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0346 - Medusas Horrorblick

0346 - Medusas Horrorblick

Titel: 0346 - Medusas Horrorblick
Autoren: Jason Dark
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Sein Arm mußte schmerzen, dennoch hielt er ihn ausgestreckt, und die Statue schaute genau auf den am Boden hockenden Mann.
    Rote Augen.
    Gefährliche Augen!
    Das ahnte auch Winston. Er wollte sich noch nach hinten werfen, um der tödlichen Gefahr zu entkommen, es gelang ihm nicht mehr.
    Die Statue vor ihm schien in einem gewaltigen Netzwerk aus Blitzen zu explodieren. Er spürte diese uralte Kraft, der er nichts entgegensetzen konnte und wurde voll getroffen.
    Es war grauenvoll.
    In der Bewegung packte es ihn, da fror er ein, und er spürte, daß er nicht mehr reagieren konnte. Das Blut in seinem Körper war fest geworden. Es floß nicht mehr und verstopfte die Adern. Kein Kreislauf funktionierte, nur sein Herz schlug noch rasend.
    Ein Bein hatte er nach hinten drücken können, das andere war angewinkelt, der linke Arm stach nach vorn, und der Herzschlag wurde zu einem wahren Trommelfeuer, das urplötzlich abriß.
    Winston Clarke war tot!
    Er hockte als versteinerte Figur neben seinem ebenfalls versteinerten Freund und rührte sich nicht mehr. Die Magie hatte voll zugeschlagen und ihn auch erwischt.
    Die beiden Griechen spürten, daß es mit dem Mann zu Ende gegangen war. Hermes ließ die Statue langsam sinken.
    Über seine Lippen drang ein Lachen, als er seinen Chef anschaute.
    Der hatte sich gedreht und blickte auf die Tür. Sie stand zwar nicht sperrangelweit offen, war aber auch nicht zurück ins Schloß gefallen. Kosta Kastakis konnte schräg in den Flur schauen.
    Er hatte die Hände sinken lassen. Sein Gesicht war durch die Blutspuren gezeichnet, er mußte Schmerzen haben, aber er riß sich zusammen und nickte seinem Leibwächter zu.
    Hermes ging seinem Boß entgegen. Er hielt die Statue fest, die ihre Augen wieder geschlossen hatte und auf einen neuen Befehl wartete. Auf dem Kopf zitterten die Schlangen noch nach. Sie wirkten dabei wie goldene, dicke Würmer.
    »Da sind noch welche!« flüsterte Kastakis.
    »Wo?«
    »Im Flur. Sie lauern uns auf!« Er rieb sich die Hände. »Aber die werden sich wundern. Alle werden sich wundern, darauf kannst du dich verlassen. Ich werde zeigen, wer hier die Macht hat, darauf kannst du dich verlassen.« Er holte ein Taschentuch hervor und wischte über sein Gesicht. Angewidert blickte er auf das Blut, das im Tuch zurückgeblieben war.
    »Sollen wir gehen?« fragte Hermes.
    »Ja, das werden wir.«
    Hermes wollte sich in Bewegung setzen, aber der andere hielt ihn zurück. »Nicht so eilig, wir müssen unsere Gegner schmoren lassen. Außerdem will ich wissen, mit wie vielen Leuten wir es zu tun haben.«
    »Das ist gut, Chef!«
    Kastakis nickte nur. Dabei ballte er die Hände, spürte wieder die Schmerzen und flüsterte rauh. »Ich will das Weib haben, das mir seine Fingernägel durch das Gesicht gezogen hat. Verdammt, ich will es kriegen, und es mir als Statue in meine Wohnung stellen. Das soll sie mir büßen, diese Furie!«
    Hermes kannte seinen Chef. Wenn der so sprach, dann fraß ihn der Haß innerlich fast auf.
    Mit lautlosen Schritten bewegte sich der Grieche auf die Tür zu.
    Seine Pistole hatte er wieder gezogen. Neben der Tür stellte er sich rechts in den toten Winkel, bevor er rief: »He, wir haben hier einen neuen Toten. Allmählich fängt die Sache an, mir Spaß zu machen…«
    ***
    Bill Conolly und Suko hatten geahnt, daß die Sache nicht gutgehen konnte. Ihre Warnungen waren vergebens gewesen. Winston wollte nicht hören, rannte einfach weiter und damit auch in sein Verderben. Er hatte die Tür aufgerissen, Bill und Suko konnten ihn nicht mehr stoppen und wurden dafür mit einer zweiten Person konfrontiert.
    Es war die Frau.
    Sie stürmte aus dem Raum, war nicht mehr Herr ihrer Sinne und schüttelte den Kopf, wobei Schreie aus ihrem Mund drangen. Bill entdeckte das Blut an ihren Fingerspitzen, er ahnte Schlimmes und hielt die Frau im nächsten Augenblick fest, als sie direkt auf ihn zurannte. Es war schlimm. Er schaute in ihr Gesicht, erkannte den Schrecken und mußte sich anstrengen, denn die Frau wollte ihm ebenfalls die Fingernägel über die Wangen ziehen. Sie wußte nicht mehr, was sie tat, in jedem Menschen sah sie einen potentiellen Todfeind.
    Aus dem Arbeitszimmer vernahm er Stimmen. Da redete Winston Clarke mit einem Fremden, und es ging verdammt heiß her. Irgend etwas mußte dort geschehen sein, sie hörten auch einen Fall, und selbst Suko traute sich nicht in den Raum.
    Bill hielt die Frau fest. Suko kam zu ihm. »Schaff du sie weg!« flüsterte der
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