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0351 - Wir jagten das schnelle Gespenst

0351 - Wir jagten das schnelle Gespenst

Titel: 0351 - Wir jagten das schnelle Gespenst
Autoren: Wir jagten das schnelle Gespenst
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verborgen haben.«
    »Und Lorke selbst?«
    »Er war die ganze Zeit bei uns und nicht eine Sekunde weg. Ich glaube, wir dürfen Lorke aus unseren Überlegungen weglassen!«
    »Nicht so eilig, Jerry!«, sagte Mr. High. »Mister Lorke könnte Helfer gehabt haben. Das gilt auch für die beiden Angestellten. Sie sagten doch selbst, dass es jemand aus dem Haus gewesen sein muss.«
    Ich zuckte die Achseln. Wenn man das Motiv nicht kennt, lässt sich keine Theorie aufstellen. Schließlich hatte sich die Stadtpolizei die Zähne an dem Problem schon ausgebissen.
    Lieutenant Taylor war einer der fähigsten Beamten der City Police. Ich beschloss, mich mit ihm über diese Sache zu unterhalten.
    »Wenn wir nur wüssten, warum der ganze Zauber aufgeführt wird«, warf Phil ein. »Was will der Bursche damit erreichen? Es ist doch kindisch, Gegenstände von einem Zimmer ins andere zu schaffen. Und was sollte der tote Neger in der Ritterrüstung?«
    »Das ist wenigstens ein Punkt, bei dem wir etwas Greifbares in der Hand haben«, meinte ich. »Wir müssen feststellen; wie die Leiche ins Haus geschafft wurde. Vielleicht finden wir damit den roten Faden, an dem sich der ganze Fall aufspulen lässt.«
    »Wenn der Tote keine Angehörigen hat, die eine Vermisstenanzeige erstatten, werden wir’s schwer haben«, meinte Phil.
    »Nimm eine starke Taschenlampe mit und steck dir ein Reservemagazin ein«, sagte ich zu Phil. »Wir werden eine kleine Geisterbeschwörung vornehmen.«
    Mr. Lorke öffnete uns selbst. Wir erklärten ihm, was wir vorhatten. Es sah nicht so aus, als ob er davon begeistert wäre.
    »Natürlich können Sie die Nacht hier verbringen, wenn Sie sich etwas davon versprechen. Aber ich bin skeptisch. Die Detectives der Stadtpolizei waren einige Nächte im Haus und haben nichts gefunden.«
    »Dann kommt es auf einmal mehr oder weniger nicht an, Mister Lorke. Wir werden uns bemühen, Ihre Nachtruhe nicht zu stören.«
    Er führte .uns in die Halle und bot uns Sessel an. Evers sorgte für die Drinks. Schließlich sagte der Hausherr: »Wo wollen Sie die Nacht verbringen?«
    »Am liebsten hier in der Halle, wenn Sie damit einverstanden sind. Sie liegt zentral, und die Eingänge können von hier aus am leichtesten überwacht werden!«
    »Ich lasse Ihnen zwei Klappbetten aufstellen«, bot uns Lorke an. Ich lehnte dankend ab.
    »Wir haben nicht die Absicht, uns von dem Gespenst im Schlaf überraschen zu lassen. Die Sessel, die hier stehen, genügen uns. Die Außentüren sind doch alle abgeschlossen?«
    Der Antiquitätenhändler nickte und überließ uns einen Schlüsselbund, an dem auch ein Hauptschlüssel hing. Dann verabschiedete er sich und ging die Haupttreppe hinauf in sein Schlafzimmer im ersten Stockwerk. Wir behielten die Tür im Auge. Als wir es uns gerade bequem machen wollten, stellte uns der alte Diener eine Flasche Scotch auf den Tisch. Er zeigte uns den Telefonapparat, der in einem kleinen Schränkchen an der Wand verborgen war, und wünschte uns dann eine gute Nacht.
    ***
    Kaum war er verschwunden, entfalteten Phil und ich eine fieberhafte Tätigkeit. Zunächst prüften wir, ob alle Türen verschlossen waren.
    Aus meiner Tasche zog ich ein Fadenknäuel und umwand alle Klinken damit. Von einer Klinke spannte ich den hauchdünnen Faden zu einem Reißstift, den ich in das Holz des Türrahmens gedrückt hatte.
    Die Methode war primitiv, aber sie würde jeden Zweck wie jede moderne Kontrollanlage erfüllen. Am Nachmittag hatte ich bemerkt, dass die Fenster des Erdgeschosses vergittert waren. Dort erübrigte sich also eine solche Maßnahme.
    Als wir fertig waren, kehrten wir in die Halle zurück. Den Tisch und zwei Sessel rückten wir vom Kamin weg in eine Ecke.
    Ich ging hinüber zum Telefon und hob den Hörer ab, aus dem das Freizeichen tutete. Ich schaltete das elektrische Licht aus.
    Der flackernde Schein des Kammfeuers warf gespenstische Schatten an die Täfelung der Halle.
    Zwei Stunden lang starrten wir in das zuckende Licht der Holzscheite im Kamin. Als es 11 Uhr schlug, zog Phil die Flasche zu sich heran.
    »Lass sein«, raunte ich und stellte die Flasche unter den Tisch. »Wir wollen keinen Fehler machen! Wer weiß, was das für eine Mixtur ist!«
    Dann war wieder Ruhe.
    Plötzlich schrillte das Telefon.
    Ich ging hinüber und hob ab. Ich hörte das rasche Atmen eines Menschen.
    »Hallo? Wer ist da?«
    Keine Antwort.
    In der Leitung knackte es. Der Mann am anderen Ende hatte aufgelegt.
    »Unsere Anwesenheit ist kein
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