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0349 - Brücke der knöchernen Wächter

0349 - Brücke der knöchernen Wächter

Titel: 0349 - Brücke der knöchernen Wächter
Autoren: Jason Dark
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seine entfallene Waffe wieder aufheben. Da kam er bei mir an den Richtigen. Mit einem heftigen Fußtritt beförderte ich ihn in die Höhe, sogar mit den Knochenfüßen hob er ab, um wehrlos in meinen Rundschlag zu laufen, der ihm den Knochenschädel vom Körper hämmerte.
    Der Totenkopf machte sich selbständig. Er rollte über den Rand, drehte sich einige Male um sich selbst und verschwand ebenfalls, während der Torso vor mir zusammenklappte.
    Ich bückte mich hastig und besaß jetzt zwei Säbel.
    Voller Wut schaute ich auf die restlichen Knochenmänner, und in mir rastete in diesem Augenblick etwas aus. Anders konnte ich mir meine Reaktion nicht erklären.
    Mit beiden Säbeln bewaffnet, stürmte ich auf den Pulk der Knochenmänner zu.
    Ob sie Erschrecken zeigten oder nicht, ich konnte es nicht sehen, als sie immer größer wurden, ich fast noch über die Bohlen stolperte und mich schlagend in sie hineinwarf.
    Es war Wahnsinn, echte Torheit, das wußte ich, aber ich wollte es einfach wissen.
    Ich schlug links und rechts, ohne Kontrolle, drängte sie im ersten Augenblick sogar zurück, weil sie nur mehr abwehren konnten. Ich wurde noch mutiger und stach zu.
    Es waren harte Stöße, aber die anderen bewiesen mir, wie sehr sie kämpfen konnten.
    Plötzlich kam der Gegenschlag. Gleich zwei Klingen trafen die meine und schleuderten sie mir aus der Hand. Jetzt erging es mir so wie dem Knöchernen, dem ich den Säbel aus den Klauen gehauen hatte, und ich konnte ihm nur mehr nachschauen, wie er in der Tiefe verschwand und für mich unerreichbar wurde.
    War das mein Ende?
    Es war mein rechter Säbel gewesen. Mit dem linken Arm konnte ich nicht so gut kämpfen, warf den Säbel deshalb auf die andere Hand zu und mußte zuschauen, daß es beim Versuch blieb. Als sich die Waffe in der Luft befand, wurde sie von einer anderen Klinge getroffen, so daß ich ins Leere griff und jetzt ohne Waffen war.
    Ich erfaßte es sofort, die Skelette einen Moment später, und dann hatte ich mich schon zurückgezogen, so daß ich aus der Reichweite ihrer gefährlichen Klingen geriet.
    Um schneller fliehen zu können, mußte ich den Knöchernen den Rücken zuwenden.
    Ich rannte.
    Und hörte sie hinter mir. Ihre Schritte klangen ungleichmäßig. Sie hätten mich sicherlich einholen können, wenn sie nicht den Vorteil ihrer Waffen gehabt hätten.
    Säbel kann man auch schleudern…
    Ich drehte mich um, zum Glück noch rechtzeitig, denn die erste Klinge flog heran.
    Sie war wuchtig geschleudert worden, zielte dabei auf den oberen Teil meines Rückens und hätte mich auch erwischt, wenn es mir nicht gelungen wäre zu tauchen.
    Ich duckte mich und fiel gleichzeitig auf die Planken, so daß die Klinge über meinen Kopf hinwegwischte und irgendwo verschwand.
    Aber sie hatten noch mehr Säbel.
    Während ich mich in die Höhe schnellte, warf ich einen Blick zum Ende der Brücke.
    Es lag nicht mehr weit entfernt. Die Tritte der Knöchernen übertrugen sich auf dem gesamten Bohlenholz. Es zitterte wie das berühmte Espenlaub, und die Bohlen begannen zu wackeln.
    War das zu schaffen?
    Ich mußte es und rannte geduckt weiter, wobei ich trotz der Enge versuchte, einen Zickzack-Lauf einzuschlagen.
    Dadurch schwankte die gesamte Brücke. Jedesmal wenn ich mehr Wucht hinter meine Sprünge legte, verstärkte sich dieses Schwanken noch. Hinzu kam mein unregelmäßiger Lauf, so daß ich oft genug gegen das Seilgeländer prallte und einige Male das schlimme Gefühl bekam, darüber hinweg in die Tiefe zu fallen.
    Es waren nicht alle Bohlen vorhanden, die eigentlich hätten da sein müssen. Ich riskierte gefährliche Fehltritte und konnte nicht unbedingt auf alle Bohlen vor mir achten.
    Es kam, wie es kommen mußte. Ein großer Schritt brachte mich mit der Ferse auf einen Bohlenrand. Er war weich, feucht, und ich rutschte plötzlich weg.
    Im Moment überkam mich die Panik. Ich schlug meinen rechten Arm zur Seite, die Hand berührte das Seil, so daß ich mich soeben noch festklammern konnte.
    Deshalb fiel ich nicht mit dem Rücken zu Boden, hielt mich in dieser Schräglage und drehte mich dabei auf die linke Seite, um mich auch mit dem Arm abzustützen.
    Natürlich verlor ich Zeit, und natürlich kamen die Knöchernen, um diese Spanne auszunützen.
    Sie waren sehr schnell geworden. Ihre blanken Knochenfüße erzeugten ein hohles Klappern, das lauter wurde, und in meinen Ohren wie Todestrommeln nachhallte.
    Sehr schnell waren sie.
    Vor allen Dingen das erste Skelett
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