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0351 - Jäger der Nacht

0351 - Jäger der Nacht

Titel: 0351 - Jäger der Nacht
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Polizist wärest, würdest du genauso erst einmal jeden im Verdacht haben! Und ich denke, wir haben tatsächlich eine Menge Spuren zerstört.«
    »Da waren aber doch keine Spuren«, begehrte Branwen auf. »Sonst hätten wir sie ja gefunden.«
    »Ich denke, die Polizei hat andere und bessere Methoden«, sagte Fairwydd. »Fest steht, daß die alte Dame und unser Oberschluckspecht tot sind, ob von einem Tier oder einem Menschen umgebracht, sei dahingestellt. Ein Wolf wurde gesehen, ob das nun eine Halluzination ist oder nicht. Und ich sage euch allen eines: Mir ist es egal, ob es ein Wolf oder ein Mensch war. Der Killer muß zur Strecke gebracht werden, so oder so. Und die Polizei wird ihn finden. Wenn die Spuren zu einem Wolf führen, wird er erschossen. Führen sie zu einem Menschen, kommt er vor Gericht und dann nach Dartmoor. Aber wie der Killer gefunden wird, das sollten wir den Beamten überlassen. Und wir sollten ihnen helfen, versteht ihr? Nicht uns und sie gegenseitig beschimpfen. Ich will hier in Llanfiddu und Umgebung wieder ruhig leben können, ohne die Gefahr, daß ich umgebracht werde.«
    »Richtig«, murmelte Dermoth.
    Murrend stellte Branwen die Teetasse wieder vor den Constabler und stapfte davon.
    Morehead erhob sich.
    »Wir sehen uns mal ein wenig im Dorf um«, erklärte er. »Wollen mal sehen, was ihr Trampeltiere noch übriggelassen habt…«
    ***
    Gawain Dermoth verließ den Pub ebenfalls. Es war später Nachmittag, und er hatte keine Lust, jetzt schon ein Bier zu trinken. Er blieb neben der Tür stehen und sah den drei Polizisten nach, zwei in Uniform, einer in Zivil, wie sie langsam die Straße entlanggingen und sich aufmerksam umsahen. Er konnte nicht erkennen, ob sie sich nach anderen Dingen orientierten, als er es tun würde, wenn er Polizist wäre.
    Bei Fairwydd öffnete sich die Haustür, und Yrene, Fairwydds blonde Tochter und sein ganzer Stolz, trat ins Freie. Sie sah die Polizisten und zuckte leicht zusammen. Dann sah sie Dermoth vor dem Pub stehen.
    Einen Moment lang zögerte sie, dann kam sie auf ihn zu. »Ist Dad da drinnen?«
    Er nickte. »Er versucht Jo zu beruhigen. Dem sind ein paar Bemerkungen in den falschen Hals gekommen.«
    Yrene lächelte. »Er ist eben sehr impulsiv.« Sie sah Dermoth sekundenlang an, und irgendwie erschauerte er.
    Da war etwas in ihren Augen… aber dann war dieser Augenblick schon wieder vorbei, und das blonde Mädchen schickte sich an, den Pub zu betreten. Dermoth bemerkte, daß sie ein langes Pflaster auf dem linken Arm trug. Es zeichnete sich deutlich unter dem Spitzenärmel ihrer Bluse ab.
    »Hast du dich verletzt?«
    Sie verzog das Gesicht. »Sie haben auch schon weniger dumme Fragen gestellt, Mister Dermoth…«
    Dann war sie drinnen, und Dermoth hörte sie mit ihrem Vater sprechen, verstand aber nicht, was gesagt wurde. Es interessierte ihn auch nicht. Er fragte sich nur, wie sich Yrene Fairwydd so am Oberarm verletzen konnte, daß ein zehn Zentimeter langes Pflaster nötig war.
    Sie verrichtete doch gar keine Arbeit, bei der sie sich eine solche Verletzung zuziehen konnte…
    ***
    Nicole unterstützte Zamorra bei seinem Vorhaben. So konnten sich ihre Kräfte gegenseitig verstärken. Zamorra besaß schwach ausgeprägte telepathische Fähigkeiten, das heißt, unter bestirnten günstigen Voraussetzungen vermochte er die Gedanken anderer zu lesen oder sich mit Telepathen auf geistiger Ebene »unterhalten«. Nicole dagegen hatte ein starkes Empfindungsvermögen für Magie aller Art. So ergänzten sich ihre Kräfte, verschmolzen in der Beschwörung und griffen mit geistigen Fühlern nach Fenrir aus.
    Das alles war längst nicht so gut und perfekt, als hätte einer der beiden Druiden es versucht, oder gar die telepathisch veranlagten Zwillinge Uschi und Monica Peters. Aber Zamorra hoffte, daß er es schaffte, Fenrir zu erreichen.
    Der Wolf konnte nicht sonderlich weit entfernt sein. Sein letzter Aufenthalt, wußte Zamorra, war die Insel Anglesey im Norden von Wales gewesen. Er konnte sich nicht weit davon entfernt haben, wenn er nicht von den Druiden im zeitlosen Sprung über größere Entfernungen mitgenommen worden war.
    Von Schottland nach Wales war es nicht weit. Nah genug für einen telepathischen Kontakt der Stärke, die Zamorra und Nicole gemeinsam aufbringen konnten…
    Auch die Energien des Amuletts pulsten mit, lenkten die Kräfte in geordnete Bahnen.
    Fenrir, Zamorra ruft dich. Melde dich, wölfischer Freund!
    Aber es schien, als rührte sich
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