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0343 - Der Berater des Teufels

0343 - Der Berater des Teufels

Titel: 0343 - Der Berater des Teufels
Autoren: Werner Kurt Giesa
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los…
    ***
    In ihrem Versteck vernahm die EWIGE den Befehl des Verräters. Und im gleichen Augenblick gab sie ihrem Dhyarrakristall den Befehl ein, die magische Bombe zu zünden, zu der Leonardos Knochenthron geworden war, ohne daß es jemand bemerkt hatte.
    Und die Bombe explodierte mit verheerender Wucht.
    Doch noch schneller war Leonardo selbst geworden.
    Mit einem wilden Schrei schnellte sich Leonardo vorwärts. Irgendwie ahnte er bereits, als er Eysenbeiß aufforderte, sich zu rechtfertigen, daß ein Angriff erfolgen würde, und er wollte diesem auf jeden Fall zuvorkommen. Ein Angriff würde sich auf den Fleck konzentrieren wo sich der Fürst augenblicklich befand…
    Also entfernte er sich.
    Er war unglaublich schnell. Er flog förmlich durch die Luft. Ein ausgebreiteter Arm traf Wang und schleuderte ihn meterweit durch die Halle. Leonardo landete mitten im Saal, auf halbem Weg zu Eysenbeiß.
    Hinter ihm explodierte der Thron.
    Wie Geschosse flogen die einzelnen Knochenteile mit unerhörter Wucht durch den Saal, der unter dem Druck der Detonation erbebte. Wände aus Höllengestein verschoben sich, knisternd brachen Teile der Decke zusammen. An den Wänden verloschen die Irrlichter. Blaues Licht hüllte den Saal ein, umtanzte die Anwesenden. Leonardo wurde von gleißend hellen Flammenzungen eingehüllt. Skelett-Krieger zerschmolzen. Wang Lee schrie.
    Leonardo brüllte noch lauter.
    Die Flammen, die ihn umtanzten, erloschen.
    Der Boden platzte auf. Glutflüssige Lava schoß hervor, tastete nach Eysenbeiß. Für Augenblicke glaubte Leonardo ein grünliches Leuchten zu sehen, das Eysenbeiß umgab, dann war es wieder verschwunden.
    Der Fürst der Finsternis taumelte.
    Er war angeschlagen, aber durch seine Schnelligkeit hatte er das Attentat überlebt!
    »Eysenbeiß!« brüllte er. »Das ist dein Todesurteil!«
    Wie eine abgefeuerte Kanonenkugel jagte Eysenbeiß davon. Er setzte Magie ein, um sich aus der Nähe des Fürsten zu bringen. Leonardo schleuderte ihm eine Serie von Kugelblitzen nach, die Eysenbeiß trafen, auseinanderflogen und ihn in ein stroboskopartiges grelles Leuchten hüllten. Dann war Eysenbeiß verschwunden.
    »Gardisten!« brüllte der Dämon.
    Aus dem Nichts materialisierten Skelettkrieger. Sie kamen dutzendweise. Etliche wurden sofort von der sich ständig vergrößernden Lavafontäne verschlungen. Die anderen sammelten sich.
    Leonardo fuhr herum und deutete auf Wang.
    »Bringt ihn fort! Tragt Sorge um seine Sicherheit und Gesundheit! Dämmt diesen Vulkanbrand ein, sofort! Und fangt Eysenbeiß. Wenn möglich, lebend! Ich möchte ihn selbst töten, und sein Sterben wird Jahrhunderte dauern!«
    Weitere Skelettkrieger erschienen. Mit rasselnden Gebeinen und klirrenden Rüstungen und Waffen wieselten die Knochenmänner durcheinander und bemühten sich, so rasch wie möglich Ordnung in das Chaos zu bringen.
    Leonardo verließ den zerstörten Saal langsam. Er machte sich Gedanken darüber, welche Auswirkungen die Dhyarraexplosion in diesem Teil der Hölle nach sich ziehen würde. Wie groß war das Ausmaß der Zerstörungen wirklich, das über die Halle hinaus ging? Würde es Leonardos Position schwächen?
    Nein.
    Er hatte eine so machtvolle Explosion selbst nahezu unbeschadet überstanden. Die geringen Blessuren, die er davongetragen hatte, zählten kaum. Noch immer konnte er es mit jedem anderen Dämon aufnehmen und ihn niederzwingen. Daß er das Attentat überstanden hatte, stärkte seine Stellung eher.
    Gefährlich war nur diese EWIGE, von der Wang sprach. Eysenbeiß mußte sie eingeschleust haben. Diese EWIGE mußte unschädlich gemacht werden, so bald wie möglich. Sie würde an der Seite des Verräters einige Jahrhunderte lang sterben. Leonardo war sehr erfindungsreich, was neuartige Foltern anging.
    »Jetzt, Eysenbeiß, geht es dir endgültig an den Kragen«, zischte Leonardo. Bedächtig folgte er seinen Skelettkriegern, die den Verräter hetzten.
    ***
    Magnus Friedensreich Eysenbeiß begriff’s nicht. Zum einen, wie Wang den Weg zurück in die Hölle gefunden hatte. Hatte die Rothaarige ihn nicht in Tausenden von Metern Höhe in der Luft ausgesetzt und abstürzen lassen? Hatte sie ihm nicht zusätzlich die Erinnerung an einen Teil des Schlüsselzaubers genommen? Er hätte gar nicht wieder hier sein dürfen. Er hätte tot sein müssen, zerschmettert, vernichtet.
    Zum anderen war Leonardos Überleben noch unbegreiflicher. Eysenbeiß hatte den Fürsten der Finsternis unterschätzt. Der Montagne
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