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0355 - Der Boß kauft New York

0355 - Der Boß kauft New York

Titel: 0355 - Der Boß kauft New York
Autoren: Der Boß kauft New York
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Begleitung mitgegeben hatten.
    Er berichtete: »Beim Ausladen des Krankentransportwagens auf der Rampe des Hospitals wurde aus einem vorbeifahrenden Wagen mit einer Maschinenpistole auf die beiden Tragbahren geschossen. Bender ist verletzt worden. Der Wagen war ein grüner Pontiac und entkam.«
    »Auch das noch«, stöhnte ich. Es schien sich, kurz vor Torschluss alles gegen uns verschworen zu haben. »Geben Sie mir sofort den Arzt«, rief ich.
    Eine halbe Minute später meldete sich eine ruhige, sanfte Stimme. Der Mann stellte sich als Doktor Haller vor.
    »Hören Sie zu, Doc«, sagte ich, »ich höre eben, dass dieser Chess Bender noch bei Bewusstsein ist. Wenn ich ihn sofort sprechen kann, besteht die Möglichkeit, eine Reihe von weiteren Morden zu verhindern. Können Sie Ihre Zustimmung geben?«
    Es dauerte eine Weile, ehe sich der Arzt wieder meldete.
    »Gut, Agent Cotton, kommen Sie her. Aber Sie müssen sich beeilen. Wir wollen operieren…«
    Ich warf den Hörer auf die Gabel und rannte hinaus. Phil hatte begriffen, dass etwas Außergewöhnliches vorgefallen war und blieb dicht hinter mir. Erst im Jaguar fand ich Zeit, ihm von dem Inhalt des Gesprächs zu berichten.
    ***
    Wir rasten durch die Eingangshalle des Hospitals, als gelte es unser Leben. Glücklicherweise hielt der Lift gerade unten. Das junge Mädchen, das ihn bediente, wusste Bescheid. Sie lieferte uns vor dem Operationssaal ab, als gerade eine Bahre herangeschoben wurde, auf der unter einem weißen Laken ein Mann lag.
    Ein Mann im weißen Kittel tauchte auf.
    »Doktor Haller?«
    »Fragen Sie, Sie haben nicht viel Zeit. Ich kann Ihnen höchstens eine Minute geben!«
    Er zog das Laken vom Kopf des Patienten weg. Ich schaute in ein verzerrtes Gesicht. Chess Bender musste Schmerzen leiden.
    »Chess«, fragte ich, »wer ist dein Boss?«
    Er starrte mich verständnislos, an. Ich hatte den Eindruck, dass er meine Frage nicht verstanden hatte. Deshalb versuchte ich es noch einmal.
    »Wo ist Al Paulsen?«
    Ein Funke von Verständnis flackerte in seinem Blick. Aber dann schloss er die Augen und neigte seinen Kopf zur Seite.
    »Aus!«, sagte der Arzt. »Er ist bewusstlos geworden. Ich rufe Sie wieder an, wenn Sie ihn vernehmen können -vorausgesetzt, dass er durchkommt.«
    Ich hatte das Gefühl, als schlüge man mir eine Tür vor der Nase zu.
    Deprimiert wie ein Wallstreet-Jobber nach dem letzten Kurssturz fuhr ich zurück ins Distriktgebäude. Ich hatte gehofft, den Fall mit ein paar kurzen Fragen lösen zu können. Selbst wenn Bender mit dem Leben davonkam, konnte es Tage, ja Wochen dauern, bis er vernehmungsfähig war.
    Unsere Stimmung war nicht gerade rosig, als wir wieder im Distriktgebäude eintrafen.
    Inzwischen hatte man Rosa Tapiro hergebracht. Eine Beamtin führte sie in unser Office. Das Girl sah bleich und verzweifelt aus, ihre Haare waren verfilzt, die Augen lagen tief in den Höhlen.
    »Miss Tapiro«, sagte ich, »warum haben Sie sich versteckt?«
    »Ich hatte so furchtbare Angst«, gestand sie. »Als mich Mister Groman entlassen hatte…«
    »Moment mal«, unterbrach ich. »Sie sagten eben, Mister Groman habe Sie entlassen. Tat das nicht Mister Roskam?«
    »Schon! Aber er kündigte mir nur, weil Mr. Groman es verlangte. Mister Roskam hat das auch zugegeben!«
    »Warum haben Sie dann derart überstürzt Ihre Wohnung aufgegeben?«
    »Als ich aus dem Restaurant wegging, wartete auf der Straße ein Mann auf mich. Er sagte, ich solle schleunigst aus der Stadt verschwinden, wenn es mir nicht wie Luigi ergehen solle. Ich wusste damals noch nicht, was mit Luigi geschehen war, ich las es erst am nächsten Tag in der Zeitung. Aber der Mann jagte mir solche Angst ein, dass ich tat, was er verlangte. Als ich dann von dem Mord an Luigi erfuhr, wagte ich erst recht nicht, mich der Drohung zu widersetzen. Ich übernachtete in Queens in einem kleinen, schmutzigen Hotel. Schließlich ging mir das Geld aus. Viel hatte ich sowieso nicht mehr.«
    Ich holte ein Bild Snootys hervor.
    »Ist das der Mann?«, fragte ich.
    Sie bestätigte es nickend.
    »Ist er oder einer seiner Freunde seit jenem Tag wieder mit ihnen in Verbindung getreten?«
    »Nein.«
    »Was haben Sie jetzt vor?«, fragte Phil.
    »Ich möchte erst einmal aus New York weg«, erwiderte sie mutlos.
    »Vielleicht ist es für Sie gar nicht so schlecht«, meinte ich. »Sie erlauben, dass ich die Heilsarmee anrufe. Sicher können die Leute etwas für Sie tun.«
    Wenig später erschien ein Lieutenant der
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