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0337 - Der »Sanfte« kennt jeden Trick

0337 - Der »Sanfte« kennt jeden Trick

Titel: 0337 - Der »Sanfte« kennt jeden Trick
Autoren: Der »Sanfte« kennt jeden Trick
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Bossen aus, der verhinderte, dass sich Bariano, Charles Wood und Rane Cyle in die Haare gerieten.«
    Phil warf einen nachdenklichen Blick auf die Decke, unter der Barianos Leiche lag.
    »Verhinderte er das wirklich?«
    »Offensichtlich nicht. Keine zwei Stunden nach der Erschießung des angeblichen Einbrechers Sheridan wird Bariano vor meinen Augen erschossen. Die Männer, die ihn umbringen, gehen mit der gleichen hemmungslosen Brutalität und ohne jede Scheu vor einem Risiko vor, wie wir es in letzter Zeit nur bei einer Gang erlebt haben - bei dem Verein des Sanften.«
    »Woraus du schließt, dass der Sanfte sowohl Sheridan wie Bariano auf dem Gewissen hat. Dann müsste logischerweise Harvey Frost der Sanfte sein? Oder?«
    »Ich glaube, dass es den Sanften nicht gibt'.«
    Phil lächelte.
    »Ein Mann, den es nicht gibt, hat drei schwere Raubüberfälle begangen?«
    »Ich meine, dass es ihn nicht als selbständigen Bandenchef gibt. Soft begeht seine Verbrechen im Auftrag eines anderen.«
    »Ich verstehe«, sagte Phil. »Nachdem Bariano ausscheidet, kann es sich nur noch um Wood oder Cyle handeln. Das meinst du doch?«
    »Genau.«
    »Weder Wood noch Cyle sind Spezialisten für Raubüberfälle. Sie ziehen weniger riskante krumme Wege vor.«
    »Einverstanden, aber das beweist nichts. Wenn einer von beiden sich entschlossen hat das ganze illegale Geschäft in New York an sich zu bringen, dann muss er seinen Konkurrenten beseitigen. Derjenige aber, der übrig bleibt, gerät automatisch in schwersten Verdacht. Er weiß, dass wir ihm keine ruhige Minute mehr lassen würden. Also denkt er ein wenig nach, und schließlich fällt ihm eine scheinbar großartige Idee ein. Er erfindet einen gefürchteten, brutalen Gangster, der von den bestehenden, großen Gangs unabhängig zu sein scheint und lässt ihn eine Serie von durchaus eigenständigen Verbrechen begehen. Dann erst lässt er ihn auf seine Konkurrenten los.«
    Phil dachte einen Augenblick nach.
    »Vom Standpunkt eines Gang-Bosses aus gesehen keine schlechte Idee«, gab er zu, »aber sie schließt nicht aus, dass irgendwer die drei Raubüberfälle beging.«
    »Selbstverständlich. Sowohl Woods wie auch Cyles Gang sind in der Lage, solche Verbrechen zu organisieren. Sie können sogar für jeden der Überfälle andere Leute einsetzen. Denk an die Zeugenaussagen. Stets trugen die Gangster schwarze Strumpfmasken. Wer garantiert dafür, dass sich unter den Masken immer dieselben Verbrecher verbergen? Auch die Angaben über die Zahl gehen auseinander. Nach den Zeugenaussagen sollen beim ersten Überfall nur zwei Leute beteiligt gewesen sein. Beim nächsten waren es, den Fahrer mitgerechnet, vier, dann wieder nur drei. Und heute Nacht wieder nur zwei.«
    »Und Sheridan? In deiner Theorie bleibt für Sheridans Tod bei einem Einbruchsversuch kein Platz.«
    »Doch«, entgegnete ich. »Sheridan war dazu bestimmt, das FBI zu überzeugen, dass wirklich der Sanfte Bariano erschoss.«
    Phil sah mich milde an.
    »Sprichst du über Relativitätstheorie? Ich verstehe nämlich kein Wort.«
    »Du musst wieder bei dem Angriff anfangen«, erklärte ich geduldig. »Der Anrufer schickt mich nach College Point. Zur genau passenden Zeit gibt es einen Toten.«
    »Ein Einbrecher wird in Notwehr erschossen.«
    »Richtig, aber das ist der Irrtum des Mannes, der alles inszeniert hat. Sheridan sollte nicht erschossen werden, sondern er sollte den Besitzer der Villa erschießen, und er hat es auch versucht.«
    »Warum, zum Kuckuck?«
    »Aus keinem anderen Grund, als uns auf die Soft-Fährte zu bringen. Das war der einzige Sinn des Anrufes.«
    »Aber wenn Sheridan seinen Auftrag erfüllt hätte, dann hätten wir nicht gewusst, dass…«
    »Doch, wir hätten erfahren, dass Sheridan der Täter war. Ich nehme an, wir hätten ihn dann in dem gleichen Zustand gefunden, in dem wir ihn fanden… nämlich tot, nur nicht in der Villa, sondern außerhalb. Wir wären zu Bariano gefahren, weil wir wissen, dass zwischen Sheridan und den Großen Beziehungen bestehen, und es hätte sich genau das Gleiche ereignet.«
    »Und welche Rolle spielt Harvey Frost?«
    »Gar keine, außer der des zufällig ausgewählten Opfers. Schon die Tatsache, dass Frost nicht allein in dem Haus lebt, garantiert, dass der Mord an ihm in Minutenfrist entdeckt worden wäre. Genau das wollte der Regisseur der Szene. Dass Mister Frost zufällig mit einem Revolver umzugehen versteht, war nicht einkalkuliert, aber es änderte nichts am Ablauf der
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