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0339 - Die Kammer der tausend Schrecken

Titel: 0339 - Die Kammer der tausend Schrecken
Autoren: Unbekannt
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Teleportationen durchgeführt werden - und in diesem Fall wiederum wäre die Teleportationsortung der Festungsroboter unwirksam gewesen."
    „Das leuchtet mir ein", erwiderte der Teleoptiker. „Ganz davon abgesehen, daß Kulu ebenfalls verschwunden ist."
    „Wenn Jefferson teleportierte, hat er den Major zweifellos mitgenommen", widersprach Ras.
    „Eigentlich wäre das die einfachste Lösung. Aber ich weigere mich, eine solche einfache Lösung anzuerkennen, weil sie in Wirklichkeit vieles komplizieren würde."
    „Also gut", erklärte Marten. „Angenommen, Jefferson wäre nicht teleportiert. Wie und wohin ist er dann mitsamt Tschai Kulu verschwunden?"
    „Am besten fragen wir ihn selbst" sagte Ras Tschubai grinsend. Er wurde jedoch gleich wieder ernst.
    „Vielleicht gibt es eine verborgene Tür im Fels."
    Vorsichtig näherte er sich der Höhlenrückwand und leuchtete mit seinem Brustscheinwerfer in jede Felsritze.
    Seine Fingerspitzen tasteten über das rauhe Material.
    Nach einigen Minuten gab er es auf.
    „Nichts! Hier gibt es keine Geheimtür. Es wäre auch seltsam gewesen, in der Höhle eines wilden Tieres so etwas zu finden."
    „Wir nehmen an, daß Jefferson ein wildes Tier ist", sagte Ralf Marten gedehnt. „Aber wissen wir es mit Sicherheit? Ich hätte in seinen Geist eindringen sollen, dann wären wir jetzt vielleicht um einiges klüger."
    Tschubai hockte sich auf den Boden und runzelte die Stirn. Er befürchtete das Schlimmste für den verschwundenen Major. Andererseits durfte er seine Überlegungen nicht von Gefühlen leiten lassen, denn außer angestrengtem Nachdenken vermochten sie augenblicklich absolut nichts für Tschai Kulu zu tun.
    Gedankenverloren öffnete er ein Hermetikpäckchen und entnahm ihm einen Konzentratwürfel. Doch bevor er ihn in den Mund schieben konnte, wurde ihm der kleine Würfel entrissen und verschwand.
    Er stieß einen erstickten Schrei aus.
    Ralf Marten reagierte, wie er es im Training für Sonderoffiziere des Imperiums gelernt hatte: Er warf sich zu Boden, während seine Rechte den Impulsstrahler herausriß.
    „Vorsicht, Herr Kollege!" warnte Ras. „Hier bin nur ich."
    Marten richtete sich halb auf und starrte um sich.
    „Was war eigentlich los, Ras?"
    Jemand hat mir einen Konzentratwürfel entwendet. Mir war, als hätte ich dabei etwas Feuchtes, Schleimiges auf meinem Handrücken gespürt..."
    Er lächelte hintergründig.
    „Ist in Ihrem Gepäck vielleicht eine Mikrofilmkamera, Ralf?"
    Der Teleoptiker nickte und blickte seinen Kollegen verständnislos an.
    „Okay!" meinte Ras. „Dann nehmen Sie das Ding und filmen Sie meine Hände, ja?"
    „Ich weiß nicht... „, begann Marten.
    „Ich auch nicht!" schnitt Tschubai weitere Fragen ab. „Wir werden erst Bescheid wissen, wenn das Experiment stattgefunden hat!"
    Rolf Marten zuckte die Achseln und öffnete eine Gürteltasche. Die Mikrofilmkamera war nicht größer als eine Mandarine: dennoch enthielt ihr Inneres eine äußerst komplizierte Apparatur für Aufnahmen in einem breiten Spektralbereich und bis zu Entfernungen von dreihundert Kilometern.
    Er stellte sie ein und richtete das Feldobjekt auf Tschubais Hände. Dann schaltete er sie ein.
    „Film läuft!" gab er bekannt.
    Der Afro-Terraner nickte befriedigt, löste die Finger der Rechten von dem Hermetikpäckchen und entnahm ihm mit der Linken einen zweiten Konzentratwürfel. Er hielt ihn zwischen zwei Fingern fest und führte ihn absichtlich langsam zum Mund.
    Obwohl er darauf gefaßt war, zuckte er doch zusammen, als etwas Weiches seine Haut berührte und den Würfel mitnahm.
    „Hokuspokus Fidibus, dreimal schwarzer Kater!" murmelte er.
    Ralf Marten grinste dünn und schaltete die Kamera auf Wiedergabe. Wenige Zentimeter über ihrer Oberseite baute sich ein flimmerndes Feldgitter auf, und gleich darauf wurde die dreidimensionale Gitterkonstruktion unsichtbar. Die 3 - D- Projektion stand, wie der Fachausdruck dafür lautete.
    Deutlich genug vermochten die beiden Männer Tschubais Hände in Großaufnahme zu sehen. Da Marten mit Rafferschaltung gefilmt hatte, erfolgte die Wiedergabe der Bewegungen in Zeitlupe.
    „Ihre Fingernägel bedürfen dringend einer Reinigung", bemerkte Ralf ironisch, konnte jedoch das Vibrieren seiner Stimme nicht unterdrücken.
    Die Finger entnahmen der Verpackung einen Konzentratwürfel und bewegten sich millimeterweise.
    Plötzlich war ein langgestrecktes, blaues und feuchtes Etwas da, wölbte sich um den Würfel und verschwand ebenso
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