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0346 - Medusas Horrorblick

0346 - Medusas Horrorblick

Titel: 0346 - Medusas Horrorblick
Autoren: Jason Dark
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erstaunt. »Das ist mir neu. Weshalb wollten Sie dann mit ihm reden?«
    »Ich habe mich mit ihm und seinen Geschäften beschäftigt. Wenn ich ehrlich sein soll, gefallen sie mir nicht. Man munkelt da etwas von Waffenhandel.«
    »Das braucht man nicht zu munkeln, Bill, das stimmt sogar. Kastakis verdient seine Millionen nicht allein durch Öl. Er machte auch mit Waffen sein Geschäft.«
    Bill zündete sich eine Zigarette an. »Und er soll hier zu dieser Party kommen?«
    »Was heißt kommen? Er ist schon da!«
    »Wo?«
    Clarke drehte sich um. »Sehen Sie die Treppe dort. Da ist er hochgegangen. Und zwar nicht allein, sondern in Begleitung des Hausherrn und dessen Gattin.«
    Der Reporter war mißtrauisch geworden. »Können Sie sich vorstellen, was die drei zu bereden haben?«
    »Entschuldigung, sie waren zu viert. Kastakis’ Leibwächter war auch dabei.«
    »Das ist verdammt hart«, erklärte Bill Conolly. Er nickte und wurde gleichzeitig immer misstrauischer.
    Winston Clarke bemerkte es. Er faßte Bill an der Schulter und drehte ihn herum. »Glauben Sie im Ernst, daß es Henry an den Kragen geht.«
    »Ich weiß nicht, aber froh bin ich darüber nicht. Wir sollten nachschauen.«
    »Ja, das wäre gut.« Clarke wollte sich schon in Bewegung setzen, Bill war dagegen.
    »Moment noch, ich will meinen Freund Suko mitnehmen.«
    »Ach, den Chinesen?«
    »Genau den.« Bill war schon auf dem Weg. Er drückte die Zigarette aus und trat neben Suko.
    »Was ist geschehen?«
    »Die beiden Harrisons sind verschwunden. Das heißt mit Kastakis und dessen Leibwächter. Wir sollten sie suchen.«
    »Gefahr?«
    »Möglich.«
    »Okay, ich bin dabei.« Suko setzte sich schon in Bewegung. Bill schaute nach Clarke, der bereits auf die breite geschwungene Treppe zuging. Dicht davor trafen sie zusammen.
    Suko reichte dem anderen kurz die Hand und stellte sich dabei noch einmal selbst vor.
    Dann gingen sie hoch.
    Man achtete kaum auf sie, nur einer, der es sich auf der Treppenmitte bequem gemacht hatte und trübsinnig in sein Glas schaute, blickte ihnen kurz nach.
    »Wo könnte Ihr Freund denn stecken?« wandte sich Bill Conolly an Winston Clarke.
    »Da gibt es verschiedene Möglichkeiten. Programme vorbereitet und diskutiert haben wir immer in seinem Arbeitszimmer.«
    »Okay, sehen wir uns das zuerst an.«
    »Lassen Sie mich vorgehen, ich kenne mich aus.« Clarke schob Bill und Suko zur Seite. Sie hatten einen ziemlich breiten Gang betreten, an dessen Ende das Arbeitszimmer des Hausherrn lag. Der Lärm und der Stimmenwirrwarr aus der Halle waren hinter ihnen zurückgeblieben. Sie hörten ihn nur mehr als Brausen.
    Suko warf Bill einen nachdenklichen Blick zu. »Und?« fragte der Chinese, »was hast du für ein Gefühl?«
    »Kein gutes.«
    »Wenn der Grieche die Medusa-Statue besitzt und diese tatsächlich magische Kräfte hat, können wir uns auf etwas gefaßt machen«, warnte der Inspektor.
    »Das befürchte ich auch«, gab Bill zu und warnte gleichzeitig Winston Clarke durch einen scharfen Zuruf.
    Der Mann drehte sich um. Seine Hand lag schon fast auf dem Türgriff. »Was ist?«
    »Bleiben Sie von der Tür weg.«
    Bill hatte die Worte kaum ausgesprochen, als die drei Männer einen dumpfen Fall vernahmen und gleichzeitig ein meckerndes Lachen.
    Beides war aus dem Arbeitszimmer gedrungen.
    Für Winston Clarke war dies so etwas wie ein Startsignal. Auch Bill Conolly konnte ihn nicht mehr warnen.
    Mit einer heftigen Bewegung riß Winston Clarke die Tür des Arbeitszimmers auf…
    ***
    Medusa drehte sich um!
    Eine Vernichtete, die in der Welt der Legenden und Sagen weiterlebte. Nicht als Geist, sondern als Person, als Monstrum, das auch mir, dem Menschen, gefährlich werden konnte.
    Trotz der Gefahr, in der ich schwebte, war ich fasziniert. Diese Figur, die es eigentlich nicht geben durfte, hielt mich in ihrem Bann.
    So anders sah sie aus, als sie die Arme ausgebreitet hatte. Ihr Gewand wirkte wie ein Schleier, seltsam durchsichtig, als würde der Stoff nur aus hauchzarten Blättern bestehen. Ich sah die ausgebreiteten Arme hindurchschimmern und auch den herrlich gewachsenen Körper, der unter dem Stoff völlig nackt war.
    Schönheit und Grausamkeit paarten sich hier zu einem Ensemble.
    Und sie drehte sich weiter.
    Ich wußte genau, daß ihr Blick tödlich war. Dennoch beobachtete ich sie, wie sich durch ihre Drehung der Winkel zu mir veränderte und ich ihr Profil sehen konnte.
    Nicht einmal die sich auf dem Schädel ringelnden Schlangen störten
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