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0342 - Schnee und schwarze Diamanten

0342 - Schnee und schwarze Diamanten

Titel: 0342 - Schnee und schwarze Diamanten
Autoren: Schnee und schwarze Diamanten
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Vor zehn Jahren hatte sie als Fotomodell gearbeitet. Aber das gute Leben war ihr nun auf die Figur geschlagen.
    »Bedanken wollte ich mich für die saubere Befreiung, Eve«, sagte Lemmond mit Nachdruck.
    »Ich weiß nicht, wo deine Leute sind, Lern, wirklich nicht«, wich sie aus.
    »Soll das heißen, dass die Kerle sich schon selbstständig gemacht haben, dass sie auf eigene Faust arbeiten? Jetzt verstehe ich alles. Schließlich habt ihr mich nicht umsonst dem FBI ans Messer geliefert.«
    Die rotblonde Eve zog sich ängstlich zurück. Sie starrte auf Lemmonds rechte Manteltasche, in der sich die Pistole abzeichnete.
    »Kein Mensch hat damit gerechnet, dass du so schnell entlassen würdest, Lern sonst…«
    »… hättet ihr mich am Zuchthaustor mit Musik abgeholt, wolltest du doch sagen, oder? Und du hättest ein Galadiner gegeben, aus lauter Freude, dass Dick wieder da ist. Stimmt’s?« Seine Stimme klang unheimlich. Schon wurden einige Gäste aufmerksam.
    »Heraus mit der Sprache, wo ist Sumper?«, zischte Lemmond.
    »Was willst du von Donald?«, fragte die Frau. In diesem Augenblick glich sie einer Wildkatze, die ihre Krallen zu gebrauchen weiß.
    »Mach keine Scherereien, Eve«, drohte Lemmond. »Ich habe mit ihm abzurechnen.«
    »Sumper ist nicht hier«, sagte Eve, aber Lemmond sah, dass die Frau log.
    »Dann werde ich den neuen Boss suchen. Und ich werde ihn finden, darauf kannst du Gift nehmen.«
    Lemmond goss den Whisky durch die Kehle, rutschte vom Barhocker herunter und ging auf eine schmale Tür zu, die zum Hof führte. Lemmond öffnete sie und trat in einen unbeleuchteten Gang. Nach wenigen Schritten hatte ihn Eve eingeholt. Sie krallte ihre Finger in seinen Arm.
    Der Gangster schüttelte die Frau ab. Unbeirrt ging er auf eine niedrige Eisentür zu. Hinter ihr lag der »Kühlschrank«, ein Raum ohne Fenster, der Sommer wie Winter die gleiche Kälte ausstrahlte. Hier hatte Lemmond die lohnenden Geschäfte abgeschlossen.
    Dick Lemmond drückte die Klinke herunter. Mit entsicherter Pistole betrat er den »Kühlschrank«.
    Evelyns Schrei gellte durch das Haus.
    ***
    Mir fiel ein, wo Donald Sumper seine Freizeit verbrachte - in der Calgary Bar. Sie musste irgendwo in der Nähe der Kingsbridge Road liegen. Ich war erst einmal dort gewesen und konnte mich nur schemenhaft erinnern. Aber den Weg über die University Avenue hatte ich noch gut in Erinnerung.
    Nach wenigen Minuten hatten wir die Calgary Bar erreicht. Die Neonschrift über dem Eingang flackerte. Ich bremste meinen Jaguar unmittelbar vor der Bar, schaltete den Motor ab und zog den Zündschlüssel heraus. Phil war Sekunden schneller draußen als ich.
    Ich schlängelte mich in die Bar.
    Einige Stühle lagen am Boden, Getränke flossen aus umgestürzten Gläsern über die Tische. Vor der Theke hatte sich ein Mann einer Frau zu erwehren, die ihm offenbar das Gesicht zerkratzen wollte. Ich kam gerade rechtzeitig.
    »Hände hoch, Lemmond!«, schrie ich. »Keine Bewegung, oder Sie sind ein toter Mann!«
    Blitzschnell fuhr der Gangster herum. Die Pistole in seiner Hand bellte auf. Mit einem Panthersprung brachte ich mich aus der Schusslinie. Die Kugel schlug Splitter aus der Wandtäfelung hinter mir.
    Aber ich durfte nicht schießen, denn Lemmond benutzte die Frau als Schutzschild. Sein linker Arm spannte sich von hinten um ihren Hals. Ich sah trotz der schummerigen Beleuchtung das böse Grinsen des Gangsters. Die Frau trat und kratzte, aber Lemmond ließ nicht locker. Er wich seitlich hinter seinem Deckungsschild zur schmalen Tür zurück.
    Blitzschnell bückte ich mich, ergriff einen Stuhl und warf ihn in die offene Tür. Aber Lemmond war nicht damit einverstanden, dass ich ihm den Fluchtweg versperrte. Sein Zeigefinger am Abzug krümmte sich erneut. Ich warf mich zur Seite. Aber kein Schuss fiel.
    Ich stürzte vorwärts. Lemmond war bereits in der Tür.
    Mit der linken Hand fing ich Evelyn ab, gleichzeitig schoss ich auf die Beine des Fliehenden. Aber die Kugel verfehlte in der Dunkelheit ihr Ziel. Der Gangster stieß die Hoftür auf. Ich schoss zum zweiten Mal. Dann sprang ich mit drei, vier Sätzen durch den Flur. Gerade als ich die Tür erreichte, wurde sie von außen mit aller Wucht zugeknallt. Ich spürte einen dumpfen Schlag gegen die Stirn und kippte hintenüber zu Boden. In meinem Schädel summte ein ganzes Bienenvolk. Ich konzentrierte meine Gedanken auf die Tür. Ich musste damit rechnen, dass Lemmond zurückkam, um meinen K.o. zu irgendeiner
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