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0351 - Der versklavte Riese

Titel: 0351 - Der versklavte Riese
Autoren: Unbekannt
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Boden.
    Ich muß vorsichtig sein, dachte er Jetzt ist vielleicht eine günstige Gelegenheit, mit den Terranern Verbindung aufzunehmen.
    Er wußte, daß er seine Überlegungen vor dem Symboflex-Partner nicht geheimhalten konnte.
    Trotzdem resignierte er nicht. Auch der Symbiont mußte einem Ermüdungsprozeß unterliegen. Der Zwischenfall mit dem stromführenden Kabel hatte bewiesen, daß auch Symbionten anfällig waren.
    Tro Khons Blicke irrten durch die Zentrale und blieben schließlich an den drei Männern in ihren Kampfanzügen hängen. Der Zweitkonditionierte sah die Terraner nur undeutlich, denn selbst seine Sehfähigkeit wurde von dem Symbionten beeinflußt. Hinter den Eindringlingen standen bewegungslos die Dimoschützen. Tro Khon stieß ein erbittertes Knurren aus. Sie waren wahrscheinlich ebenso verwirrt, wie die Exekutoren. Zum Glück hatten sie richtig reagiert und die drei Männer in die Zentrale gebracht.
    Tro Khon strapazierte sein Gedächtnis, und in Gedanken formte er einige Worte in Interkosmo.
    Da schlug der Symboflex-Partner abermals mit voller Heftigkeit zu. Tro Khon bäumte sich auf. Ein durchdringender Schrei hallte durch die Räume des Dolan.
    Der Zweitkonditionierte begriff daß der Symbiont zum entscheidenden Schlag ausholte.
    Dann würde alles wie früher sein und Tro Khon würde die Terraner als seine Feinde ansehen, die ein verabscheuungswürdiges Zeitverbrechen begangen hatten und deshalb getötet werden mußten.
     
    *
     
    „Ich glaube, er erkennt mich" murmelte Camaron Olek, als Tro Khon ruhig am Boden lag und die Terraner anstarrte.
    Oberst Don Redhorse warf seinem Begleiter einen zweifelnden Blick zu.
    „Sind Sie davon überzeugt?" fragte er. „Das Monstrum macht nicht den Eindruck, als würde es überhaupt etwas erkennen."
    Olek antwortete nicht. Wie fasziniert starrte er auf den Zweitkonditionierten. Redhorses Unbehagen wuchs. Er hatte den Eindruck, als müßte er den Zeitpolizisten und Camaron Olek mit gleicher Aufmerksamkeit beobachten, denn beide schienen in der Lage zu sein, unerwartete Dinge zu tun.
    „Die Sache gefällt mir nicht", sagte Tako Kakuta gepreßt und bewies Redhorse damit, daß er die gleichen Befürchtungen hegte.
    Redhorse faßte einen schnellen Entschluß.
    „Wir verlassen die Zentrale", befahl er. „Kommen Sie, Oberstleutnant!"
    Olek fuhr wütend herum, wie ein Mann, der bei einer Beschäftigung unterbrochen wird, die keinen Aufschub duldete.
    „Sie wollen gehen?" schnaubte Olek. „Sehen Sie nicht, was mit Tro Khon passiert? Wir dürfen ihn nicht im Stich lassen."
    „Sie vergessen, wen Sie vor sich haben, Oberstleutnant!" sagte Don Redhorse mit erhobener Stimme. „Wenn Sie meinen Befehlen nicht nachkommen, lasse ich Sie vor ein Bordgericht stellen."
    Olek schien aus einer anderen Welt zurückzukehren. Seine Augen schimmerten feucht.
    „Es tut mir leid, Sir", sagte er mit leiser Stimme.
    „Schon gut", gab Redhorse zurück. Kommen Sie jetzt."
    Da bäumte sich Tro Khon mit, einem Aufschrei auf. Der mächtige Körper spannte sich. Unter dem roten Kampfanzug zeichneten sich einzelne Körperpartien ab. Gleich darauf sank Tro Khon wieder in sich zusammen und schlug schwer auf den Boden.
    Zwei seiner Hände hatten den Symboflex-Partner umschlungen, die beiden anderen schienen in Richtung der Terraner zu deuten.
    „Schnell!" schrie Tro Khon plötzlich in Interkosmo. Seine Stimme überschlug sich fast. Die nächsten Worte wurden nur undeutlich hervorgegurgelt. Die drei Terraner standen wie erstarrt.
    „Gehen Sie!" brüllte Tro Khon.
    „Verlassen Sie den Dolan, oder Sie werden sterben."
    Nach diesen Worten schienen unsichtbare Kräfte nach dem Riesen zu greifen. Er kroch auf den Knien am Boden herum und zerschmetterte dabei den großen Sessel, den er vorher umgeworfen hatte.
    „Er hat uns gewarnt", sagte Tako Kakuta. „Etwas wird passieren. Bis dahin müssen wir verschwunden sein."
    „Es ist das Ding in seinem Nacken", sagte Olek tonlos. „Ich spüre, daß er dagegen kämpft."
    Redhorses Augen wurden zu schmalen Schlitzen. Sein Herz hämmerte vor Erregung. War die Warnung des Zweitkonditionierten eine freundliche Geste, oder wollte Tro Khon sie betrügen?
    Zum erstenmal sprach ein Zeitpolizist ohne Haß mit Terranern.
    Hatte Tro Khon etwa die Wahrheit erkannt?
    Wußte er im Gegensatz zu den anderen Zeitpolizisten, daß die Terraner unschuldig waren?
    Wenn ich nur mehr Zeit hätte, dachte Redhorse. Wenn die Warnung Tro Khons keine Lüge war, dann mußten
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