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0359 - Die Korvette der Todeskandidaten

Titel: 0359 - Die Korvette der Todeskandidaten
Autoren: Unbekannt
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hatte entweder eine kolossale Dummheit begangen - oder eine geniale Tat.
     
    6.
     
    Tschai Kulus Gesicht war steinern.
    „Es gibt nicht den leisesten Hinweis darauf, daß Baiwoff uns angreifen wollte...?"
    Don zwang sich zur Ruhe.
    „Nein."
    „Sie haben uns zum überstürzten Aufbruch veranlaßt, nur um... um..." Tschai explodierte plötzlich.
    „Warum, in Dreiteufelsnamen?!"
    „Um zu verhindern, daß Baiwoff Eyels Verschwinden frühzeitig bemerkte."
    „Eyels Ver..."
    Tschais Augen weiteten sich in ungläubigem Entsetzen, als er, während er die Worte nachsprach, zu verstehen begann.
    „Ich habe Eyel niedergeschlagen und gefangengenommen", erklärte Don unerschütterlich. „Er war der Mann, den ich im Gang niederschoß, als die Piraten an Bord waren."
    Tschais Gesicht war unnatürlich starr.
    „Sie sind übergeschnappt, Masters. Sie haben den Verstand verloren. Ich werde Sie in eine Zwangsjacke stecken lassen, während ich umkehre, um Eyel zurück zu Baiwoff zu bringen."
    „Sie können das tun", antwortete Don ungerührt. „Aber vielleicht hören Sie sich vorher meine Argumente an."
    „Ich wüßte nicht..."
    „Es kann nichts schaden", unterbrach ihn Don mit bitterer Stimme. „Sie vergeben sich nichts dabei."
    Tschai musterte ihn mit einem Blick, in dem sich Zorn, Unglauben und Hilflosigkeit mischten. Er gab kein Zeichen der Zustimmung, aber Don begann ohnehin: „Baiwoff gibt uns die Konverter nicht unserer blauen Augen wegen. Auf irgendeine Weise macht er dabei einen Profit. Einen ziemlich großen Profit, denn zwei Paratron-Konverter sind eine beachtliche Gegenleistung. Um der Größe des Profites willen wird er die Konverter auf jeden Fall haben - ob Eyel sich in unserer Hand befindet oder nicht. Er gewinnt etwas, vergessen Sie das nicht. Er gewinnt etwas Bedeutendes, indem er uns die Triebwerke überläßt. Er wird sich wegen eines Untergebenen mit zwanzig blauen Steinen nicht um diesen Gewinn bringen lassen."
    „Phantasie", knirschte Tschai. „Haltlose Hirngespinste..."
    „In einem Fall", fuhr Don fort, „gewinnt Eyels Anwesenheit besondere Bedeutung. In dem Fall nämlich, in dem Baiwoffs Gewinn mit der Vernichtung dieses Schiffes und der CREST identisch ist.
    Wenn er uns irgend etwas an Bord geschmuggelt hat, eine Bombe oder etwas Ähnliches - etwas, das explodiert oder hochgeht oder weiß der Himmel was, sobald wir in der Hangarschleuse der CREST anlegen. Dann nämlich geht es auch Eyel an den Kragen. Vielleicht verleitet ihn die Aussicht, uns ein wenig auf die Sprünge zu helfen."
    Spuren beginnenden Zweifels zeigten sich in Tschais Blick.
    „Ich kann auf solche Dinge nicht bauen", verwarf er, was auch immer ihm für den Bruchteil einer Sekunde durch den Kopf geschossen sein mochte. „Ich muß mich an konventionelle Regeln halten.
    Karyn Eyel wird zurückgebracht. Wir werden Baiwoff gegenüber behaupten, er wäre von sich aus hier zurückgeblieben. Sein Wort gegen unseres, aber zumindest kann Baiwoff uns nicht öffentlich beschuldigen."
    Er befahl Max Lyman, den Stützpunktingenieur zu holen, nachdem Don offenbart hatte, daß er sich in seiner Kabine befand. Lyman kehrte nach wenigen Minuten zurück. In seinem Gefolge befanden sich Karyn Eyel und Shippi.
    Eyel hatte sich verändert. Eine Aura von Niedergeschlagenheit umgab ihn, ein Hauch von Resignation und Willenlosigkeit. Er hob den Blick nicht, als er den Kommandostand betrat.
    „Druis", begann Tschai, „es ist uns rätselhaft, warum Sie an Bord dieses Fahrzeugs zurückblieben.
    Sie wurden in bewußtlosem Zustand in der Hangarschleuse gefunden, nachdem die Gondeln Ihrer Begleiter abgelegt hatten und dieses Schiff gestartet war. Ich bin bereit, meinen Flug zu unterbrechen und Sie zu Kibosh Baiwoff zurückzubringen."
    Eyel sah schließlich doch auf. Seine vier Augen waren groß und von einem merkwürdigen Ausdruck erfüllt.
    „Nein", stieß er hervor. „Nicht zurück...!"
     
    *
     
    Der Rückflug nahm acht Tage in Anspruch. Die erste Linearflugetappe betrug nur wenige Lichttage.
    Ober Hyperkom informierte Tschai Kulu Kibosh Baiwoff, daß infolge eines Versehens der Druis Karyn Eyel sich an Bord seines Schiffes befinde. Er sagte angemessene Behandlung des Fluggastes zu und versicherte, daß er bei Auslieferung der Triebwerke Gelegenheit erhalten werde an Bord des Baiwoff'schen Schiffes zu rückzukehren.
    Tschai flog einen Kurs, der so gewählt war, daß etwaige Verfolger seine Spur nach kurzer Zeit verlieren mußten. Selbst wenn Eyel
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