Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0337 - Der Höllen-Detektiv

0337 - Der Höllen-Detektiv

Titel: 0337 - Der Höllen-Detektiv
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
helleres Band aus grauer Farbe die Schwärze der Nacht immer weiter zurück. Die Dunkelheit verlor gegen den Tag. So war es immer, ein ewiger Kreislauf, aber was würde der neue Tag bringen? Vielleicht die endgültige Gewißheit, daß es Männer wie John Sinclair und Suko nicht mehr gab?
    Sir James atmete schneller, als er daran dachte. Bisher hatten es die beiden immer geschafft, aber dieser Fall war einfach zu kompliziert. Der Superintendent dachte auch an den Eisernen Engel. Er war erschienen, um Hoffnung zu machen. Das hatte er auch geschafft. Leider war Sir James diese Hoffnung wieder abhanden gekommen, da sich in den beiden Stunden nach dem Besuch des Eisernen Engels nichts getan hatte. Wie sollte er es schaffen, in die Vergangenheit zu gelangen, um…?
    Ein zaghaftes Klopfen an der Tür unterbrach die Gedanken des Mannes. Sir James wußte, wer Einlaß begehrte.
    »Kommen Sie rein, Glenda.«
    Glenda Perkins betrat das Büro mit einem Tablett. Sie hatte Kaffee gekocht, und Sir James sprach auch nicht dagegen, obwohl er sonst kaum Kaffee trank.
    »Es ist magenfreundlicher«, erklärte Glenda.
    In dieser Lage kam Sir James diese Bemerkung vor wie ein Scherz an falscher Stelle. Das war alles so unwichtig geworden, Glenda hatte es nur gut gemeint.
    »Ich danke Ihnen.«
    Glenda sah ebenfalls übernächtigt aus. Sie hatte geweint, das bewies die Rötung ihrer Augen. Mit zitternden Händen schenkte sie zwei Tassen voll.
    Sir James ging zu ihr. Er lächelte knapp, als er seine Tasse nebst Unterteller hochhob. Über den Rand schaute er hinweg und sah Glendas fragenden Blick.
    »Noch immer nichts«, sagte er nach dem ersten Schluck. »Keine Nachricht aus Italien.«
    »Dann ist John verschollen.«
    »Hoffentlich.«
    »Wieso?«
    »Stellen Sie sich vor, John und Suko wären nicht mehr am Leben.«
    Glenda nickte. »Da haben Sie recht.« Dann schüttelte sie den Kopf.
    »Aber das geht doch nicht. Wenn sie in der Vergangenheit getötet würden, könnten sie in der Zukunft oder Gegenwart überhaupt nicht mehr leben. Oder sehe ich das falsch?«
    Sir James schaute auf die Tasse, legte seine Stirn in Falten und nickte gedankenverloren. »Ja, das stimmt schon«, erklärte er, »aber ich befürchte, daß wir uns darauf nicht verlassen können. Schwarzmagische Kräfte sind nicht berechenbar, Glenda. Die halten stets einen Trumpf in der Hinterhand.«
    »Das glaube ich auch.«
    Danach schwiegen die beiden so unterschiedlichen Personen.
    Glenda trank den Kaffee. Bei jedem Schluck, den sie nahm, hatte sie das Gefühl, einen dicken Kloß mit hinunterwürgen zu müssen. Aber der Kloß stieg immer wieder hoch und saß bis zum nächsten Schluck in ihrer Kehle fest.
    »Setzen Sie große Hoffnungen auf die Italiener?« fragte sie nach einer Weile.
    »Kaum.«
    »Wieso nicht?«
    »Di Conti mag ein guter Mann sein, aber das Problem mit Soldaten anzugehen, halte ich nicht für richtig.«
    »Was hätte er sonst tun sollen?«
    »Eine gute Frage, Glenda, auf die ich leider keine Antwort weiß. Es ist schwer, andere Menschen von Dingen zu überzeugen, die sie selbst ablehnen. Dafür brauche ich nicht einmal nach Italien zu fahren, auch hier im eigenen Hause erleben wir es oft genug, wie Sie selbst wissen.«
    »Ja, das stimmt.«
    Das Telefon meldete sich. Es war ein summendes, hartes Geräusch, klang überlaut und kam Glenda Perkins auf irgendeine Art und Weise so endgültig vor.
    Blitzartig schnappte Sir James nach dem Hörer und meldete sich mit einem knappen »Ja«.
    Er hörte kurz zu. Wie unter Fieber saß Glenda Perkins da und schaute den Superintendenten an.
    »Ich verstehen Sie, Signore di Conti«, erklärte dieser, »trotz der großen Entfernung. Haben Sie einen Grund dafür, daß Sie das Gespräch derart beginnen?«
    »Ja, den habe ich tatsächlich, Sir James. Es ist etwas Furchtbares geschehen.«
    »Reden Sie, bitte!«
    »Von den ausgeschickten Soldaten ist nur die Hälfte zurückgekehrt.«
    Nach diesen Worten schwieg der Mann. Sir James begann zu schwitzen. Er holte ein Tuch aus der Innentasche seines Jacketts und tupfte damit über seine Stirn.
    »Haben Sie es gehört?«
    »Ja, das habe ich.«
    »Und was sagen Sie dazu? Fünf Männer sind in den Tod geschickt worden. Für nichts und wieder nichts.«
    »Können Sie mir genauere Angaben machen, wie so etwas passieren konnte, Signore di Conti?«
    »Das kann ich nicht.«
    Di Conti betonte das Wort ich sehr stark, und der Superintendent schaltete schnell. »Aber ein anderer«, folgerte er.
    »In
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher