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0344 - Die Hexe von Nottingham

0344 - Die Hexe von Nottingham

Titel: 0344 - Die Hexe von Nottingham
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hatte Zamorra Angst.
    ***
    Die EWIGE hatte sich entschieden. Ihr Plan stand fest. Es mußte alles sehr schnell gehen.
    Sie umklammerte ihren Dhyarra-Kristall. Vor Bess Saunders blieb sie stehen. Die Hexe sah auf. »Was ist los?« fragte sie. Sie mußte spüren, daß plötzlich wieder Gefahr von der Rothaarigen ausging.
    Die Rothaarige konzentrierte sich. Der Dhyarra in ihrer Hand blitzte auf. Unsichtbare Klauen packten zu. Innerhalb von Sekundenbruchteilen wurde der Wille der Hexe total ausgeschaltet und von der EWIGEN übernommen.
    Die EWIGE lachte leise. Schade, daß sie nicht schon früher auf diese Idee gekommen war! Aber auf das Nächstliegende kommt man meist immer zum Schluß…
    Schluß war aber für sie noch nicht. Sie wirbelte herum, den Dhyarra erhoben. »He, Mac!« rief sie den Wirt an. Der sah herüber und befand sich im nächsten Moment ebenfalls im Bann der EWIGEN. Bei ihm ging es sogar noch leichter, weil er keinen inneren Widerstand bot.
    Wieder lachte die EWIGE. Sonst war niemand im Raum. Die Gäste würden erst später kommen. Daß der Wirt bereits geöffnet hatte, lag nur daran, daß sich zuweilen doch schon etwas früher ein paar Leute hierher verirrten. Aber heute war die Gaststube noch leer. Tea-time war gerade vorüber, und die wurde in den Häusern oder auf den Feldern abgehalten. Nicht im Pub.
    In den Pub ging man, um Bier und Whisky zu trinken. Ausnahmen machten höchstens Fremde wie Bess Saunders.
    Die EWIGE erteilte Anweisungen. Wortlos erhob sich Bess, ein Musterbeispiel an Gehorsamkeit. Sie verschwand durch die hintere Tür aus dem Pub. Die Rothaarige folgte ihr. Nur der Wirt blieb zurück. Er wartete auf sein Stichwort. Auch er war willenlos.
    Die Fäden zog die EWIGE. Sie war mit sich sehr zufrieden.
    Die Verfolger mußten bald kommen. Die Dhyarra-Energien mußten einfach bemerkt worden sein…
    ***
    Ted Ewigk war eingeschlafen. Beta rüttelte ihn wieder wach, aber es nützte nichts. Dem ERHABENEN fielen die Augen schon ein paar Minuten später trotz aller Willensanstrengung wieder zu. Und die Instrumente, die seine Körperwerte registrierten und Alarm geben sollten, wenn sich etwas entscheidend veränderte, zeigten keine Anomalien an! Wenn es nach ihnen ging, war Ted Ewigk wach!
    Beim zweiten Rüttelversuch gelang es Beta nicht mehr, Ted zu wecken. Der ERHABENE murmelte etwas Unverständliches, behielt die Augen aber geschlossen. Beta schob die Lider vorsichtig hoch; die Pupillen waren verdreht. Ted Ewikg schlief!
    Der Encephalograph, der ständig das Gehirnstrommuster maß, behauptete aber, daß Ted hellwach war!
    Ein Hauch böser Magie lag über dem ERHABENEN. Beta überlegte, ob er nicht doch einen der Ärzte rufen sollte. Aber was würde der Mann schon tun können? Er konnte Ted allenfalls ein Aufputschmittel verabreichen, das war aber auch schon alles. Beta zweifelte, daß das Mittel unter den gegebenen Umständen wirken würde. Vielleicht trug es sogar noch dazu bei, den allgemeinen Zustand des Patienten weiter zu verschlechtern.
    Beta überlegte, ob er einen magischen Schutzschirm aufbauen sollte. Aber er war sicher, daß das nichts mehr nützte. Denn der schleichende Tod, diese Mattigkeit, steckte längst in Ted Ewigk.
    Und da registrierte er wieder Dhyarra-Energien. Einmal ein langer Kraftstrom, dann zwei kürzere, die bedeutend stärker waren.
    Der Ort befand sich nicht weit von dem vorigen entfernt.
    Gebannt wartete Beta darauf, daß sich Zamorra oder Nicole wieder meldeten.
    Nicole stoppte den Wagen vor dem Pub, nachdem sie einmal durch das Dorf gefahren war, aber nirgendwo einen öffentlichen Fernsprecher entdecken konnte. »Im Pub wird es eine Möglichkeit geben zu telefonieren«, sagte sie. »Es wäre der erste Wirt, der kein Telefon hat.«
    Zamorra nickte.
    Er fühlte, wie die Wirkung seines Zaubertrankes langsam nachließ. Er spielte mit dem Gedanken, die Flasche aus dem Handschuhfach zu nehmen und einige weitere Schlucke zu nehmen. Aber dann unterließ er es. Warum sollte er sich jetzt schon verausgaben? Er würde diesen »Kraftnachschub« noch bitter nötig haben, fürchtete er.
    Und da war die Furcht, bei dem Anruf eine weitere unangenehme Nachricht zu erhalten…
    Sie beteten, den Pub. Den Ford Capri, der hinter dem Haus stand, hatten sie nicht gesehen.
    Der Schankraum war leer. In den Wirt kam Bewegung. Er hatte wohl die ganze Zeit über hinter dem Tresen gestanden und zur Tür gesehen. Zamorra kam es so vor, als habe der Mann diese Tür förmlich hypnotisiert,
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