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0345 - Die Falle auf dem Rummelplatz

0345 - Die Falle auf dem Rummelplatz

Titel: 0345 - Die Falle auf dem Rummelplatz
Autoren: Die Falle auf dem Rummelplatz
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ich kaum noch aufrecht stehen konnte. Ich fror, und meine Wunden im Gesicht brannten durch die schnelle Fahrt im offenen Wagen. Ich wollte nur eins: schlafen. Trotzdem reagierte mein Unterbewusstsein auf irgendetwas. Es war totenstill im Haus. Alles schlief noch. Auch in meiner Wohnung war es still. Ich hatte kein Licht angezündet, auch durch die verschlossene Tür kam kein Licht, es schien alles in Ordnung zu sein. Trotzdem spürte ich, wie sich meine Nackenhaare sträubten. Ich steckte vorsichtig und geräuschlos den Schlüssel in das Schlüsselloch und drehte herum - Es war nicht abgeschlossen.
    Ich hatte aber abgeschlossen. Ich hielt die Luft an, meine Hand tastete zur 38er. Sie war weg. Das Halfter war leer. Vermutlich der liebe Chubby, wie der Gorilla genannt worden war. Meine Hände waren eiskalt. Ich stieß langsam die Tür auf. Sie schwang mit einem dünnen Quietschen in das Zimmer.
    Geräuschlos zog ich mein Jackett aus und warf es in das Zimmer. Ich hatte die Einrichtung genau vor den Augen, obwohl es stockdunkel war. Ich traf die kleine Lampe auf dem Garderobentisch, sie fiel mit Gepolter herunter. Ich lauschte.
    Nichts bewegte sich. Vorsichtig tastete ich um die Ecke nach dem Lichtschalter, knipste ihn an. Es blieb dunkel. Ich holte aus der Hosentasche eine Streichholzschachtel und zündete ein Hölzchen an. Es flackerte unruhig und verlöschte dann im Zug. Ich versuchte es noch einmal und hielt die Flamme mehr in die Wohnung hinein. Ein matter Schimmer erleuchtete den vorderen Teil des Zimmers. Ich blies das Holz aus, nahm meinen Füllhalter in die Hand, hielt ihn vor mich und ging einen Schritt in die Wohnung. Nichts passierte. Schnell ging ich hinüber zum Sicherungskasten und schraubte die Sicherung fest. Ich musste die Augen zukneifen, so blendete mich das aufflammende Licht.
    Die Wohnung war leer. Auf dem Gang draußen hatten sie vermutlich auch die Lampe locker gedreht, denn ich hörte jemanden über die Dunkelheit schimpfen, Es sah aus, als hätten hier die Vandalen gewütet. Ich zog die Rollos hoch und ließ den hellen Morgen herein. Dann fing ich an, aufzuräumen. Offenbar fehlte nichts.
    Ich zog mich aus und ließ mich ins Bett fallen. Was hatten sie nur gesucht? Vielleicht die Papiere vom Panther, die wir noch gar nicht gefunden hatten? Ich schlief ein.
    ***
    Am nächsten Morgen.
    »Ich habe schon gehört, dass gestern einiges los war«, sagte Mr. High und sah Phil an, dann wandte er sich an mich: »Wie wollen Sie nun weitermachen?«
    Ich berichtete kurz über den zweiten Teil der Nacht.
    Mr. High sagte: »Ich habe keine Beweise, aber ich vermute, dass der Aristo Club so eine Art vornehmer Umschlagplatz für Rauschgift ist. Man muss untersuchen, was sich vor drei bis vier Monaten in Los Angeles getan hat, wieso Foltridge dort abgebrochen hat und so weiter. Es könnte gut sein, dass er hier neu aufbauen wollte und auf ein festes Verteilersystem, gestoßen ist, das ihn nicht zum Zuge kommen lässt. Eine weitere Vermutung: Es ist der Marihuana-Ring des Panthers. Deshalb hat Foltridge versucht, uns den Panther zu liefern, weil er glaubt, dass wir dann den ganzen Ring sprengen können.«
    »Du hoffst, von der Kleinen etwas zu erfahren?«, fragte mich Phil.
    »Ich denke schon. Als nächstes müssen wir zum East River fahren, uns dort ein Motorboot schnappen und die Halle des Panthers von hinten untersuchen. Sie wird doch noch bewacht?«
    »Vier Kollegen sind die ganze Nacht oben gewesen und wurden vor einer halben Stunde abgelöst.«
    »Okay, fahren wir also hin.«
    »Denken Sie daran, die City Police zu verständigen«, sagte Mr. High und wandte sich wieder seiner Arbeit zu, während wir hinausgingen. Ich war schon fast durch die Tür, als er mich, noch einmal zurückrief: »Vergessen Sie nicht, sich eine andere Pistole geben zu lassen, Jerry.«
    »Ganz im Gegenteil, Chef, ich hol’ mir meine alte zurück«, sagte ich und verschwand.
    Draußen legte Phil gerade den Telefonhörer auf. »Die City Police hält für uns ein schnelles Motorboot an der Brooklyn Bridge bereit«, sagte er und rieb sich unternehmungslustig die Hände.
    »Also los«, sagte ich und hielt ihm die Tür auf. »Ich hab vorher noch einen kleinen Besuch in der Madison zu machen.«
    Als wir vor dem Aristo-Hochhaus hielten, pfiff Phil durch die Zähne. »Nicht schlecht, hier verbringst du also deine Nächte.«
    Die Halle war jetzt vom üblichen Hoteltreiben erfüllt. Boys liefen mit Koffern und gierigen Trinkgeldgesichtern herum,
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