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0343 - Der Berater des Teufels

0343 - Der Berater des Teufels

Titel: 0343 - Der Berater des Teufels
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nicht tot. Vielleicht…«
    »Ja, sobald das hier vorbei ist, werde ich mich in New York zurückmelden«, sagte er. »Es werden sich zwar etliche Leute sehr wundern, wieso ich lebe, aber da wird sich eine Ausrede finden lassen. Notfalls hypnotisierst du alle Beteiligten, Zamorra.«
    »Meinst du, daß das moralisch zu rechtfertigen ist?«
    »Dein Problem«, sagte Tendyke. »Die Fahndung nach Bill läßt sich dann jedenfalls als Justizirrtum hinstellen. Aber warten wir erst mal ab, ob wir diesen verdammten Dämon an seiner Seite ausschalten können.«
    »Wie hast du das Mädchen durchschaut? Und vor allem, woher weißt du, ob Bill sich hierher wendet?«
    »Ich weiß es eben. Nenne es Intuition oder Hellseherei. Es ist beides nicht. Ich kann es nicht erklären. Ich weiß es nur.«
    Für eine Weile herrschte Schweigen im Cockpit. Alamogordo war längst hinter ihnen zurückgeblieben.
    »Du hast mich vorhin von einer Fährte abgebracht«, sagte Zamorra nach einer Weile. »Als du - gegangen bist, und als du wiederkamst, wie du es nennst. Wo warst du in der Zwichenzeit?«
    Tendyke lächelte dünnlippig.
    »Ich glaube, du bist auch schon einmal dort gewesen«, sagte er. »Vor langer Zeit und ein einziges Mal. Es ist ein Land, das es nicht gibt. Zumindest sagt man so.«
    »Ich war schon einmal dort?« Zamorra überlegte fieberhaft. Er hatte schon etliche Welten und Dimensionen besucht. Welche mochte Tendyke meinen?
    Der Abenteurer flüsterte es nur. Zamorra vermochte es kaum zu verstehen.
    Hieß der Name nicht »Avalon… ?«
    ***
    »Ich wußte, daß du kommen würdest«, sagte der mächtige Dämon. »Ich habe es vorausgesehen. Willkommen in meinem Reich. Ah, ich sehe, du hast sie mitgebracht, die Ausgestoßene…«
    Magnus Friedensreich Eysenbeiß erstarrte. Langsam hob er die Hand. Die andere glitt unter die Kutte. Dort glomm das Amulett. Es reagierte mit starker Hitze auf die Nähe des Machtdämons.
    Ihn wollte Eysenbeiß vom Thron stoßen.
    »Deine Zeit ist um, Lucifuge Rofocale«, sagte der Maskenträger. »Ich gebe dir die Chance, dich zurückzuziehen. Weigerst du dich, vernichte ich dich. Denn ich habe die Waffen der Macht.«
    Lucifuge Rofocale, LUZIFERS Ministerpräsident der Hölle, lachte dröhnend.
    »O Menschlein, was bist du groß und mutig. Du willst wirklich gegen mich kämpfen? Vertraust du nicht zu sehr auf diese Ausgestoßene, die immer wieder versagt? Reicht es dir nicht, daß sie Leonardo nicht bezwingen konnte?«
    Eysenbeiß ballte die Fäuste.
    »Ich warne dich zum zweiten und letzten Mal«, zischte er. »Verschwinde, so wie einst Asmodis verschwand, und ich schenke dir das Leben. Gehst du nicht, so vernichte ich dich, stoße dich hinab in die Tiefen des Abyssos.«
    »Du willst den Kampf«, sagte Lucifuge Rofocale. »Ja… Leonardos Jäger sind hinter dir, nicht wahr? Du hast keine Zeit mehr. Nun, so versuche, ob du mich bezwingst.«
    Er schien zu wachsen. Eine gewaltige Gestalt, spitzohrig, spitzbärtig, mit flammenden Augen und wirbelnden Schwingen auf dem Rücken. Krallenhände hoben sich. Irrlichternde Funken sprühten.
    »Mach ihn fertig«, murmelte Eysenbeiß.
    Der Dhyarrakristall der EWIGEN glühte grell auf. Fast weiß war das Licht, das er abstrahlte.
    Ein schwaches Zittern ging durch den mächtigen Körper Lucifuge Rofocales. Aber er wankte nicht.
    Er schleuderte einige Funken von sich. Sie tanzten in rasenden Spiralen durch die schwefeldampferfüllte, glühende Luft und erreichten die EWIGE. Sie schrie gellend auf. Der Dhyarra-Kristall vermochte sie nicht zu schützen, konnte seinen Abwehrschirm nicht mehr errichten. Die Rothaarige ließ den Kristall fallen. Aus ihren Augen tobten Flammen, als sie zu Boden sank.
    »Das dazu«, sagte Lucifuge Rofocale gelassen. »Gehen wir zum gemütlichen Teil des Tages über.«
    Ein Feuerstrom schoß aus seinem Maul, erreichte Eysenbeiß und umspielte ihn. Die Silbermaske glühte auf. Aber im gleichen Moment erkaltete sie wieder, noch ehe sie dem Maskenträger Verbrennungen zufügen konnte. Ein grünliches Wabern umhüllt seine Kuttengestalt. Er öffnete die Kutte.
    Lucifuge Rofocales Augen wurden schmal. Er starrte auf das Amulett, das vor Eysenbeißens Brust hing und hell funkelte. Das Licht pulsierte in rasenden Intervallen. Eine Wand aus Licht baute sich auf, die nicht nur den Angriff des Dämons abwehrte, sondern einen Gegenangriff ausführte. Die Lichtwand jagte auf Lucifuge Rofocale zu.
    Aber sie erreichte ihn nicht.
    Fassungslos starrte Eysenbeiß auf
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