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0346 - Der Kobra-Dämon

0346 - Der Kobra-Dämon

Titel: 0346 - Der Kobra-Dämon
Autoren: Werner Kurt Giesa
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der unmöglich ihr eigener sein konnte: Den mußt du schon selbst finden!
    Verdutzt sah sie Merlins Stern an. Hatte die Silberscheibe etwa diesen Gedanken in ihr erzeugt? Sie entsann sich, daß auch Zamorra schon einige Male erwähnt hatte, Gedankenstimmen zu hören, deren Ausgangspunkt er im Amulett sah.
    Das schien etwas zu sein, das dringend näher erforscht werden mußte. Vielleicht befand sich Merlins Stern in einem Stadium der Veränderung… vielleicht gab es jetzt auf einmal weitere seiner vielen Geheimnisse preis…?
    »Darum kümmern wir uns, wenn wir mit dieser Geschichte hier fertig sind«, sagte sie entschlossen und setzte ihren Weg fort.
    Irgendwann fand sie ein Tor, das ins Freie führte. Keine Burgmauer umgab das dunkle Gebäude. Das Tor führte direkt in die freie Landschaft hinaus, über der finstere Wolken hingen. Und in einiger Entfernung erkannte Nicole das helle Tempelbauwerk, das mit seinen Leuchten in hellem Sonnenlicht geradezu eine Verhöhnung alles Schönen war. Ein heller Tempel im Sonnenlicht, der voller Unheil war.
    Aber die Wolken über der Burg gefielen ihr auch nicht. Nur kurz überlegte sie noch und drehte das Amulett unschlüssig in den Händen hin und her, dann setzte sie sich in Bewegung. Den lockeren Trab, den sie eigentlich hatte einschlagen wollen, ließ sie schnell wieder sein, eingedenk der Schmerzen ihres Hinterkopfes, aber ein flotter Marsch wurde es schon.
    Alles in ihr fieberte. Was würde sie in der Nähe des Tempels sehen?
    ***
    Pascal war unruhig, ohne einen Grund dafür sagen zu können, mit Nadine hatte er es sich in einem der Wohnräume gemütlich gemacht, und gemeinsam berichteten sie Raffael, was geschehen war. Nadine hatte sich in einen von Nicole Duvals Frotteemänteln gehüllt; sich noch mehr auszuleihen, davor schreckte sie doch ein wenig zurück in Abwesenheit der Besitzerin.
    Immer wieder sah Pascal zur Tür.
    »Keine Sorge«, sagte Raffael, der Pascals Unruhe bemerkte. »Die Abschirmung ist sicher. Die Kobra kann nicht herein.«
    »Vielleicht gibt es winzige Lücken…«, befürchtete Nadine. Raffael schüttelte den Kopf. »Mit Sicherheit nicht, Mademoiselle, die Abschirmung ist lückenlos. Denn sonst wäre es schwarzmagischen Kräften schon längst gelungen, hier einzudringen.«
    »Leonardo de Montagne war doch auch ein Schwarzmagier«, erinnerte Nadine an eine Zeit des Grauens, die noch gar nicht sehr lange zurücklag. Leonardo war aus der Hölle emporgestiegen, hatte das Château in seine Gewalt gebracht und das Dorf versklavt. Erst nach einiger Zeit war es Zamorra gelungen, Leonardo wieder zu vertreiben.
    »Damals«, gestand Raffael, »waren die Voraussetzungen bei weitem anders.«
    Trotzdem blieb Pascals Unruhe, die er sich nicht erklären konnte. Er versuchte, sich durch Gespräche abzulenken, aber das gelang ihm nur unvollkommen - denn nach der Schilderung ihrer Erlebnisse gab es kaum noch etwas zu bereden. Raffael hatte eine Flasche Wein geöffnet und den beiden jungen Leuten angeboten, im Château zu bleiben, bis Zamorra zurückkehrte, aber von Zamorra selbst gab es nichts zu berichten. Er war nach Lyon gefahren, um Nicole zu helfen, und bislang hatte Raffael nichts mehr von ihm gehört. Im Gegenteil, Pascal war der letzte gewesen, der mit Zamorra zusammengewesen war.
    »Wenn ich nur wüßte, was wir tun können, um dieses Monstrum zu vernichten…«
    Raffael hob die Brauen.
    »Sollte Professor Zamorra morgen vormittag noch nicht wieder hier sein oder zumindest ein Lebenszeichen von sich gegeben haben, und sollte das Biest dann immer noch draußen vor den Mauern sein, werde ich die Computer befragen, ob es eine Möglichkeit gibt, die Kobra zu vernichten«, sagte Raffael. »Für heute aber, mit Verlaub, dünkt es mich ein wenig spät. Mit Ihrer gütigen Erlaubnis werde ich mich nun zurückziehen. Ihre Unterkünfte habe ich Ihnen gezeigt, auch die Küche, ich habe auch noch weiteren Wein bereit gestellt. Möchten Sie zu einem bestimmten Zeitpunkt geweckt werden?«
    Pascal und Nadine sahen sich an.
    »Nein«, sagte Pascal dann. Er sah wieder zur Tür. »Ich bin nicht sicher, ob wir in dieser Nacht überhaupt Schlaf finden werden…«
    Raffael ging.
    Nach einer Weile erhob sich auch Pascal. »Bin gleich wieder da«, sagte er.
    »Ich gehe schon in unser Zimmer, Du kommst dann auch, ja?« Nadine lächelte ihm zu.
    Pascal nickte und verließ den Raum. Doch er lenkte seine Schritte nicht dorthin, wo Nadine ihn vermuten mußte.
    Er ging nach draußen in den
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