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0346 - Medusas Horrorblick

0346 - Medusas Horrorblick

Titel: 0346 - Medusas Horrorblick
Autoren: Jason Dark
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über Leichen aus Stein. Ich bekomme, was ich will.«
    »Das ist doch Wahnsinn!« rief Bill. »Sie schaffen das niemals, Kastakis!«
    »Ich schaffe es.«
    Der Reporter hob die Schultern. Was sollte er dem anderen noch sagen? Gar nichts, am besten. Der war unbelehrbar und von einer Gnadenlosigkeit, die erschreckte. Was er versprach, würde er halten, daran gab es nichts zu rütteln.
    Bill hörte Kastakis’ Schritte. Zudem wußte der Reporter, daß sich zwei Männer im Raum befanden. Er mußte also mit einem Trick der beiden rechnen. Verdammt, wo blieb denn Suko? Wenn er es tatsächlich geschafft hatte, an der Hauswand entlangzukriechen, weshalb meldete er sich dann nicht?
    »Na, Mister Unbekannt, Angst?«
    Bill gab keine Antwort. Er drückte sich nur noch tiefer in die Türnische. Sollten die beiden Männer mit ihrer lebenden Medusa-Statue den Raum verlassen, sollte den Blick nicht sofort auf den Menschen fallen.
    Im gleichen Augenblick zerklirrte die Scheibe. Bill hörte das Geräusch und rechnete mit dem Schlimmsten…
    ***
    Suko hatte den Raum mit langen, lautlosen Schritten durchquert.
    Leider klemmte der Holzrahmen ein wenig, so daß der Chinese zweimal ziehen mußte, um das Fenster zu öffnen.
    Frische Luft strömte ihm entgegen. Im Park leuchteten einige Lampen. Sie schimmerten wie vereinzelt stehende Sonnen oder Sterne in der Finsternis des Alls.
    Suko lehnte sich nach draußen. Das Haus war alt. Bauten dieses Alters besaßen oft stuckverzierte Fassaden mit Vorsprüngen, Simsen und kleinen Erkern.
    Er hatte Glück. Als er sich nach draußen lehnte und einen Blick in die Tiefe warf, entdeckte er den schmalen Sims dicht unter dem Fenster. Die kleine Galerie sah relativ stabil aus, so daß Suko ziemlich sicher war, sich auf ihr bewegen zu können.
    Er kletterte aus dem Fenster, blieb zunächst noch auf der Bank hocken und streckte sein linkes Bein aus. Mit der Fußspitze erreichte er den Sims. Er veränderte seine Position, bekam festeren Stand und zog auch das rechte Bein nach.
    Jetzt stand er.
    Noch drehte er dem Garten den Rücken zu. Er konnte durch das offene Fenster in den Raum schauen und mußte höllisch achtgeben, da der Sims leider ziemlich schmal war. Sogar so schmal, daß Sukos Hacken überstanden und der dabei in Gefahr geriet, in die Tiefe zu fallen. Wenn er dabei Pech hatte, konnte er sich auch ein Bein brechen, obwohl der neben der Rückseite des Hauses herführende Weg mit Gras bewachsen war.
    Die Fassade zwischen den einzelnen Fenstern war glatt. Suko sah keinen einzigen Vorsprung, an dem er sich hätte festhalten können, er mußte seine Hände schon gegen das Gestein legen, um wenigstens das Gefühl eines Halts zu bekommen.
    Er bewegte sich nach rechts.
    Der Wind hatte etwas aufgefrischt. Seitlich wehte er gegen seinen Körper. Die Stimmen der Gäste vernahm Suko ebenfalls. Noch waren die Leute in Stimmung, das würde auch hoffentlich so bleiben, denn der Inspektor hoffte, daß es den Gegnern nicht gelang, mit ihrer gefährlichen Statue die untere Etage zu erreichen.
    Auch hörte er deren Stimmen. Zwar konnte er nicht verstehen, was sie sagten, ging aber davon aus, daß sie sich nicht nur untereinander unterhielten, sondern mit Bill Conolly redeten, der im Flur zurückgeblieben war.
    Sehr langsam nur bewegte sich der Inspektor voran. Er lauschte auch auf ein verdächtiges Knirschen, das entstand, wenn unter ihm ein Stein nachgab.
    Zum Glück war nichts zu vernehmen. So kam der Inspektor seinem Ziel immer näher.
    Im Nebenraum brannte Licht. Der Schein fiel als gelblich weißer Schleier nach draußen und versickerte anschließend in der Dämmerung. Es war ein Nachteil, daß Licht brannte. Wenn Suko hinter der Scheibe erschien, würde sich seine Gestalt zu deutlich abzeichnen, und die anderen konnten sofort reagieren.
    Noch zwei, drei kleine Schritte, und Suko war so nah, daß er mit dem ausgestreckten Arm die Kante am Mauerwerk umfassen konnte. Er zog sich jetzt näher.
    Noch hatte er seine Beretta nicht gezogen, da er beide Hände brauchte. Die Fensterbank lag ein wenig höher. Dort mußte er hinaufklettern, keine einfache Turnübung, die er mit einem Klimmzug begann. Suko hatte nicht viel Platz. Er verdankte es seiner Gelenkigkeit, daß er es trotzdem schaffte.
    Es gelang ihm, einen ersten Blick in das Zimmer zu werfen.
    Gleichzeitig erlebte er eine Enttäuschung, denn vor die Scheibe war von innen eine Gardine gezogen worden.
    Zum Glück war ein freier Spalt geblieben, durch den Suko
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