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0342 - Schnee und schwarze Diamanten

0342 - Schnee und schwarze Diamanten

Titel: 0342 - Schnee und schwarze Diamanten
Autoren: Schnee und schwarze Diamanten
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um uns zu beweisen, wie hilflos wir sind. Aber das ist kein Grund, aufzustecken. Noch weiß man nicht, wie viel Tote und Verletzte das Unglück gefordert hat. Noch weiß man nichts über die Motive dieses Attentats. Ich habe die Passagierliste angefordert, bei der Fluggesellschaft geht im Augenblick alles drunter und drüber.«
    Mister High stand auf und ging durch das Zimmer. Er trat ans Fenster und sah hinaus. Nur sechs Minuten waren seit dem Wamanruf vergangen, und doch war mir die Zeit wie eine Ewigkeit vorgekommen. Wir hatten nichts tun können als telefonieren, telefonieren und zu telefonieren. Insgesamt hatten uns nur hundertzwanzig Sekunden zur Verfügung gestanden. Das war eine zu kurze Zeit, um alle Flughäfen New Yorks zu verständigen.
    Mister High kam zurück und setzte sich.
    Das Telefon klingelte. Mein Chef nahm den Hörer ab. Es war das Police Headquarter. Über die zweite Muschel hörte ich mit. Die Zentrale verband mit Lieutenant Fisher.
    »Betrifft das Flugzeugunglück, Sir. Die Namen der Passagiere kennen wir nicht bis auf unsere vier Kollegen in Zivil und Inspektor Gatrick, der Dick Lemmond nach Chicago bringen sollte.«
    »Dick Lemmond, der Boss des Rauschgiftschmugglerringes?«, fragte Mister High ungläubig. Er richtete sich in seinem Sessel auf.
    »Lemmond wurde als Zeuge bei einem Prozess in Chicago gebraucht, Sir.«
    »Well - und nun?«
    »Unsere Leute haben uns gerade über Funk benachrichtigt. Sie haben Inspektor Gatrick mit einem Schulterdurchschuss gefunden. Drei Cops sind verletzt, einer wahrscheinlich nur ohnmächtig. Aber von Lemmond fehlt jede Spur. Gatrick ist ohne Bewusstsein. Lemmond hat die Dienstpistole des Inspektor gestohlen.«
    »Danke«, sagte Mister High und legte den Hörer auf die Gabel.
    »Sie haben alles verstanden, Jerry? Der Tanz beginnt also von vom. Wir müssen Lemmond kriegen, ehe er seine Geschäfte in New York wieder aufnimmt.«
    »Okay, Sir«, sagte ich, »ich bin bereit, mich um den alten Bekannten zu kümmern.«
    ***
    Ich verließ Mister Highs Office und ging mit schnellen Schritten über den Flur. Aus unserem Office drang Licht. Phil war also noch im Haus. Ich steckte den Kopf durch die Tür.
    »Los, Phil, komm!«
    Auf der Treppe nach unten rief ich mir Lemmonds Gesicht in Erinnerung. Breite Backenknochen, eng anliegende Ohren und scheinbar gutmütige Augen. Lems Spezialität: Rauschgiftschmuggel. Um unangenehme Leute aus dem Weg zu räumen, hatte er sich nie die Finger schmutzig gemacht, dafür engagierte er Berufskiller.
    Im Hof startete ich meinen Jaguar. Der Motor heulte auf. In diesem Augenblick erschien Phil auch in der Tür, im Laufen zog er seinen Trenchcoat über. Ich beugte mich nach rechts und stieß die Beifahrertür auf, mein Freund stieg ein.
    Mit Sirene und Rotlicht fuhren wir in Richtung Fifth Avenue. Die Rushhour war zwar schon vorüber, trotzdem kamen wir nur langsam vorwärts.
    Mit wenigen Sätzen informierte ich Phil. Er lehnte sich in die Polster zurück und nickte gelassen, als ginge es zu einer Entenjagd.
    Nach einer Weile sagte er: »Ich denke, die Maschine mit Dick Lemmond an Bord ist am Hackensack River abgestürzt. Du aber steuerst in Richtung Bronx. Ich glaube, du musst deinen Kompass mal überprüfen, Jerry. Denn meines Wissens liegt Newark Airport westlich, und du steuerst akkurat nach Norden.«
    »Geht schon in Ordnung, Phil«, brummte ich. Der Regen setzte wieder stärker ein. Zur Linken huschten die Bäume vom Central Park vorbei. In der Bronx ließ der Verkehr endlich nach, sodass wir gut vorankamen.
    Phil wusste nun, dass ich Donald Sumper suchte. Die Jerome Street war nahezu menschenleer. Ich stoppte den Jaguar vor einem zweistöckigen Haus.
    Wir stiegen aus und schlugen unsere Mantelkragen hoch, denn der Novemberregen war empfindlich kalt. Wir mussten uns förmlich gegen den steifen Nordwestwind stemmen, den wir in den engen Straßenschluchten von Manhattan kaum bemerkt hatten.
    Hinter einem Fenster im Erdgeschoss brannte Licht. Das war Sumpers Wohnzimmer. Hier hatte ich von Sumper den Aufenthaltsort seines Bosses Dick Lemmond erfahren. Gegen Sumper selbst lag nichts vor, zumindest konnte ihm im Augenblick nichts bewiesen werden. Die Gerichtsverhandlung gegen Dick Lemmond hätte wahrscheinlich einiges dieser Art ans Tageslicht gebracht, davon waren wir überzeugt.
    Ich drückte die Haustür auf. Im Flur brannte das Dreiminutenlicht. Links lag Sumpers Wohnungstür. Ich schellte. Phil stand hinter mir.
    Eine Frau im bunt
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