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0337 - Der Höllen-Detektiv

0337 - Der Höllen-Detektiv

Titel: 0337 - Der Höllen-Detektiv
Autoren: Jason Dark
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gewohnt waren, hatte dies Folgen, denn sie wußten in den folgenden Sekunden nicht, was sie unternehmen sollten und wer wichtiger war.
    Sie entschieden sich gegen Suko und für Jane Collins.
    Romano Canotti hatte dies als erster festgestellt. Er starrte seine Frau Maria an, während er unbeweglich auf dem Fleck stand und seine Augen einen seltsam glanzlosen Ausdruck angenommen hatten, der so gar nicht zu seinem sonstigen Äußeren, dem goldenen Schein, passen wollte.
    Auch Luigi zeigte sich geschockt. Er war nicht fähig, sich zu artikulieren. Gebückt und mit offenem Mund stand er da und schaute seine Mutter an, als könnte er von ihr Hilfe erwarten.
    Maria tat nichts. Sie lauschte den Worten, die die »Tote« ausgestoßen hatte.
    Abermals sprach sie, und alle vernahmen, wie sie den Namen eines Mannes erwähnte, den Suko sehr gut kannte.
    »John Sinclair…« Über die Lippen der »Toten« drang der Name stockend. Dann wieder. »John Sinclair …«
    Zwar stand Suko noch unter dem Bann der Familie, dennoch traf es ihn wie ein Schock. Jane hatte den Namen seines Freundes ausgesprochen, und dies mußte einfach einen Grund gehabt haben.
    Stand sie vielleicht mit ihm in Kontakt?
    Wenn ja, wäre das phänomenal gewesen.
    Jane Collins war verstummt. Auch die Canottis sprachen nicht, bis Romano bemerkte: »Wir sollten etwas unternehmen.«
    »Und was?« fragte Maria.
    »Uns zumindest mit ihr beschäftigen.«
    Der seelische Druck hatte bei Suko ein wenig nachgelassen. Seine Gedankenwelt war wieder klar. Er begriff, daß Jane unter Umständen die Verbindung zu dem verschollenen John Sinclair darstellen konnte und vielleicht einen Teil des Rätsels lüftete Den Canottis ging es allein um den Würfel. Okay, auch Suko wollte ihn haben, aber er wußte gleichzeitig, daß er für Jane Collins ungemein wichtig war, denn er hielt sie am Leben.
    Suko schaute die Mitglieder der Familie der Reihe nach an. Nichts rührte sich in deren Gesichtern. Sie blieben glatt und ausdruckslos, nur in den Augen zeigte sich Spannung.
    »Ich werde gehen«, erklärte Suko.
    »Und wohin?« fragte Luigi.
    »Zum Würfel. Jane Collins hat gesprochen.«
    »Aber sie ist tot«, sagte Maria. »Sie besitzt kein Herz mehr. Sie kann nicht mehr leben.«
    »Wieso konnte sie sprechen?« fragte Suko gegen.
    »Was hast du vor, Chinese?« erkundigte sich die Frau mit lauernder Stimme. »Rede!«
    »Ich gehe zu ihr und werde versuchen, mit ihr zu reden, das ist alles.«
    »Und dann?«
    »Erfahren wir vielleicht mehr.«
    »Über Sinclair, wie?« Romano lachte krächzend nach dieser Frage.
    »Zum Beispiel.«
    Noch waren sich die anderen nicht schlüssig. Sollten sie auf Sukos Vorschlag eingehen oder nicht?
    Sie schauten sich an. Darüber zu diskutieren, stand nicht zur Wahl.
    Suko wollte die Entscheidung der Canottis beschleunigen. Er ging einen Schritt vor, und niemand hinderte ihn daran.
    Nur Maria sagte: »Denke immer daran, daß du unter unserem besonderen Schutz stehst.«
    »Natürlich.«
    Das Klacken der aufeinanderprallenden Bola-Kugeln begleitete Suko auf seinem kurzen Weg zur Vitrine. Er kümmerte sich nicht mehr darum, ging den letzten Rest und blieb an einer Stelle stehen, von der aus er in das Gesicht von Jane Collins schauen konnte.
    Suko wußte nicht, wie lange sie schon in dieser Starre lag. Jedenfalls hatte sie ihren Platz und ihre Haltung um keinen Millimeter verändert.
    Jane hockte mit angezogenen Knien in der Vitrine, und der Würfel des Unheils lag in ihrem Schoß.
    Und sie hatte gesprochen!
    Wenn der Inspektor in ihr Gesicht schaute und die blasse Haut sowie die starren Augen sah, konnte er es noch immer nicht glauben.
    Nein, diese Frau mußte einfach tot sein…
    In den Augen sah er kein Leben. Sie waren halb geöffnet.
    Dennoch konnte Suko den starren Blick erkennen, der die Pupillen ausfüllte.
    Da stimmte etwas nicht, nein, Jane konnte nicht tot sein, sie hatte doch gesprochen.
    Suko fiel es schwer, darüber nachzudenken. Einige Male atmete er tief durch, um den Druck innerhalb des Magens loszuwerden. Und er fragte sich, wo hier die Lösung lag.
    »Was ist los?« Wie ein Fremdkörper durchbrach Maria Canottis Stimme seine Gedanken.
    Suko drehte sich um.
    Die Canotti hatte sich schräg von ihm entfernt aufgebaut. Sie beobachtete ihn mißtrauisch.
    »Geben Sie mir Zeit«, forderte der Inspektor.
    »Aber nicht zuviel!« schwächte die andere sofort ab.
    »Ich darf nichts überstürzen. Was meinen Sie…«
    »Keine Reden jetzt! Unternehmen Sie etwas!«
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