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034 - In den Krallen der Nebelhexe

034 - In den Krallen der Nebelhexe

Titel: 034 - In den Krallen der Nebelhexe
Autoren: Larry Brent
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als die Nebelhexe sich aufgelöst hatte,
kam es zu einem weiteren außergewöhnlichen Vorgang.
    Der Nebel
allgemein, der seit Jahren gerade in dieser Region unerklärlicherweise immer
stärker geworden und öfter in Erscheinung getreten war, zog wie eine lange
Fahne über das Meer, wurde dünner, leichter, verlor sein Leuchten und war
schließlich nicht mehr zu sehen.
    Larry Brent
ging neben der reglos am Boden liegenden Gestalt in die Hocke.
    X-RAY-3
schluckte.
    Dem Mann war
nicht mehr zu helfen.
    Er war einem
unheimlichen Verbrechen zum Opfer gefallen, und eine stille Ahnung stieg in ihm
auf.
    Der Fremde,
der später als der polizeilich gesuchte Joe Akers identifiziert werden konnte,
sah aus, als wäre er bei einer mittelalterlichen Folter ums Leben gekommen.
    Arme, Beine
und der Kopf waren ihm abgerissen worden…
    Alles, was
Tanner gesagt hatte, schien zu stimmen.
    Eine
teuflische Rache aus dem Jenseits, hatte sich erfüllt.
    Der
Zeitpunkt, da die Nebelhexe sich an der Person rächte, die sie in einem
früheren Leben traktierte, war näher gewesen, als sie alle ahnen konnten.
    Müde und
abwesend erhob sich Larry Brent, nahm über seinen PSA-Ring Kontakt mit der
Zentrale in New York auf und gab einen umfassenden Bericht.
    X-RAY-3
wußte, daß ihr aller Leben einem glücklichen Zufall zu verdanken war, nämlich
dem, daß Joe Akers jener Mann war, auf den sich ein jahrhundertealter Haß
entladen hatte. Der Amoklauf auf Unschuldige, die die Nebelhexe seit einiger
Zeit wahllos anfiel, war zu Ende.
    Eine halbe
Stunde später wimmelte es auf dem Anwesen von Polizei.
    Sie nahm alles
auf. In Zinksärgen wurden Joe Akers und Mark Masters, das letzte unschuldige
Opfer eines verirrten Geistes abtransportiert. Auch die Wasserleiche Cindy
Calhoons wurde noch geborgen.
    Rose Margonny
wurde mit einem Schock in ein Hospital nach Petrolia gebracht. In der gleichen
Nacht noch entschied Rose Margonny, sich von dem Haus wieder zu trennen, obwohl
mit unheimlichen Vorfällen nach dem Auflösen der Nebelhexe nicht mehr zu
rechnen war.
    In den frühen
Morgenstunden wurde auch Tina Tanner, das Medium, festgenommen. Sie hatte die
ganze Nacht über vergeblich auf die Rückkehr ihres verbrecherischen Mannes
gewartet. Auch ihrem unseligen Treiben wurde ein Ende bereitet und schon bei
der ersten Vernehmung, in der sie voll geständig war, kam heraus, daß sie ohne die
magischen Fähigkeiten und Praktiken ihres Mannes nichts war.
     
    ●
     
    »Wir haben
uns beide ein paar ruhige und ausgeglichene Tage verdient«, sagte X-RAY-3
vierzig Stunden später, als er mit seinem Lotus Europa in westlicher Richtung
fuhr. »Ich glaube, daß Iwan eine gute Idee hatte, als er sich für eine
Abenteuer-Tour quer durch Oregon entschloß. Ich hab uns beiden in einem Motel
in der Wüste zwei Zimmer bestellt. Dort werden wir auch auf meinen Freund
stoßen, Miriam…«
    Am Nachmittag
erreichten sie die Straße, die durch die Wüste führte. In der Ferne hohe Berge,
links und rechts der Straße ein paar Kakteen, eine einsame Tankstelle, wo sie
ihren Treibstoffvorrat ergänzten und eine Erfrischung zu sich nahmen.
    Eine Stunde
später erreichten sie das Motel, das in der Einsamkeit lag. Ein flaches
Gebäude, in dem insgesamt zwanzig Zimmer untergebracht waren, ein Restaurant
und ein Raum, in dem Flipper-Automaten aufgestellt waren.
    Hinter dem
Motel lag ein flacher Hügel, hinter dem eine dünne Rauchfahne hochstieg. Dort
stand ein Mann. Breitschultrig, bärtig, in Cowboykleidung, mit einem Stetson
als Kopfbedeckung.
    »Jipeeh,
Towarischtschka und Towarischtsch!« brüllte der Russe, als der Lotus anrollte,
und schwenkte den Hut.
    Larry zog
schnuppernd die Nase hoch. »Es riecht sehr appetitlich«, meinte er.
    »Kein Wunder,
Towarischtsch. Ich bin dabei Eintopf zu kochen. Kommt mit, ich lade euch ein.
Ihr kommt gerade recht.«
    »Wie heißt
die Suppe denn?« wollte Miriam wissen, als Kunaritschew ihr einen ordentlichen
Schlag auf den Teller gab.
    »Saurier-Suppe…«
    »Nie gehört.
Was ist denn alles drin?«
    »Kartoffeln,
viel Fleisch, Gemüse, vor allem Paprika, etwas Peperoni, eine Prise Chili…«
    »Hört sich
phantastisch an…«
    »Schmeckt
auch phantastisch!« strahlte X-RAY-7. »Dann guten Appetit!« Er nahm einen
Löffel der herzhaft schmeckenden Suppe, die, wie er stolz verriet, nach einem
alten Hausrezept zusammengestellt und abgeschmeckt sei. Larry und Miriam
schluckten.
    Da wurden die
Augen von Larrys Schwester feucht. Sie schnappte nach Luft und
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