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0340 - Sinfonie des Schreckens

0340 - Sinfonie des Schreckens

Titel: 0340 - Sinfonie des Schreckens
Autoren: Werner Kurt Giesa
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verteilt, einer wohnt ohnehin in Houston, und dann haben wir noch den Wachmann von heute nacht, der inzwischen ebenfalls zu den Sklaven des Insektenhaften gehören dürfte. Es gibt für unseren Freund also mehrere Möglichkeiten, bei seinen Untertanen unterzuschlüpfen.«
    »Wir müssen wissen, was Samara mit seiner beeinflussenden Musik beabsichtigt, was er damit auslösen will«, sagte Zamorra. »Ich kann mir nicht vorstellen, daß es ihm nur darum geht, Menschen süchtig nach ebendieser Musik zu machen. Es steckt irgend etwas anderes dahinter.«
    »Fragen wir ihn. Er verträgt das Amulett nicht sonderlich gut. Damit könnten wir ihn also festnageln. Vielleicht verrät er uns dann auch, wo wir sein Oberinsekt finden.«
    »Einverstanden.«
    Sie fuhren in den achten Stock hinauf, in dem Samara und Hawkens ihre Zimmer hatten. Da Samara seinem Orchester für den Rest des Tages freigegeben hatte, war es durchaus möglich, daß er sich in seinem Zimmer befand, um entweder sich von dem Angriff mit dem Amulett zu erholen oder sich weiter über die Manipulierbarkeit der menschlichen Psyche durch Musik zu informieren.
    Aber das Zimmer, das sich immer noch dank Zamorras magischem Trick öffnen ließ, war leer. Samara war entweder schon wieder ausgeflogen oder noch irgendwo unterwegs.
    »Okay, versuchen wir es bei Hawkens«, schlug Nicole vor. »Vielleicht macht er auf.«
    Zamorra aktivierte Merlins Stern, um vorsichtshalber einem Angriff mit dieser magischen Waffe begegnen zu können. Sie klopften an, aber niemand antwortete. Zamorra verzichtete darauf, die nicht präparierte Tür gewaltsam zu öffnen.
    »Was nun?«
    »Ruhepause«, schlug Zamorra vor.
    »Vielleicht sollten wir uns Gedanken darüber machen, daß der Insektenhafte sich irgendwo in Houston herumtreibt und jeden Moment weitere Menschen in seine Gewalt bringen kann.«
    »Solange wir nicht wissen, wo wir ihn finden können, ist das ohnehin sinnlos. Oder willst du sämtliche Häuser und Straßen Houstons nach ihm abklappern?«
    Schulterzuckend verneinte Nicole.
    Zamorra schloß sein Zimmer im sechsten Stock auf. Nicole folgte ihm ins Innere. Im Sessel des Wohnraums saß jemand und hielt ein zugeklapptes Buch in den Händen. Das Buch, das Zamorra aus Samaras Zimmer mitgenommen hatte.
    Franco Samara.
    ***
    »Sie überraschen mich immer wieder, Zamorra«, sagte Samara und legte das Buch zur Seite. »Aber das wird nun ein Ende finden«, sagte Samara.
    »Sie sind gekommen, um uns umzubringen? Ihr Chef, der Insektenmann, hat das schon zweimal vergeblich versucht«, gab Zamorra gespielt gelassen zurück. Einerseits fühlte er sich durch das aktivierte Amulett halbwegs sicher und bereit, jederzeit gegen Samara loszuschlagen. Andererseits wußte er nicht, wie Samara in das Zimmer gekommen war - hatte er die Tür mit einem Trick geöffnet, oder hatte ihn jemand vom Personal mehr oder weniger freiwillig eingelassen? Sicher war auch, daß Samara inzwischen um die Gefährlichkeit Zamorras und Nicoles wußte. Wenn er sich trotzdem jetzt in die Höhle des Löwen wagte, mußte er noch einige Tricks in der großen Kiste haben.
    Nicole schob sich sichernd und kampfbereit an Zamorra vorbei.
    »Ja, vielleicht will ich Sie töten«, sagte der Dirigent. »Das hängt ganz von Ihnen ab, Zamorra.« Er machte Anstalten, sich zu erheben.
    »Sitzenbleiben«, befahl Zamorra mißtrauisch. Er öffnete das Hemd und legte das Amulett so frei, daß der Dirigent es sehen konnte.
    Der erstarrte.
    »Sie brauchen es mir nicht zu zeigen«, sagte er. »Ich spüre es schon, seit Sie im Raum sind. Es hat mir übel mitgespielt. Legen Sie es ab, Sie haben ohnehin keine Chance gegen uns, Zamorra. Wir werden immer mehr und immer stärker. Sie haben nur die Wahl zwischen dem Tod und der Unterordnung.«
    »Unter den Befehl eines Insekts?«
    »Wovon reden Sie?« fragte Samara kalt.
    »Von Ihrem Herrn und Meister. Von Ihrem Auftraggeber. Von dem, dessen willenloser Sklave Sie sind.«
    »Sie sind ein Narr, Zamorra«, sagte Samara. »Sie verkennen die Realitäten. Sie sollten sich glücklich schätzen, dem ›Oberen‹ zu dienen. Sein Geist ist allumfassend, und die Stärke, die er uns gibt, ist unüberwindbar.«
    »Wozu mißbraucht er Sie, Samara?« fragte Nicole. »Sie und Ihr Orchester? Er ist es doch, der will, daß Sie mit Ihrer Musik die Menschen süchtig machen, daß Sie ihnen die Seelen entreißen…«
    »Nicht die Seelen«, sagte Samara. »Oh, was sollte er wohl damit? Nein… und er mißbraucht uns auch
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