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034 - In den Krallen der Nebelhexe

034 - In den Krallen der Nebelhexe

Titel: 034 - In den Krallen der Nebelhexe
Autoren: Larry Brent
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Petrolia?«
    »Nein, danke.
Wünsch’ Ihnen noch eine gute Fahrt, ich setz meinen Weg zu Fuß fort.«
    Er kletterte
nach draußen und lief zum Straßenrand, winkte von dort aus flüchtig dem Fahrer
zu, der in der einsetzenden Dämmerung Richtung Petrolia weiterfuhr.
    Joe Akers
schulterte sein Bündel und marschierte am Straßenrand entlang.
    Er näherte
sich dem Hügel und ging dann querfeldein.
    Ein
verwittertes Holzschild wies auf ein kleines, billiges Hotel hin.
    Akers schlug
die Richtung ein und kam dem Strand näher.
    Hinter ihm
blieb das Rauschen vorbeifahrender Autos zurück, vor ihm wurde die Brandung des
Pazifik stärker. Der Geruch des Meeres stieg ihm in die Nase. Wie lange hatte
er das nicht mehr registriert! Eine Sehnsucht wurde in ihm wach, die er sich
selbst nicht erklären konnte. Das Meer… Er mußte an die schrecklichen Träume
denken, die ihn monatelang heimsuchten. Ein sturmgepeitschter Ozean hatte darin
eine furchtbare Rolle gespielt.
    Das Meer… es
zog ihn an und stieß ihn gleichzeitig ab. Er verband das Wasser, dessen Nähe er
spürte, mit einem unangenehmen und einem angenehmen Gefühl.
    Der neueste
Traum stand wieder lebhaft vor seinem geistigen Auge. Die Begegnung mit jener
fremden jungen Frau, attraktiv, rothaarig, lieb… Er war ihr sofort verfallen,
auf den ersten Blick…
    »Pat…
Patricia…«, murmelte er und merkte selbst nicht, daß er den Namen seiner
»Traumfrau« halblaut aussprach.
    Er ging
geradeaus weiter, näherte sich aber nicht mehr dem kleinen Hotel, sondern
strebte dem offenen Meer entgegen. Er verschwand zwischen den Dünen…
     
    ●
     
    Tanner leckte
sich genüßlich über die Lippen.
    »Jetzt,
Brent, wissen Sie schon fast alles und können doch nichts mehr damit anfangen.
Tina und ich werden unsere Spiele mit gewissen Menschen weitertreiben, und es
wird noch mehr Frauen geben wie die Schwestern Jeany und Cindy Calhoon. Nach
und nach kommt damit The World’s Family in den Genuß ansehnlicher
Vermögen, und wir erfüllen gleichzeitig im Fall der Calhoons die Mission der
Nebelhexe. Ein böser Geist, der nicht mehr allein an diesem Ort gebunden ist,
wird jedoch hauptsächlich dort immer noch seine meisten Opfer finden.
Vielleicht wird das Gebäude mal als Gespenster-Haus in die Sprache
späterer Generationen eingehen. Aber nie wird jemand erfahren, wie die Dinge
wirklich zusammenhängen.
    Die Nebelhexe
ist zornig und wütend und ihre Mordlust nimmt zu. Neue Menschen verkehren ab
heute in dem einsamen Haus am Strand. Die Nebelhexe wird schnell und
unerbittlich zuschlagen… und je mehr von nun ankommen, desto reicher wird sie
Ernte halten.« Larry Brent mußte an Rose Margonnys Pläne denken. Zusammen mit
Mark Masters und ihm wollte sie heute abend einen kleinen Umtrunk veranstalten
und das neuerworbene Haus gebührend feiern. X-RAY-3 hatte ein Gespür für
gewisse Dinge. Tanner hatte ihm eine unglaubliche Geschichte aufgetischt, aber
er zweifelte keine Sekunde an ihr. Tanner sah sich auf dem Weg in den Sieg, und
er hatte keinerlei Gründe mehr, ihn auch nur mit einem einzigen Wort zu
belügen.
    Durch das,
was er gesagt hatte, war für Larry einiges klar geworden. Er sah die Dinge mit
ganz anderen Augen und wußte, daß Geheimnisvolles in Gang geraten war. Es war
ein Sog entstanden, der weitere Unschuldige mit sich riß.
    Rose Margonny
und Mark Masters!
    Sie würden
jetzt schon im Haus sein…
    Ihr Leben war
bedroht, durch die Nebelhexe, die jeden Moment wieder zuschlagen konnte. Man
mußte die Gefährdeten warnen…
    »Okay, Brent,
das war’s dann!« Tanners Worte erreichten ihn wie durch Watte. Er war weit
genug hinausgerudert, nun wollte der unbarmherzige Widersacher eiskalt seine
Tat ausführen.
    Der Finger
krümmte sich um den Abzug der Waffe, ein Schuß peitschte auf…
    »Kommen Sie,
Miriam«, sagte Rose Margonny, »und fühlen Sie sich ganz wie zu Hause.« Die neue
Hausbesitzerin schloß die Tür auf und machte eine einladende Bewegung.
    Miriam und
Mark Masters, ein Produzent, der ein paar Jahre jünger war als Rose Margonny,
gingen an ihr vorüber.
    »Es ist noch
nicht alles so, wie ich es gern hätte. Aber das kann man in der Kürze der Zeit
nicht erwarten. In ein paar Wochen sieht es schon anders aus. Zu dumm, daß die
Verwalterin, die sich hier auskennt, ausgerechnet heute einen Schwächeanfall
bekam. So muß ich kurzfristig auf sie verzichten. Ich hoffe, sie erholt sich
bald wieder. Es war wohl alles ein bißchen viel für die gute
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