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034 - In den Krallen der Nebelhexe

034 - In den Krallen der Nebelhexe

Titel: 034 - In den Krallen der Nebelhexe
Autoren: Larry Brent
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am
Oberteil… Blutspritzer an Händen und Armen. Loretta Queens Haare waren
zerzaust, als wäre der Wind hineingefahren. In der Rechten hielt sie ein
blutverschmiertes Messer.
    »Ich… war’s
nicht… habe es nicht getan… Murphy, o mein Gott… er ist tot… Murphy Cullers
ermordet…«
    Ihre Stimme
hatte keinen Klang.
    Miriam
stürzte sofort an ihr vorbei, über den Rasen zwischen den Bäumen hindurch.
    Im Halbdunkel
zwischen den Stämmen sah sie die Laube. Die Tür stand offen. Die Laube war
gemütlich eingerichtet, mit Polstermöbeln und einer kleinen Bar. Der Barschrank
mit elektrisch betriebenem Kühlfach war geöffnet. Davor lag Murphy Cullers.
    Hemd und
Jackett waren aufgeschlitzt. Mehrere Messerstiche hatten den populären
Produzenten niedergestreckt. Rings um seinen Oberkörper hatte sich eine große
Blutlache gebildet.
    Miriam Brent
schluckte. Ihr Herz schlug wie rasend, ihre Hände wurden feucht. Auf den ersten
Blick war zu sehen, daß für Cullers jede Hilfe zu spät kam.
    Miriam
blickte sich hastig um. In der kleinen Laube hatte kein Kampf stattgefunden.
Der Angriff mußte so überraschend gekommen sein, daß Cullers kaum mehr
Gelegenheit fand, sich zur Wehr zu setzen.
    Loretta! Sie
war allein mit dem Produzenten hier gewesen, und es würde schwer für sie sein,
ihre Unschuld zu beweisen.
    Miriam lief
einmal um die Hütte herum, entdeckte aber keine Spuren.
    Dann eilte
sie zwischen den Bäumen entlang.
    Rose Margonny
lief ihr entgegen.
    »Es stimmt…
es stimmt alles, Rose«, preßte die junge Schauspielerin hervor, noch ehe die
alternde Diva etwas erwidern konnte. »Wir müssen die Polizei verständigen…
Loretta… Wo ist sie? Warum habe Sie sie… allein gelassen?«
    »Ich wollte
es nicht glauben, ich mußte plötzlich an einen Scherz denken.«
    »An… einen
Scherz?« Miriam Brent glaubte, nicht recht gehört zu haben.
    »Murphy
liebte Parties mit Überraschungen. Er hat ’ne Schwäche für Horror-Effekte… Vor
Jahren hat er sich mal vor versammelter Mannschaft im Living-Room seines Hauses
erschießen lassen.«
    »Ich verstehe
Sie nicht, Rose.«
    »Er hatte
einen Anschlag auf sich inszeniert. Ein Fremder stand plötzlich im Raum und
feuerte drei Schüsse auf Cullers ab. Der brach blutend vor aller Augen
zusammen, während der Mörder das Entsetzen ringsum ausnutzte, um unerkannt in
aller Hast zu verschwinden. Der Schock saß uns allen in den Gliedern. Alles
schrie und rannte durcheinander. Unter den Gästen hielt sich ein Arzt auf, der
sich sofort um den Blutenden kümmerte. Bevor jemand die Polizei alarmieren
konnte, schlug der Schwerverletzte die Augen auf und nahm die Schweinsblase
unter dem Hemd hervor, die mit roter Farbe gefüllt gewesen war…
     
    ●
     
    Das Ganze war
ein makabres Spiel, aber allen, die seinerzeit Zeugen dieses Schauspiels wurden,
saß der Schrecken tief in den Knochen… Vielleicht hat er sich wieder so ein
makabres Spiel ausgedacht… Fast die gleiche Vorführung innerhalb von drei
Jahren, das wäre allerdings recht phantasielos.«
    Sie ließ es
sich nicht nehmen, ebenfalls zur Laube zu laufen. Miriam Brent begleitete sie.
    Sollte sie
sich so getäuscht haben?
    Sie schöpfte
wieder Hoffnung.
    Rose Margonny
stolperte in die Laube und ging neben dem Reglosen in die Hocke.
    »Wo ist die
Schweinsblase, Murphy?« fragte sie rauh. Der Anblick des blutenden Mannes ging
ihr an die Nieren, auch wenn sie sich vorstellte, alles könnte nur ein
Schreckensspiel sein. »Heh, Murphy, du brauchst dich nicht so anzustrengen und
die Luft anzuhalten… Wir haben dein Spiel durchschaut. Diesmal hättest du dir
etwas anderes einfallen lassen sollen. Zugegeben, die Maskerade bei Loretta ist
dir geglückt, und sie hat ihre Rolle wirklich gut gespielt… Du hast mal wieder
den richtigen Riecher gehabt. Wenn du einen Horror-Film planst, fährst du mit
Loretta gut. Ihr Entsetzen war echt.«
    Der Mann am
Boden rührte sich nicht.
    »Nun laß es
genug sein, Murphy. Wenn du bei Drei kein Lebenszeichen von dir gibst, gehen
wir rüber ins Haus und benachrichtigen die Polizei. Die Kosten für den Einsatz
werden nicht billig sein, wenn herauskommt, daß du dir hier einen Scherz
erlaubt hast.«
    Keine
Reaktion erfolgte.
    Rose Margonny
riß das Hemd des reglosen Mannes auf und prallte mit einem Entsetzensschrei
zurück. Die Stichwunden waren echt! Murphy Cullers erlaubte sich keinen Scherz.
     
    ●
     
    Sie verdrehte
die Augen.
    Miriam ahnte
Rose Margonnys Schwäche mehr, als sie sie im ersten
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