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0358 - Die Werkstatt der grauen Hyänen

0358 - Die Werkstatt der grauen Hyänen

Titel: 0358 - Die Werkstatt der grauen Hyänen
Autoren: Die Werkstatt der grauen Hyänen
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vor seinen Augen.
    »Sie haben nicht lange genug nach den Schlüsseln gesucht, Masterson«, sagte ich. »Wahrscheinlich sind Sie ein wenig kurzsichtig.«
    Er fuhr sich mit der Zungenspitze über die Lippen und starrte mich schweigend an.
    ***
    Ich blickte mich in dem Arbeitszimmer um.
    Ein Tresor war nicht zu sehen. Er war aber versteckt angebracht worden. Am wahrscheinlichsten erschien mir ein großes Ölgemälde mit einem protzigen Goldrahmen, hinter dem er sein könnte. Ich steuerte darauf zu, schob es zur Seite und grinste, als ich dahinter die kleine stählerne Tür sah.
    Eine Minute später stand die Stahltür offen, und dahinter klaffte ein tiefes dunkles Loch. Ich schob den Arm hinein und nahm ein dickes Bündel Banknoten heraus. Es waren alles große Scheine, und das Paket stellte ein kleines Vermögen dar. Ich warf es Phil zu, der es auf den Schreibtisch legte.
    »Die Geschäfte müssen blühen«, sagte er lächelnd. »So viel Geld verdienen wir beim FBI nicht.«
    Wieder steckte ich den Arm in das Loch und brachte ein Päckchen zum Vorschein. Es waren Zulassungspapiere aller Art. Mindestens ein Dutzend, die alle auf verschiedene Wagentypen ausgestellt waren.
    »Würde mich nicht wundern, wenn diese Papiere Sie überführen, Masterson«, meinte ich.
    Beim nächsten Versuch brachte ich einen Revolver zum Vorschein.
    Masterson war also auf jede Möglichkeit vorbereitet und hatte anscheinend damit gerechnet, sein Geld und sein Leben schützen zu müssen.
    »Das wird Sie teuer zu stehen kommen, Cotton«, knirschte hinter mir King Masterson.
    Ich kümmerte mich wenig darum, sondern entlud den Revolver und ließ die Kugeln in meine Tasche gleiten, bevor sich hier ein weiterer Unfall ereignen konnte. Diese Dinger hatten die unangenehme Angewohnheit, im falschen Augenblick loszugehen.
    Ich glaubte schon fast, der Tresor sei leer, als ich noch ein schmales Buch zu fassen bekam.
    Es war ein einfaches Notizbuch, aber als ich die Seiten durchblätterte, sah ich, dass sie dicht beschrieben waren. Zwar verstand ich die Abkürzungen nicht, aber es sah so aus, als hätte King Masterson auch über seine dunklen Geschäfte Buch geführt.
    Die Eintragungen auf der linken Seite wiesen kleinere Beträge auf, von zweihundert Dollar bis fünfhundert. Auf der rechten Seite erschienen Beträge, die sich auf Tausende beliefen.
    Vielleicht war es ein Kontobuch über seine ungesetzlichen Geschäfte.
    »Das Büchlein könnte recht interessant sein«, sagte ich. »Wenn ich mich nicht täusche, werden wir darin gewisse Zahlungen an Sam Kidd und Flip Kelly finden und auf der Gegenseite vielleicht Einnahmen von Slim Jerome. Wollen Sie jetzt noch immer behaupten, Sie wüssten nichts von den Dingen, die wir Ihnen vorgehalten haben?«
    King Masterson warf einen hastigen Blick auf das dicke Bündel Banknoten und dann auf uns.
    »Könnten Sie vielleicht vergessen, was Sie hier gefunden haben, Gents?«, keuchte er. »Sie können das Geld behalten. Es sind fast zwanzigtausend Dollar, und ich könnte vielleicht noch ein paar mehr auf treiben. Außerdem würde ich Sie in Zukunft am Verdienst beteiligen. Sagen wir mal hundert Dollar pro Wagen.«
    Ich blickte Phil schweigend an und sah die gleiche Abneigung gegen diesen schmierigen Burschen in seinen Augen, die auch ich spürte.
    »Sie sind ein schmieriger Bursche, Masterson«, knurrte ich. »Ihrer eigenen Sicherheit wegen mussten zwei unschuldige Menschen ihr Leben lassen. Und jetzt, wo ihnen das Wasser bis zum Hals steht, wollen Sie sich auf einmal von Ihrem schmutzigen Geld trennen und uns sogar bestechen. Sparen Sie sich den Atem. Selbst wenn Sie uns alles Geld dieser Welt anbieten könnten, würde uns das nicht reizen. Wir sind G-men!«
    Jetzt flackerten seine Augen angstvoll, und anscheinend las er aus unseren Gesichtern, dass er von uns keine Hoffnung zu erwarten hatte.
    »Sie kriegen mich nicht!«, schrie er uns an. »Ich werde mir die teuersten und besten Rechtsanwälte holen, und sie werden Ihre Anklagen wie ein Kartenhaus zusammenfallen lassen. Ich bin noch nicht geschlagen!«
    Wir waren zu sehr mit ihm beschäftigt, als dass wir die leise Bewegung hinter uns gehört hätten.
    Erst als eine kalte, unpersönliche Stimme laut wurde, erkannten wir unseren Fehler.
    »Hebt mal schön die Hände zur Decke, Gents, und dann dreht euch langsam um«, sagte die Stimme, und sie kam mir ziemlich bekannt vor. »Macht keine falsche Bewegung, sonst schieße ich!«
    Langsam streckte ich die Hände nach oben
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