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0351 - Der versklavte Riese

Titel: 0351 - Der versklavte Riese
Autoren: Unbekannt
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genommen. Sie hatten ihre Aufgabe offenbar erfüllt. Redhorses Verwirrung stieg.
    „Das Ding in seinem Nacken bewegt sich", stellte Tako Kakuta fest.
    Redhorse starrte auf den Wulst, der den Nacken des Zeitpolizisten im Halbkreis umschloß, Das Gebilde schien zu pulsieren.
    Tro Khon stöhnte so laut, daß der Oberst erschauerte.
    „Es sieht so aus, als wollte der Zweitkonditionierte den Symbionten entfernen", sagte Tako Kakuta.
    „Etwas stimmt hier nicht", sagte Redhorse. Er trat hinter den am Boden kauernden Olek und legte ihm eine Hand auf die Schulter.
    „Was halten Sie davon?" fragte er.
    Der Oberstleutnant erhob sich nur langsam. Redhorse, der ihn aufmerksam beobachtete, konnte feststellen, daß Oleks Augen wie im Fieber glänzten. Mit Olek war eine sichtbare Veränderung vorgegangen, seit er Tro Khon erblickt hatte.
    „Wir müssen ihm helfen!" stieß Camaron Olek hervor.
    „Helfen?" wiederholte Don Redhorse ungläubig. „Er ist unser Gegner. Er hat mitgeholfen, die Erde anzugreifen. Wissen Sie überhaupt, was Sie sagen, Olek?"" Olek schien ihn nicht zu verstehen.
    „Sehen Sie nicht, daß Tro Khon leidet?" ereiferte er sich.
    Für Redhorse kam Oleks Reaktion nicht unerwartet. Seit sie sich an Bord des Dolan aufhielten, rechnete er damit, daß der Oberstleutnant ein Opfer seiner Vergangenheit werden könnte.
    Redhorses Gedanken wirbelten durcheinander. Seine Augen waren auf den Zweitkonditionierten gerichtet, der sich hilflos am Boden wälzte. Redhorse konnte keine Verwundungen feststellen. Auch der Kampfanzug des Giganten war in Ordnung.
    Die Dimoschützen standen noch immer mit schußbereiten Waffen am Eingang. Sie beobachteten die Szene. Redhorse war sich nicht darüber im klaren, welche Rolle diese Wesen spielten. Hatten sie die drei Terraner hierher gebracht, damit Tro Khon geholfen wurde?
    Tro Khons mächtige Arme zuckten konvulsivisch. Redhorse sah, wie der über vier Meter große Zeitpolizist versuchte, auf die Beine zu kommen. Bei seinen Bemühungen stieß er den Sessel um, der vor den Kontrollen stand. Jetzt sah der Oberst, daß der tobende Riese schon eine Anzahl von Geräten zerstört hatte.
    Tro Khon sank wieder auf den Boden zurück und rollte auf die Terraner zu.
    Die drei Terraner mußten ausweichen, um nicht zerschmettert zu werden.
    „Er ist krank", sagte Camaron Olek.
    „Was wissen Sie?" fragte Redhorse scharf.
    Olek machte eine schwache Handbewegung.
    „Er kämpft gegen das Ding in seinem Nacken", behauptete er.
    „Gegen den Symbionten?" Redhorse verzog ungläubig das Gesicht. „Er könnte leicht mit ihm fertig werden, wenn er Schwierigkeiten mit ihm hätte."
    In diesem Augenblick brüllte Tro Khon auf. Redhorse zuckte zusammen. Der Schrei des Zeitpolizisten dröhnte in seinen Ohren. Die drei Augen des Zweitkonditionierten schienen aus ihren Höhlen zu treten.
    „Wir müssen etwas unternehmen", sagte Olek entschlossen.
     
    *
     
    Die Schmerzen verebbten langsam, aber Tro Khon wußte, daß sein Peiniger erneut zuschlagen würde, sobald er versuchen würde, mit den drei Terranern zu sprechen. Die Sinnlosigkeit seines verzweifelten Kampfes machte Tro Khon fast wahnsinnig. Seitdem der Symboflex-Partner in seinem Nacken durch zufällige Berührung eines Hochspannungskabels kurze Zeit ohne Bewußtsein gewesen war, wußte der Zeitpolizist, daß er nur ein Werkzeug des Symbionten war.
    Bisher hatte er den Symboflexpartner für dumm und primitiv gehalten. Nun wußte er, daß sein Bewußtsein von den Impulsen des Symbionten gesteuert wurde.
    Immer wieder hatte er sich während des Kampfes mit den Terranern gegen seinen Beherrscher aufgelehnt, ohne daß es ihm gelungen war sich aus der Versklavung zu befreien. Wenn der Symbiont sein Opfer auch nicht immer vollständig unter Kontrolle bringen konnte, so war er doch in der Lage, Tro Khon handlungsunfähig zu machen.
    Auch jetzt verhinderte der Symboflex-Partner, daß der Zeitpolizist Kontakt zu den drei Terranern aufnahm. Er quälte Tro Khon mit schmerzenden Impulsen.
    Tro Khons Bewußtsein war gespalten. Ein Teil befahl ihm, die Terraner sofort zu töten, während er andere Teil sich immer wieder dem Einfluß des Symbionten entzog und nach einer Verständigung mit den drei Männern verlangte. Tro Khon schüttelte sich vor Entsetzen, wenn er daran dachte, wie lange er schon als Werkzeug seines Symbionten fungierte. In den Augenblicken, in denen er sich von der hypnotischen Umklammerung befreien konnte, begriff er, daß die Terraner nicht die
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