Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0356 - Die Frau, die zweimal starb

0356 - Die Frau, die zweimal starb

Titel: 0356 - Die Frau, die zweimal starb
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Kribbeln unter ihrer Haut. Plötzlich fiel ihr die Show auf den Wecker. Shao griff zur Fernbedienung und stellte die Flimmerkiste ab.
    Ruhe kehrte ein.
    Zunächst empfand sie diese als entspannend. Minuten später jedoch empfand sie auch diese Stille als störend. Sie stand auf, ging in die Küche und holte sich etwas zu trinken. Mit dem Glas in der Hand kehrte sie zurück, setzte sich aber nicht, denn ihr war eingefallen, daß im Schlafzimmer noch Wäsche lag, die sie in den Schrank sortieren wollte. Die Arbeit haßte sie, aber sie mußte getan werden, und Shao, die jetzt Zeit hatte, setzte den Vorsatz augenblicklich in die Tat um.
    Um das Schlafzimmer zu erreichen, mußte sie den schmalen Flur durchqueren. Die Tür zum Schlafraum lag auf der linken Seite, und Shao wollte sie schon aufstoßen, als sie mitten in der Bewegung innehielt.
    Sie hatte etwas gehört.
    Nicht in der Wohnung, sondern von draußen her, vom Flur. Dort waren hastige Schritte aufgeklungen, hatten sich vom Lift ihrer Wohnung genähert und waren vorbeigegangen, dann aber verstummt, so daß der Ankömmling vor der nächstliegenden Tür stehengeblieben sein mußte. Und dort wohnte John Sinclair.
    In Shao stieg ein böser Verdacht hoch. Der Geisterjäger selbst konnte es nicht sein. Er wollte erst am nächsten Morgen zurückkehren. Suko sicherlich auch nicht, er wäre zuvor bei Shao vorbeigekommen. Blieb noch eine dritte Möglichkeit.
    Jemand wollte einbrechen.
    Weil Shao damit rechnete und sie den »Einbrecher« auch stellen wollte, lief sie schnell in den Schlafraum und öffnete eine Schublade.
    Dort lag ihr kleiner Derringer, den sie für alle Fälle im Haus hatte, um sich wehren zu können.
    Ihn nahm sie in die rechte Hand, ging wieder in den Flur zurück undblieb noch für einen Moment lauschend vor der Wohnungstür stehen. Sie hörte nichts, vielleicht war der Einbrecher schon in Sinclairs Wohnung verschwunden?
    Sheilas Herz schlug schneller, als sie vorsichtig die eigene Wohnungstür öffnete, den ersten Blick in den Flur warf, ihn leer fand und nach rechts schaute.
    Dort stand auch niemand. Demnach mußte der Fremde schon in Johns Wohnung verschwunden sein.
    Shao schlich auf den Flur. Den Derringer hielt sie in der rechten Hand. Sie hielt sich dicht an der Wand, als sie sich der nächsten Tür näherte und mit Überraschung feststellte, daß diese nur angelehnt worden war, so daß Shao sie aufdrücken konnte.
    Das gelang ihr lautlos, denn John legte Wert darauf, daß die Türangeln stets geölt wurden.
    Seine und die Wohnung von Shao und Suko waren gleich.
    Deshalb hätte sich die Chinesin auch mit verbundenen Augen in Johns Behausung zurechtgefunden.
    Auf Zehenspitzen glitt sie über die Schwelle, stand in der Diele, fand sie leer vor, hörte jedoch Geräusche aus dem Wohnraum, die durch die offenstehende Tür an ihre Ohren drangen.
    Sie schlich weiter, erreichte die Tür, blieb innerhalb des Rechtecks stehen und schaute auf den Rücken der Gestalt, die in die Wohnung gekommen war.
    Shao schüttelte den Kopf. Sie kannte den Mann, aber sie konnte nichtbegreifen, daß er jetzt schon da war.
    »John!« sagte sie überrascht…
    ***
    Ich hörte meinen Namen, kam aus der gebückten Haltung hoch und drehte mich um.
    Shao stand vor mir.
    Im ersten Augenblick glich sie der berühmten Salzsäule, so perplex war sie, bis sie dann den rechten Arm nach unten sinken ließ, damit auch die Hand mit dem Revolver.
    »Ja, ich bin es.«
    Die Chinesin schüttelte den Kopf. »Das kann ich nicht fassen. Wo kommst du her?«
    Ich lächelte innerlich. Die Frage war gut, wirklich gut, aber welche Antwort sollte ich Sukos Freundin geben? Aus Rumänien kam ich und hatte eine Zeitreise hinter mir, die mich allerdings nicht in die Vergangenheit geführt hatte, sondern auf dem Rücken des Adlers Garuda in die Gegenwart nach London, auf das Dach des Hochhauses, in dem ich lebte, und von dort war ich zu meiner Wohnung gegangen.
    »Du bist es doch, John!« Shao hakte nach, weil sie von mir noch keine Antwort bekommen hatte.
    »Natürlich bin ich es.«
    »Wir… wir …« Sie kam einen Schritt näher und hob die Schultern. »Ja, wir haben dich erst für morgen früh erwartet.«
    »Danach sah auch alles aus. Bis mir diese Sache passierte und ich aufgehalten wurde.«
    »Welche Sache denn?«
    Ich sah keinen Grund, Shao gegenüber die Wahrheit zu verschweigen und berichtete von meinem Erlebnis, das ich mit dem Adler Garuda gehabt hatte.
    Sie bekam vor Staunen große Augen, denn
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher