle!"
    Don beschleunigte die Korvette weiter. Die CREST war längst hinter der Flammenhülle der schützenden Sonne verschwunden.
    Dann geschah, womit Don gerechnet hatte, seitdem der abscheuliche Wurf der Turu-Maus ihm vor Augen gekommen war. Er saß dem Kommandoraum zugewendet, auf Menc Radeczins Ankunft wartend, und beobachtete Max Lyman, der wie die personifizierte Ratlosigkeit vor seinem Pult stand.
    Während er ihn musterte, bildete sich auf Lymans Stirn eine Beule. Sie brauchte eine Minute, um bis zur Größe eines Taubeneies anzuschwellen. In diesem Augenblick schien Lyman sie zum erstenmal zu bemerken. Mit einer zerfahrenen Handbewegung fuhr er sich zur Stirn. Unter der Berührung der Finger platzte die Beule und träufelte ein Rinnsal dicker, gelblicher Flüssigkeit über Lymans Wange.
     
    *
     
    Radeczin barst herein.
    „Ich weiß nicht, was es ist!" schrie er. „Aber ich habe es, und Shippi hat es auch. Wir alle..."
    Don deutete auf Lyman. Radeczin starrte ihn an und unterbrach sich mitten im Wort.
    „Großer Gott!" stöhnte er.
    „Kümmern Sie sich um Tschai", befahl Don. „Er braucht Ihre Hilfe am nötigsten."
    Er schickte sich an, den Kommandoraum zu verlassen. Unter dem Schott blieb er noch einmal stehen.
    „Mittlerweile ist wohl jeder so schlau", sagte er beißend, „zu wissen, daß wir uns so weit wie möglich von der CREST entfernt halten müssen."
    Er ging zu der Kabine, in der Karyn Eyel untergebracht worden war. Er wußte jetzt, warum Eyel nicht zu Baiwoff hatte zurückkehren wollen. Er war nicht immun gegen die Seuche, und als er aus der Ohnmacht erwachte, hatte er den Bazillus schon in sich aufgenommen.
    Gesetzt den Fall, er wäre so
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