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0351 - Wir jagten das schnelle Gespenst

0351 - Wir jagten das schnelle Gespenst

Titel: 0351 - Wir jagten das schnelle Gespenst
Autoren: Wir jagten das schnelle Gespenst
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dir gut, Professor!«, warnte der Wirt. »Dieser Gentleman hat bestimmt so viel Zaster, dass er sich nicht einen aus der Bowery holen muss, wenn er einen anständigen Job zu vergeben hat!«
    »Das verstehst du nicht, Keon! Schließlichwar ich mal die erste Kapazität auf meinem Gebiet… Leute wie mich kannst du dir nicht von der Arbeitsvermittlung ins Haus schicken lassen!« Ein Rest von Stolz glänzte in seinen Augen.
    »Wie du willst, Nicholas! Ich hab zwar immer gesagt, ein Mann wie du gehört nicht in die Bowery, aber ich hab das Gefühl, du bliebest besser bei uns! - Und eins lassen Sie sich gesagt sein, Mister: Wenn Sie ihn in eine schmutzige Sache hineinziehen, kriegen Sie es mit mir zu tun!«
    Wütend klatschte er mit einem Tuch die Schnapsflecken vom Tisch.
    Mr. Smith warf wortlos einen Zehner hin und zog den Professor mit sich auf die Straße.
    Keon stellte sich in die Tür und blickte ihnen lange nach. Sie gingen 12 in eine Richtung, wo die Straßenbeleuchtung heller wurde.
    ***
    Noch zwanzig Schritte, und ich hatte den Bogenschützen erreicht. Ich sah, wie er einen neuen Pfeil nahm, wie sein Arm langsam die Sehne spannte.
    Nirgendwo eine Deckung für mich.
    Ich stolperte über eine Wurzel. Das war mein Glück.
    Eine Zehntelsekunde zu spät fuhr der Pfeil von der Sehne. Er schwirrte über mich.
    Bei dem Sturz hatte ich mir das Handgelenk verstaucht. Die Pistole lag irgendwo im Gras herum. Der gespenstische Bogenschütze war verschwunden.
    Als ich mich aufrappelte, sah ich den Lauf meiner Special in dem schwachen Schein schimmern, der vom Haus herüberdrang.
    Und dann kam der nächste Pfeil, wieder angekündigt durch das Schwirren der Sehne. Ich machte einen Satz nach rechts. Diesmal lag der Pfeil tiefer.
    Der Bursche hatte anscheinend erwartet, ich würde mich wieder zu Boden werfen, aber den Gefallen hatte ich ihm nicht getan.
    Jetzt durfte ich keine Zeit mehr verlieren. Der Kerl schoss erstaunlich genau, und wenn er noch einen Pfeil im Köcher hatte, würde er mich doch noch erwischen.
    Ich sprang in die Richtung, aus der das unheimliche Geschoss gekommen war, und presste mich an einen Baumstamm. Um den Mann gegen den hellen Nachthimmel besser ausmachen zu können, duckte ich mich nieder.
    Ich wartete zehn Sekunden. Offenbar hatte er mich aus den Augen verloren und wartete seinerseits darauf, dass ich die Geduld verlor.
    Dann sah ich einen Schatten auf eine Hecke zuspringen. Ich riss die Special hoch, zielte auf die Beine und feuerte.
    Der spitze Hut war unverkennbar. Der Mann huschte weiter.
    Im nächsten Augenblick hatte ich ihn aus den Augen verloren. Er tauchte im Dunkel der Nacht unter.
    Zwischen den Bäumen kam ein Mann heran.
    »Jerry?«
    »Hier im Garten, Phil.«
    »Hast du geschossen?«
    Ich erzählte ihm mein Erlebnis mit dem heimtückischen Bogenschützen.
    Wir gingen zum Haus zurück.
    Mr. Lorke erwartete uns in der Halle.
    Er hatte sich mit einem normannischen Schlachtbeil bewaffnet.
    »Wer hat geschossen?«, fragte er ängstlich. »Sind Sie verletzt, Agent Cotton? Ich glaube, ich werde das Haus doch verkaufen. Der Spuk ist mehr, als ich vertragen kann.«
    »Selbst wenn Sie das Haus verkaufen, Mister Lorke, müssten wir uns mit den Dingen befassen, die hier passieren.«
    Plötzlich kam mir ein Einfall.
    »Hat man Ihnen ein Angebot gemacht?«
    Er nickte.
    »Ich könnte es jederzeit verkaufen. Es gibt viele Interessenten dafür. Aber ich hänge sehr an dem Haus, die Umbauten haben eine Stange Geld gekostet. Aber langsam zweifle ich daran, ob ich durchhalten kann.«
    Phil wollte unser Headquarter anrufen und ein paar Kollegen von der Nachtbereitschaft herholen, um den Garten zu durchsuchen. Er hob den Hörer ab. Die Leitung war tot. Verdutzt schaute er mich an.
    »Jetzt hat unser Gespenst die Telefonleitung auch noch durchgeschnitten!«, knurrte Phil. »Und wenn jetzt einer von uns zum Nachbarn rübergeht, kriegt er einen Pfeil zwischen die Rippen!«
    »Jerry!«, rief er plötzlich, »ich hab’s! Das Gespenst scheint technisch versiert zu sein Es hat nicht die Leitung durchgeschnitten, sondern ganz einfach die Hörkapsel herausgenommen!«
    Er schraubte den Deckel der Hörmuschel ab und zeigte mir das leere Innere. Die Sprechkapsel hingegen befand sich noch an ihrem Platz.
    »Das genügt!«, meinte ich. »Die Kollegen brauchen uns nur zu verstehen. Wir können ihnen ja erklären, warum wir auf ihre Fragen nicht antworten!«
    ***
    Zwanzig Minuten später war ein Dutzend G-men zur Stelle. Sie
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