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0355 - Der Boß kauft New York

0355 - Der Boß kauft New York

Titel: 0355 - Der Boß kauft New York
Autoren: Der Boß kauft New York
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den Tod gefunden hatte. Apton, der Redakteur aus Abilene, hatte auch in Mournes Geschäften herumgestöbert.
    »Den Brief an Stebbey hat sicher einer von den Leuten geschrieben, die Mourne zum Verkauf ihrer Lokale zwang«, meinte Phil. »Weil er Angst hatte, dass sich Mourne an ihm rächen könnte, schickte er ihn unter einem erfundenen Namen ab. Leider können wir nicht damit rechnen, dass sich der Mann meldet, bevor Mourne ausgeschaltet ist.«
    »Ich habe eine Idee. Könnte nicht Groman den Brief geschrieben haben?«
    »Das würde zu seinem Verhalten passen«, stimmte mein Freund zu. »Mourne hat Groman irgendwie in der Hand, und das nutzt er aus, um ihn für seine Zwecke einzusetzen.«
    Unser Gespräch wurde unterbrochen, die Zentrale meldete sich. Phil schaltete den Lautsprecher des Sprechfunkgerätes ein, sodass ich mithören konnte.
    »Hallo, Jerry!«, sagte der Mann in der Zentrale. »Im Wartezimmer sitzt ein Mann, der dich unbedingt zu sprechen wünscht. Er läuft auf und ab wie ein Tiger im Käfig und knurrt die ganze Zeit, er müsse dich sofort sprechen. Er heißt Stan Holden und gibt sich als Privatdetektiv aus!«
    Ich erinnerte mich daran, dass Holden uns besuchen wollte. Wenn er es allerdings so dringend machte, musste etwas Unvorhergesehenes passiert sein.
    »Hat er nicht gesagt, worum es sich handelt?«
    »Doch! Er behauptet zu wissen, wo ein gewisser Al Paulsen steckt!«
    Ich schrie ins Mikrofon, das mir Phil hinhielt: »Der Mann ist sein Gewicht in Gold wert. Er soll vor dem Haupteingang warten. In zehn Minuten sind wir da.«
    ***
    Holden wartete auf uns vor dem Haupteingang zum Distriktgebäude. Seine große, hagere Gestalt war schon von weitem sichtbar. Ich riss die Tür auf, während Phil auf den Rücksitz kletterte.
    »Steigen Sie ein, Holden, und sagen Sie, wo’s hingehen soll!«, forderte ich ihn auf.
    »Brooklyn - Bushwick Avenue!«
    Ich drückte auf die Tube.
    »Erzählen Sie!«, forderte ich den Privatdetektiv auf.
    Der Jaguar brummte auf dem Roosevelt Drive nach Süden. Auf der Queensboro Bridge überquerten wir den East River.
    »Ich bekam einen Wink von einem Mann, der mir zu Dank verpflichtet ist. Ich weiß nicht, wie er an die Information kam, aber er ist zuverlässig. Ich habe mir’s aufgeschrieben.«
    Holden zerrte einen Zettel aus seiner Tasche und las laut vor. »246, Lorimer Street.«
    Er steckte das Papier wieder ein und fuhr fort: »Das ist im Stadtteil Williamsburg. Paulsen wohnt in einem kleinen Hotel, das sich hochtrabend City Palace nennt, in Wirklichkeit aber eine schmutzige und verwanzte Bude ist. Er hat ein Zimmer unter dem Dach, und diesen Raum verlässt er tagsüber nie. Wir müssten ihn also fassen können.«
    »Alle Achtung!«, staunte ich. »Sie müssen Ihrem Informanten schon einen sehr großen Gefallen erwiesen haben, wenn er es wagt, Ihnen einen solchen brandheißen Tipp zu geben.«
    Holden grinste.
    »Ich kam gerade dazu, als ihn jemand umbringen wollte. Ich rettete ihn, und das hat er mir nicht vergessen. Sie werden ihn übrigens kennenlernen. Er ist der Hausmeister des Hotels.«
    »Dann dürfte der Tipp richtig sein«, gab ich zu.
    »Ich glaube, wir halten jetzt besser und gehen zu Fuß weiter«, ließ sich der Privatdetektiv vernehmen. »Das ist unauffälliger.«
    Ich besprach mit Phil und Holden noch einmal unser Vorgehen, dann fuhr ich den Wagen in eine Parklücke.
    Unauffällig schlenderten wir auf den Eingang des Hotels zu. Das City Palace machte seinem Namen keine Ehre und sah nach allem anderen als nach einem Palast aus. Die Tür wurde flankiert von zwei abgestorbenen Stechpalmen. Ich bedeutete Phil und Holden, etwas zurückzubleiben und betrat allein die Halle. Sie war leer bis auf das Anmeldepult, hinter dem ein glatzköpfiger Mann die Zeitung las. In einer halbdunklen Ecke standen ein runder Tisch und einige Ledersessel mit zerrissenen Bezügen.
    Ich marschierte auf den Schalter zu und klopfte mit den Fingern auf das Pult. Der Portier ließ sich in seiner Lektüre nicht stören. »Hallo«, sagte ich. »ich hätte gern eine Auskunft von Ihnen, Mister!«
    Er blickte nicht einmal von seiner Zeitung auf.
    »Nichts zu machen, Verehrtester. Wir sind besetzt. Weiter oben in der Straße ist noch eine Bleibe, vielleicht versuchen Sie’s da mal!«
    Nun wurde ich ungeduldig- Ich zog ihm einfach das Blatt vor der Nase weg.
    »He!«, schrie der Portier, »was erlauben Sie sich? Ich hab Ihnen doch gesagt, wir hätten kein Zimmer mehr frei!«
    »Ich will auch kein
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