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0349 - Brücke der knöchernen Wächter

0349 - Brücke der knöchernen Wächter

Titel: 0349 - Brücke der knöchernen Wächter
Autoren: Jason Dark
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helfen zu können, machte mich fast wahnsinnig.
    Acht Skelette versperrten nicht nur den Weg über die Brücke, auch gleichzeitig den Weg zu ihm.
    Die Brücke war schmal. Dennoch gelang es jeweils zwei Skeletten nebeneinander her zu gehen. Sie hielten sich so dicht zusammen, daß sich ihre gelblich schimmernden Gebeine berührten. Ich war sicher, es hier mit den unheimlichen Leibwächtern des Bais zu tun zu haben, die ihre Kutten weggeschleudert hatten, damit sie mehr Bewegungsfreiheit bekamen.
    Es war nicht das erste Mal, daß ich Skeletten gegenüberstand. Nur hatte ich auf einer schwankenden Brücke noch nicht gegen sie gekämpft, und ich war auch nicht so gut bewaffnet, wie in den anderen Fällen. Verlassen konnte ich mich auf das Beuteschwert und die Beretta.
    Sie zog ich ebenfalls.
    Sehr deutlich malten sich die beinern schimmernden Gestalten vor dem Grau dieser hier herrschenden Luft ab, und die Schußweite kam mir auch sehr gelegen.
    Vorbeizielen konnte ich kaum.
    Ich nahm den rechts von mir stehenden Knöchernen aufs Korn, zielte genau und drückte ab.
    Die Kugel – traf sie?
    Ja, sie hätte in den Schädel schlagen müssen, vielleicht berührte sie ihn auch, aber sie reagierte auf eine Art und Weise, wie ich es nicht für möglich gehalten hätte.
    Plötzlich hatte ich das Gefühl, am Schädel des Skeletts wäre eine Wunderkerze aufgeplatzt. Zahlreiche, helle Sternchen wurden in die Höhe geschleudert, zischten und knisterten, bevor sie verloschen oder vom Grau geschluckt wurden.
    Der Schädel jedoch existierte weiter. Meine Kugel hatte ihm nichts getan. In dieser Welt, und diese Feststellung traf leider zu, herrschten andere Gesetze. Schwarze Magie hatte hier ihre Spuren gelegt.
    Darunter hatte ich zu leiden.
    Also nichts.
    Ich ließ die Beretta wieder verschwinden und konzentrierte mich voll und ganz auf mein Schwert. Wenn das nichts half, war alles verloren. Dann lag ich irgendwo in der Tiefe und wurde wahrscheinlich von den Kräften restlos zerstört.
    Und noch eine Möglichkeit blieb mir. Ich konnte wieder zurück und durch den Eingang unsere Welt betreten. Er hatte sich geöffnet, weil der Bai erschienen war, aber es war nicht Sinn der Sache, vor den Feinden wegzulaufen. Zudem befanden sich in dieser Welt noch zwei gefangene Menschen.
    In der Schwertführung war ich nicht ungeübt. Aber gegen acht Gegner, das sah schlecht aus, zudem auf einer schwankenden Hängebrücke, die nur mehr spärliche Geländer besaß, über die man leicht in die dunkle, unheimliche Tiefe stürzen konnte.
    Breitbeinig mußte ich mich aufbauen und in der Mitte dieser schmalen Bohlenbrücke stehen. Immer wenn sich die Skelette vorschoben, begann die Brücke leicht zu schwanken. Wobei ich inzwischen Routine bekommen hatte und die Stöße ausgleichen konnte.
    Und plötzlich merkte ich, daß die ersten beiden Knöchernen nichts verlernt hatten. Sie führten ihre gefährlichen Säbel so, als wären sie überhaupt nicht gestorben und noch immer am Leben.
    Blitzschnell waren sie bei mir, ich ging in Abwehrstellung, dann klirrten unsere Waffen gegeneinander.
    Es war eine wilde Fechterei, bei der ich ständig in die Defensive gedrückt wurde. Ich konnte überhaupt nicht kontern, sie waren einfach zu geschickt und bewegten ihre knöchernen Arme sehr schnell. Bei jedem Singen, das entstand, wenn die Klingen gegeneinanderfuhren, hatte ich das Gefühl, eine Totenglocke zu hören, und als ich ungefähr vier Schritte zurückgewichen war, änderten die Knöchernen ihre Kampftechnik.
    Einer hielt mich in Schach. Es war der rechte, der mich ziemlich beschäftigte, der andere Gegner wollte durchkommen und mich mit der Schwert- oder Säbelklinge durchbohren.
    In einer schlagenden Abwehrbewegung drehte ich mich nach rechts weg, geriet mit dem Rücken an das straff gespannte Seil, federte wieder vor und ließ meine Klinge nach unten sausen, so daß ich die Waffe des Stechers treffen konnte.
    Die Wucht meines Schlag hämmerte seinen Säbel auf die Planken.
    Gleichzeitig zuckte ich wieder hoch, drehte mich zur anderen Seite hin und drosch zu.
    Das zweite Skelett konnte den Schlag zwar noch abwehren, dennoch war er so wuchtig geführt worden, daß der Knöcherne zur Seite hin kippte, das Übergewicht bekam und von der Brücke fiel.
    Für einen Moment sah ich es noch fallen, bis es in der Schwärze verschwand und einen Schrei ausstieß, der schaurig in meinen Ohren gellte. Wahrscheinlich wartete dort unten die Vernichtung.
    Der andere Gegner wollte
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