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0355 - Der Boß kauft New York

0355 - Der Boß kauft New York

Titel: 0355 - Der Boß kauft New York
Autoren: Der Boß kauft New York
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Heilsarmee und holte das Mädchen ab.
    ***
    Ich ging mit Phil in die Kantine. Wir konnten jetzt einen starken Kaffee vertragen. Schweigend kippten wir jeder einen Pappbecher voll, aßen dazu ein Sandwich und marschierten zurück ins Office.
    Ein Bote brachte ein Fernschreiben von unseren Kollegen in Abilene. In einem Umschlag steckte ein Funkbild von Rocky Mourne, das unsere Leute dort im Archiv einer Zeitung aufgestöbert hatten.
    Ich nahm das Fernschreiben zur Hand und überflog es.
    Mourne, hieß es da, sei vor vier Wochen, nachdem er sein Lokal verkauft hatte, mit unbekanntem Ziel verzogen. Man vermutete, er sei nach New York gegangen.
    »Das haben wir gemerkt«, knurrte Phil.
    »Es kommt noch schöner. Vor einem Jahr ungefähr hat er seinen Laden in Abilene aufgemacht. Wo er früher gelebt und was er getrieben hat, scheint in Abilene kein Mensch zu wissen. Er tauchte plötzlich auf und verschwand ebenso spurlos. Vorbestraft ist er anscheinend nicht, aber das können wir erst mit Sicherheit sagen, wenn wir seine Fingerabdrücke in Händen haben.«
    »Sollte er nach außen hin eine weiße Weste haben, will das gar nichts besagen«, meinte mein Freund. »Leute wie er lassen andere die Kastanien für sich aus dem Feuer holen. Dieses Gelichter hat schmutzige Pfoten, trägt aber weiße Handschuhe. Selbst wenn wir seine Mannschaft vollzählig erwischen, wird es schwer sein, ihm etwas nachzuweisen.«
    Ich zog das Bild aus dem Umschlag. Die Aufnahme war mit Blitzlicht in einer Nachtbar geschossen worden. Im Vordergrund hob ein Mann ein Sektglas der Kamera entgegen.
    Der Mann mit dem Sektglas war Rocky Mourne. Das Foto war nicht so gelungen, dass ein Erkennungsdienstler damit zufrieden gewesen wäre. Aber ein besseres stand uns leider nicht zur Verfügung. Dieser Mourne war offenbar sehr kamerascheu, und er wusste sicher auch, warum.
    Ich schob das Bild Phil zu.
    »Schau es dir einmal genau an! Fällt dir etwas auf?«
    Er legte es vor sich auf den Tisch und betrachtete es aufmerksam.
    »Mensch, Jerry! Das ist doch einer von den beiden Besuchern, die wir gestern bei Groman trafen.«
    »Ich bin zu der gleichen Überzeugung gelangt. Jetzt brauchten wir eigentlich nur noch zu wissen, wo er steckt. Machen wir uns an die Arbeit!«
    ***
    Wir fuhren zuerst zum St. Vincents-Hospital und unterhielten uns mit Miss Campbell, der Sekretärin des ermordeten Staatsanwalts. Sie bestätigte unsere Vermutung. Stebbey hatte einen Drohbrief erhalten. Der anonyme Absender verlangte, der Staatsanwalt solle seine Finger von einer Anzeige lassen, die erstattet worden war. Es handelte sich um Vorgänge, die mit dem Verkauf eines Lokals in der 38. Straße zusammenhingen.
    »Können Sie sich noch erinnern, von wem diese Anzeige ausging, Miss Campbell?«
    Das Mädchen schüttelte den Kopf.
    »Mein Chef erhielt einen Brief, der genaue Einzelheiten über den Vorfall enthielt. Doch die Adresse des Absenders stellte sich als falsch heraus.«
    Ich fragte sie nach der Erpressungssache, wegen der Stebbey meinen Rat einholen wollte. Sie wusste nichts davon, und ich kam zu dem Schluss, dass die Erpressung nichts mit der gegenwärtigen Sache zu tun hatte.
    Wir verabschiedeten uns von Miss Campbell. Sie wirkte noch immer erschüttert und verstört. Vor der Tür standen zwei baumlange Cops als Wache. Bevor dieser Fall nicht geklärt war, durften die Beamten nicht abziehen.
    »Warum hat eigentlich Lieutenant Traylor den Drohbrief und den anderen, der die Anzeige enthielt, nicht gefunden?«, fragte ich Phil, als wir wieder im Jaguar saßen.
    »Al Paulsen hat sie mitgenommen.«
    Das konnte zutreffen. Wären sie beim Eintreffen der Mordkommission noch vorhanden gewesen, hätten sich Traylors Leute natürlich sofort darauf gestürzt. Die Papiere mussten auf dem Schreibtisch gelegen haben. Vielleicht hatte der Mörder sein Opfer sogar gezwungen, sie ihm auszuhändigen. Jedenfalls sahen wir jetzt klar.
    Rocky Mourne hatte sich in den Kopf gesetzt, ein großes Geschäft aufzuziehen. Noch wussten wir nicht genau, worum es sich dabei handelte, aber die Umrisse begannen sich herauszuschälen Sein erstes Ziel war anscheinend, die Kontrolle über möglichst viele Lokale zu bekommen. Um dieses Ziel zu erreichen, scheute er nicht vor verbrecherischen Methoden zurück. Wer sich ihm dabei in den Weg stellte, lief Gefahr, von Mournes gefährlichen Gangstern ausgeschaltet zu werden.
    Ich war überzeugt davon, dass der Staatsanwalt in Ashland aus den gleichen Gründen wie Stebbey
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