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0346 - Medusas Horrorblick

0346 - Medusas Horrorblick

Titel: 0346 - Medusas Horrorblick
Autoren: Jason Dark
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schauen konnte. Die anderen hatten ihn nicht bemerkt.
    Es waren zwei Männer. Einer von ihnen eher klein und schmächtig, auch schon älter. Der andere war ein Riese von Kerl.
    Wenige Haare besaß er, dafür wuchsen sie im Nacken lang, wo er sie zu einem grauen Pferdeschwanz zusammengebunden hatte.
    Dieser Typ besaß Bärenkräfte, das sah man ihm an, aber trotzdem war der kleinere von ihnen gefährlicher, denn er nahm soeben die Statue an sich. Golden schimmerte sie. Auch ihr Blick richtete sich gegen die Tür und nicht in die umgekehrte Richtung, so daß Suko momentan außer Gefahr war.
    Und er sah die Toten.
    Sie lagen in einer Haltung auf dem Boden, die darauf schließen ließ, daß alle finsteren Versprechungen zu einer Tatsache geworden waren. Diese Männer zeigten sich tatsächlich versteinert.
    Suko kannte nur einen von ihnen. Es war der zu unvorsichtige Winston Clarke. Der andere mußte demnach Henry Harrison sein.
    Suko, der viel in seinem Leben gesehen hatte, mußte schlucken, als er die Toten sah. Wesen aus Stein, die sich nicht mehr rühren konnten und nie wieder ins Leben zurückkehren würden.
    Schuld daran trug die verdammte Statue, die der kleine Grieche zwischen den Fingern hielt.
    Er stand etwas näher an der Tür als sein hühnenhafter Leibwächter, und er sprach auch nach draußen. Wahrscheinlich unterhielt er sich mit Bill. Es war gut so, wenn der Reporter das Gespräch ein wenig hinauszögerte, so daß Suko sich einen Plan zurechtlegen konnte.
    Er mußte die anderen überraschen. Vielleicht ein Schuß durch die Scheibe ins Bein eines Gegners, das war eine der Möglichkeiten.
    Leider gab es ein Hindernis!
    Die Gardine verzerrte die Zielperspektive.
    Das Fenster schloß dicht. Noch immer konnte Suko nicht genau verstehen, was gesprochen wurde, er sah jedoch an den veränderten Haltungen der beiden Männer, daß sich die Lage zuspitzte und sie irgend etwas tun würden.
    Es war Kastakis, der vorging.
    Gleichzeitig bewegte sich auch der Leibwächter. Leider nicht nach vorn, sondern zur Seite und nach hinten.
    Er sah Suko.
    Seinen Warnschrei vernahm der Inspektor und bekam mit, wie Kastakis herumfuhr.
    Da hatte Suko schon die Scheibe eingeschlagen. Splitter fielen in das Zimmer, verhakten sich in der wehenden Gardine, und Suko kam nicht mehr dazu, die Pistole abzudrücken.
    Die Statue hatte ihre Augen geöffnet.
    Es ging um Bruchteile von Sekunden. Das wußte der Inspektor genau. Er ließ sich fallen.
    Bevor er zu Boden schlug, hörte er die kreischende Stimme des kleinen Griechen. »Hol ihn dir, Hermes, ich mache den anderen fertig!« Den Worten folgten die Taten…
    Auch Bill Conolly hatte genau verstanden, was seine Gegner vorhatten. Er entnahm den Befehlen des Griechen, daß Suko es zwar geschafft, aber keinen Erfolg erzielt hatte. Außerdem war kein einziger Schuß gefallen. Für Bill lag es auf der Hand, daß sein Freund Suko nicht mehr die Zeit gehabt hatte, wahrscheinlich waren die Griechen zu schnell gewesen, selbst für einen Mann wie Suko.
    Bill konnte sich auf etwas gefaßt machen.
    Da sich die Männer die »Arbeit« teilen wollten, ging er davon aus, daß sich Kosta Kastakis um ihn persönlich kümmern würde und der andere um den Inspektor.
    Kastakis besaß sicherlich die Statue, und Bill suchte verzweifelt nach einem Ausweg.
    Wer sie ansieht, wird zu Stein!
    An diesen Satz mußte er denken, als er sich umschaute. Okay, er konnte sich in einem Zimmer verbergen, aber er dachte gleichzeitig an die anderen Menschen unten in der Halle.
    Der Grieche würde kein Erbarmen kennen.
    Da dem Reporter nur mehr Sekunden zur Verfügung standen und er keine andere Idee bekam, blieb ihm nichts anderes übrig, als in das Zimmer zu tauchen, dessen Tür er nicht geschlossen hatte.
    So lautlos wie möglich schob er sie auf, drehte sich über die Schwelle, stand im Dämmer des Raumes, nahm die Klinke und drückte die Tür vorsichtig wieder zu.
    Hoffentlich hatte der andere nichts davon bemerkt. Bill lehnte sich mit dem Rücken gegen die Tür, versuchte, den eigenen Atem so unter Kontrolle zu bekommen, daß er nicht störend wirkte. Und dann wartete er zunächst einmal ab.
    Er lauschte.
    Wenn Kastakis kam, mußten seine Schritte auf dem Gang zu hören sein. Anhand dieser Geräusche würde es Bill gelingen, den Weg des anderen zu verfolgen.
    Eingreifen wollte er genau dann, wenn der andere vorbeigegangen war. Dann würde sich Bill in seinem Rücken befinden und gleichzeitig in einem Vorteil.
    Schritte vernahm
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