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0346 - Der Kobra-Dämon

0346 - Der Kobra-Dämon

Titel: 0346 - Der Kobra-Dämon
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Weise in die Tiefe der Hölle zurückzukehren. Eine schnelle Drehung, die Zauberformel, das Aufstampfen des Fußes.
    Aber hier schienen andere Gesetze zu herrschen. Es war ihm nicht möglich, direkt zu den Schwefelklüften zurückzukehren. Erschrocken registrierte er, daß er wahrscheinlich zu dem Ort zurück mußte, an welchem er in dieser Dimension erschienen war.
    Damit wurde es nun auch für ihn brenzlig. Er hatte den Mund ziemlich voll genommen und dem Schlangendämon auch Verletzungen beigebracht, aber so einfach konnte er dennoch mit diesem Biest nicht fertig werden.
    Hatte Ssacah bemerkt, daß Wang nicht auf dem gewohnten Weg in die Hölle zurückkehren konnte? Oder war der Dämon zu sehr mit sich selbst beschäftigt?
    Das dämonische Ungeheuer tobte!
    Rasch sah sich Wang nach einer Möglichkeit um, zu verschwinden. Aber es gab nur eine schwere Tür, die von außen verriegelt war. Wang schob die schmale Schwertklinge durch einen Spalt und versuchte den Riegel aufzuhebeln, während der verletzte Dämon sich beruhigte und nach seinem Gegner zu suchen begann.
    Da stieß Wang den Riegel auf der anderen Seite hoch, riß die Tür auf und schlüpfte hindurch. Hinter ihm stieß der Schlangenkopf zu, verfehlte den Mogolen nur um eine Armlänge. Schon ringelte sich der massige Körper weiter aus der Wand hervor.
    Ssacah nahm die Verfolgung auf.
    ***
    Pascal sah etwas ratlos Nadine an, die er auf den Armen trug. Was sollte er tun? Den alten Diener aus dem Schlaf klingeln? Das war wahrscheinlich das Vernünftigste, denn draußen übernachten konnten sie schlecht. Zum einen würde es in der Nacht kühl werden, trotz des sommerlichen Wetters, und zum anderen tobte vor dem Tor die Messing-Kobra. Ihr Fauchen und Zischen zerrte an Pascals Nerven, und Nadine würde auch nicht begeistert davon sein, wenn sie wieder aus ihrer Ohnmacht erwachte.
    Langsam ging Pascal auf das große Gebäude zu, auf die Marmortreppe, die zum Eingangsportal hinaufführte. In seinen Armen begann Nadine sich wieder zu regen; ihre Ohnmacht hatte erfreulicherweise nicht lange gewährt. Als sie die Augen öffnete, ließ Pascal sie vorsichtig wieder auf die eigenen Füße gleiten. Er schloß das Mädchen in seine Arme.
    »Wir haben es geschafft«, sagte er leise und küßte Nadine zärtlich. »Hier sind wir in Sicherheit.«
    Nadine sah ihn aus großen Augen an, sah an ihm vorbei zum Tor, wo die Kobra vergeblich versuchte einzudringen. »Bist du sicher, daß sie es nicht schafft?« fragte sie. »Wie ist das überhaupt möglich? Da ist doch - nichts.«
    »Das täuscht«, erklärte Pascal. »Die Sperre ist unsichtbar und unfühlbar. Wir sehen und spüren sie nicht. Aber für dieses dämonische Biest ist sie unüberwindbar.«
    »Vielleicht wird es über die Mauer hinwegkriechen…«
    »Hoffentlich nicht«, murmelte Pascal verunsichert. Er hatte zwar bei Gesprächen aufgeschnappt, daß der magische Schutzschirm sich glockenförmig über das ganze Château spannen solle, aber er war nicht sicher, ob das auch wirklich stimmte. Er ließ Nadine los und eilte die Marmorstufen hinauf. Dann betätigte er die Türglocke mehrmals hintereinander. Er hatte hinter einem Fenster noch Licht gesehen; jemand mußte wach sein, aller Wahrscheinlichkeit nach der alte Diener.
    In der Tat tauchte Raffael wenig später auf. »Sie, Monsieur Lafitte?« staunte er, sah Nadine und staunte noch mehr. Im gleichen Moment merkte sie, daß sie keinen Faden am Leib trug, und hatte plötzlich nicht genug Hände, alle in Frage kommenden Stellen zu bedecken. Sie versteckte sich halb hinter Pascal.
    Raffael Bois sah die Kobra draußen am Tor - und begriff jäh.
    »Kommen Sie herein«, bat er. »Schnell. Und - haben Sie keine Angst, Mademoiselle. Sie sind bei weitem nicht die erste Dame, die unbekleidet durchs Château spaziert. Ich werde Ihnen etwas von Mademoiselle Duval besorgen. Wenn Sie mir derweil folgen wollen…«
    »Danke, Monsieur«, hauchte Nadine und tastete nach Pascals Hand. Ihr Gesicht war gerötet, Pascal konnte sich vorstellen, wâs hinter ihrter Stirn vorging. Ihm gegenüber hatte sie sich zwar mehr als freizügig gezeigt, aber das war etwas ganz anderes, als wenn jemand sie nackt sah, für den sie nichts empfand. Vielleicht dachte sie auch daran, wer sie noch im Dorf so gesehen haben mochte - ihr Hauswirt bestimmt, und vielleicht auch ein paar Leute, die hinter den Fenstern gestanden hatten, als sie in den Cadillac flüchtete…
    Pascal drehte sich noch einmal um und sah
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