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0356 - Die Frau, die zweimal starb

0356 - Die Frau, die zweimal starb

Titel: 0356 - Die Frau, die zweimal starb
Autoren: Jason Dark
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leben!« Es war ein Schrei, der aus ihm herausbrach.
    In ihm echote all die Erlösung wider, die Bill empfand. »Wir leben!« brüllte er wieder. »Wir haben es geschafft!«
    Sheila blickte ihn an. Sie konnte es nicht begreifen. In ihren Augen lag Unglaube, und erst als sie Bills tränennasse Wange an der ihren spürte, da durchlief ein Zittern ihren Körper, und sie schluchzte auf.
    »Wir leben!« hauchte sie. »Wir leben…«
    »Jaaa…!« Noch einmal schrie Bill und umklammerte seine Frau wie ein im Meer Treibender die schwankende Schiffsplanke.
    »Und ihr werdet auch weiterleben.« Eine Frau hatte gesprochen.
    Mit Sheila im Arm drehte sich der Reporter um.
    Aus dem Dunkel lösten sich zwei Personen. Es waren Kara und Suko. Shao sah Bill nicht.
    Die Schöne aus dem Totenreich lächelte ihnen zu. »Das war wohl zur rechten Zeit«, erklärte sie.
    Bill konnte nur nicken.
    »Wie gut, daß ihr den Zettel geschrieben habt«, sagte Suko. »Sonst hätte es böse ausgesehen. Er hat euch das Leben gerettet. Wir hätten euch nie so schnell finden können.«
    Bill gab keine Antwort. Er wußte ja, wie recht der Inspektor mit dieser Aussage gehabt hatte und baute sich so auf, daß er die beiden Killer und Myxin sehen konnte.
    Die Agenten standen noch immer unter Myxins Einfluß. Ihre Gesichter zeigten einen verzerrten und gleichzeitig auch dümmlichen Ausdruck, wobei ihre Blicke ins Leere glitten. Sie konnten nicht begreifen, daß so etwas geschehen war, das ging einfach über ihre Vorstellungskraft.
    Suko gesellte sich zu Myxin, während Kara abwartend im Hintergrund stand und die rechte Hand auf den Griff des Schwerts mit der goldenen Klinge gelegt hatte.
    »Das sind keine Dämonen, nicht wahr?«
    »Nein, Suko, normale Menschen. Da sie Sheila und Bill hatten töten wollen, müssen wir sie als Killer bezeichnen.«
    Der Chinese nickte. »Eine Erklärung dafür habe ich trotzdem nicht«, gab er zu. »Wie kommt es, daß die beiden in die Fänge dieser Leute geraten sind? Das ist doch ein Unding.«
    »Es wird für alles eine Antwort geben.«
    »Hoffentlich.«
    »Ich werde sie nicht mehr länger unter meinem Bann halten«, sagte Myxin. »Sie sollen uns selbst sagen, was geschehen ist und wo diese Gabriela di Fanti steckt.«
    »Willst du sie töten?« erkundigte sich Suko noch einmal.
    »Unsinn.« Nachdem Myxin das Wort ausgesprochen hatte, löste er den Bann, und die beiden Agenten konnten sich wieder normal bewegen. Sie faßten es kaum, waren noch durcheinander, traten voreinander weg, schauten sich an und blickten, als die Erinnerung zurückkehrte, auf die jetzt leeren Schußhände.
    Wäre die Situation nicht so ernst gewesen, hätte man lachen können. So aber enthielten sich die anderen einer Reaktion und warteten erst einmal ab.
    Die Männer redeten alle auf einmal und verfielen dabei in ihre Heimatsprache.
    »Das ist ja Russisch!« wunderte sich Suko. »Was haben Sheila und Bill denn mit denen zu tun?«
    Bill hatte die Frage gehört und gab Antwort. »Es sind Agenten des KGB. Killer-Agenten.«
    »Danke.« Suko schaute die Russen an. »Stimmt das?«
    Die Männer schwiegen. Sie atmeten schwer, das war alles, denn sie waren dabei, sich von den Folgen des Schocks zu erholen. Und sie gehörten zu den Typen, die durch eine harte Schule gegangen waren, wo ihnen beigebracht worden war, nie aufzugeben.
    Suko stellte dies fest. Er sah es an ihren unruhigen Augen und meinte beinahe lässig: »Ich warne euch. Chancen habt ihr nicht. Wenn wir wollen, können wir euch zerschmettern.«
    Zum erstenmal sprach Sorrow. »Wir stehen unter diplomatischem Schutz. Was Sie sich hier erlauben, ist ungeheuer!«
    Bills Lachen unterbrach ihn. »Seit wann steht Mord unter dem Schutz der Diplomatie?« fuhr er sie an. »Ihr seid doch Mörder. Wenigstens habt ihr es selbst zugegeben.«
    »Stimmt das?« fragte Suko.
    »Natürlich«, erklärte Bill. »Sie haben sogar damit geprahlt, denn sie töteten Gabriela di Fanti, ihren Schützling.«
    Nach diesen Worten zuckte selbst Myxin zusammen. Durch eine schnelle Drehung wandte er sich dem Reporter zu. »Und das stimmt wirklich, Bill, was du da gesagt hast?«
    »Ja, verdammt.«
    Myxin schüttelte den Kopf. »Es ist nicht gut!« flüsterte er. »Das ist nicht gut…«
    »Und weshalb nicht?« fragte Suko.
    »Später, ich erkläre es euch später.«
    »Sie haben die Frau wahrscheinlich auf der Bühne umgebracht!« fügte Bill noch hinzu, »und wären verschwunden gewesen, wenn wir nicht erschienen wären.«
    »Ich
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