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0344 - Die Hexe von Nottingham

0344 - Die Hexe von Nottingham

Titel: 0344 - Die Hexe von Nottingham
Autoren: Werner Kurt Giesa
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dich eine Ausgestoßene, eine Versagerin. Was bedeutet das?«
    Die EWIGE sah an ihm vorbei in endlose Fernen. Sie trauerte ihrem zerstörten Dhyarra-Kristall nach.
    »Es ist lange her, so lange, daß ich selbst nicht mehr genau weiß, wann es geschah. Doch seit Jahrhunderten bin ich auf dieser Welt. Ich versagte bei einem Geheimaultrag. Die Bestrafung war Verbannung. Zur Erde. Ich verlor meinen Rang und meinen Namen, und ich kann mich an beides nicht mehr entsinnen. Mit Mühe konnte ich meinen Dhyarra-Kristall retten. Doch auch der ist nun dahin. Mir bleibt nichts mehr.«
    Eysenbeiß grinste. Er sagte: »Es gibt eine Möglichkeit, dich zu rehabilitieren.«
    »Das ist unmöglich. Jetzt erst recht nicht mehr«, flüsterte die Rothaarige.
    »Oh. Vergiß nicht, welche Macht ich jetzt besitze. Ich bin der Herr der Hölle . LUZIFER tritt niemals in Erscheinung. Ich bin derjenige, der über Wohl und Wehe entscheidet, und ich entsinne mich, daß du mich auf meinem Weg zu diesem Thron ein wenig unterstützt hast. Erinnerst du dich deinerseits an unseren Pakt? Du verhilfst mir in der Hölle zur Macht, und ich öffne der DYNASTIE den Planeten Erde und das Universum. Das eine ist geschehen, das andere wird geschehen. Und du wirst es sein, die der DYNASTIE meine Botschaft bringt, daß Zusammenarbeit angesagt sei. Sie werden dich belohnen, dir deinen alten Rang wiedergeben. Du mußt eine Alpha gewesen sein, bei der Macht deines Kristalls.«
    »Ich weiß es nicht mehr«, wiederholte sie.
    »Du wirst deine Chance nutzen. Du wirst die DYNASTIE zu neuem Glanz führen.«
    Die Gedankenbilder erloschen. Zwischen den sieben EWIGEN schien die Luft zu knistern.
    »Was verspricht er sich davon, dieser Dämonische, der nun Satans Ministerpräsident und somit Herr der Hölle ist?«
    »Die Hölle ist die Brutstätte der Intrigen und des Bösen. Wir können nicht vertrauen.«
    »Diese Verbannte hat nun auch ihren Kristall verloren! Sie ist unglaubwürdig!«
    »Schon Belial schloß als Fürst der Finsternis einen Pakt mit unsere damaligen ERHABENEN. Doch der Pakt erlosch, als Belial starb. Luzifuge Rofocale wandte sich gegen uns. Sein Nachfolger will den Pakt erneuern…«
    »Wir sollten fragen, was er uns zu bieten hat. Hochtrabende Worte… wir sind Hunderttausende von Jahren ohne die Unterstützung der Hölle zurechtgekommen, und es wird uns auch weitere Hunderttausende von Jahren gelingen.«
    »Laßt sie reden, die verbannte Versagerin.«
    Beta hob die Hand. »Wir hören.«
    Die Rothaarige fühlte sich sichtlich unbehaglich in diesem Kreis. Aber sie mußte die Chance nutzen, die Eysenbeiß ihr versprochen hatte. Die DYNASTIE war gespalten. Jene, zwischen denen sie stand, gehörten der radikalen Gruppe an, die Eroberung und Machtgier auf ihre Fahne geschrieben hatten. Doch es gab noch eine andere Gruppe. Wie groß und wie einflußreich sie war, wußten weder Eysenbeiß noch die Rothaarige, die jahrhundertelang isoliert gewesen war. Doch jene andere Gruppe, die ein friedliches Zusammenleben und Zurückhaltung in allen Dingen vertrat, scharte sich um den ERHABENEN.
    Ted Ewigk, der Friedensfürst, wie er von den Aggressiven spöttisch genannt wurde. Jener Nachfahre des Abtrünnigen Zeus. Jener, der aus dem Nichts gekommen war, um sich zum Herrscher aufzuschwingen, nachdem der frühere ERHABENE mit seinem Sternenschiff verglühte. Und daran trugen nicht zuletzt Menschen wie Zamorra, Ewigk, Aurelian, Ullich und Möbius die Schuld. Und Merlin…
    »Ihr seid nicht zufrieden mit dem ERHABENEN Ted Ewigk«, sagte die Rothaarige. »Er verfolgt nicht eure Ziele. Er will, daß die DYNASTIE ein Schattendasein im Universum führt. Ihr wollt einen anderen ERHABENEN. Eysenbeiß weiß wie alle anderen, daß einige der verbliebenen Alphas versuchen, einen neuen Machtkristall zu schaffen. Doch noch gelang es niemandem. Warum wollt ihr so lange warten?«
    »Weil es nicht möglich ist, mit einem niedrigeren Kristall einen stärkeren zu bekämpfen!« schrie Beta sie an. »Närrin, hast du selbst das vergessen?«
    »Nein, Herr!«
    »Dann sollte dir klar sein, daß wir warten müssen, bis einer von uns einen neuen Machtkristall erschafft, um sich Ted Ewigk im Zweikampf entgegenzustellen!«
    Die Rothaarige schluckte.
    Sie selbst hatte versucht, ihren eigenen Kristall zu erhöhen. Es hätte ihr gelingen können. Ihre geistige Kraft reichte dazu aus. Doch die Umstände waren gegen sie gewesen. Zamorra, Tendyke… sie hatten zugeschlagen und ihr die Möglichkeiten
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