Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0351 - Jäger der Nacht

0351 - Jäger der Nacht

Titel: 0351 - Jäger der Nacht
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Monaten. Ich schmeiße den ganzen Kram bald hin und zwinge Väterchen, zurückzukommen oder eine andere Führungsstruktur zu genehmigen.«
    »Seit dem Verrat Erich Skribents traut er niemandem mehr und hat alles zentralisiert«, erinnerte Nicole. »Du wirst dich damit abfinden müssen.«
    Skribent war einer der Direktoren des Konzerns gewesen. Viel zu spät hatte man entdeckt, daß er in Wirklichkeit in den Kreisen des organisierten Verbrechens der geheimnisvolle »Patriarch« gewesen war, der es sich zum Ziel gesetzt hatte, speziell den Konzern zu zerstören, und darüber hinaus hatte er sich dann als der frühere ERHABENE der DYNASTIE entpuppt, der Invasionspläne hegte und dem Machtrausch verfallen war. Ted Ewigk hatte ihn abgelöst und vertrat eine vollkommen gegensätzliche Richtung.
    Aber das lag nun schon einige Zeit zurück.
    »Verflixt, ihr müßt etwas tun, den EWIGEN den Transfunk wieder zu entreißen«, verlangte Carsten Möbius. »So schnell wie möglich. Ich hoffe, daß sie bis jetzt nur das vorhandene Gerät als Störsender benutzen. Wenn sie die Wirkungsweise erst einmal ergründet haben, ist alles zu spät, verstehst du? Das muß verhindert werden.«
    »Wenn ich wüßte, wie«, überlegte Nicole. »Aber…«
    »Bevor du auflegst: wo steckt ihr?«
    »Bei Sir Bryont Saris in Schottland, aber womöglich nicht für lange. Aber ich denke, daß wir über ihn immer irgendwie nachrichtlich erreichbar sind, okay?«
    »Legt euch mal wieder ’nen festen Wohnsitz zu«, empfahl Carsten.
    »Was glaubst du, wie ich mich danach sehne? Ciao« Sie legte auf. Das Gespräch war teuer genug geworden, und zumindest Carsten wußte Jetzt darüber Bescheid, was geschehen war. Nicole verließ das Arbeitszimmer des Lords und suchte das Gästezimmer auf, in dem Zamorra vor sich hin grübelte.
    »Ich habe mit Carsten gesprochen«, sagte sie. »Er ist außer sich vor Wut, kann aber selbst nichts machen. Er ist noch unbeeinflußt, aber durch seine Arbeit blockiert. Und wir sollen den Transfunk so bald wie möglich wieder ›zurückholen‹.«
    »Und das stellt er sich natürlich sehr einfach vor, ja?« Zamorra richtete sich auf. »Gibt es sonst Neues aus der Szene?«
    Nicole zuckte mit den Schultern. »Kaum ,… ich werde mich jetzt ein wenig frisch machen. Ärgerlicherweise ist das Gästebad irgendwo draußen auf dem Gang… weißt du was? Carsten hatte ganz recht, als er sagte, wir sollten uns wieder einen ›festen Wohnsitz‹ zulegen. Hier ist es zwar schön und wir sind gut aufgehoben, aber ich mag es nicht, wenn ich ständig auf andere Rücksicht nehmen muß und noch nicht mal eben nackt über den Korridor laufen kann, weil jemand vom Personal kommen könnte…«
    Zamorra berührte ihr Gesicht, zog Nicole kurz zu sich herunter und küßte sie.
    »Ich stelle ein Schild auf: Umleitung«, versprach er. »Oder wir kaufen dir einen Bademantel, okay?«
    »Einkäufen werden wir ohnehin bald müssen. Ich habe im Château noch nicht mal Bestandsaufnahme gemacht, wieviel von unserer Kleidung nebst allen anderen Utensilien verbrannt ist.«
    Zamorra grinste.
    »Ein Lendenschurz und ein Stirnband werden wohl übriggeblieben sein, und mehr brauchst du ohnehin nicht. Schönheit soll man nicht verstecken.«
    »Wüstling«, fauchte sie und küßte ihn wieder. »Du darfst mitkommen und mir den Rücken waschen…«
    »Heiz das Wasser schon mal an, ich komme dann gleich nach«, versprach er.
    Aber er kam nicht.
    ***
    Nur wenige Augenblicke, nachdem Nicole das Zimmer verlassen hatte, vernahm Zamorra eine flüsternde Stimme.
    Fenrir ruft dich! Warum antwortest du ihm nicht? Kannst du ihn nicht hören?
    Überrascht blieb Zamorra mitten in der Bewegung stehen. Die Stimme war in seinem Bewußtsein aufgeklungen, lautlos, telepathisch.
    Unwillkürlich griff er nach dem Amulett, das am silbernen Halskettchen vor seiner Brust hing. Er fühlte nicht das Vibrieren oder die Erwärmung, die dämonische Kräfte anzeigten, aber irgend etwas war da… ein schwacher Impuls…
    »Hast du mit mir gesprochen?« fragte Zamorra.
    Schon öfters in der letzten Zeit hatte er den Eindruck gehabt, als erwache in Merlins Stern eine eigene, geheimnisvolle Persönlichkeit. Aber wie war das möglich? Das Amulett, so magisch stark es auch war, war doch nicht mehr als ein Stern, den vor fast tausend Jahren der Zauberer Merlin vom Himmel geholt hatte, um daraus diese handtellergroße silbrige Scheibe zu formen. [1]
    Mehrmals schon hatte Zamorra sich vorgenommen, sich um dieses
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher