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0336 - Gucky und der Vakupath

Titel: 0336 - Gucky und der Vakupath
Autoren: Unbekannt
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sich langsam auf ihn zu.
    „Machen Sie keinen Unsinn, Doktor. Wir haben den Befehl, uns um Sie zu kümmern. Wir können Sie nicht einfach hierlassen. Und wir müssen so schnell wie möglich von hier verschwinden, wenn uns das Kraftfeld nicht erwischen soll."
    „Ich bleibe hier! Daran kann mich niemand hindern, auch Rhodan nicht. Das Kraftfeld kommt auf uns zu, und ich werde ihm nicht ausweichen. Wenn dir dein Leben lieb ist, Gucky, dann verschwinde!"
    Gucky ging weiter. Er hätte teleportieren können, aber er wollte das nicht. Das Vakuum-Energiefeld war inzwischen so nahe herangekommen, daß das Gras auf dem zum Sie abfallenden Hügel bereits zu verkohlen begann. Das Feld schien jetzt schneller zu wandern als zuvor.
    Gucky war noch zwanzig Meter von Dr. Sylvester entfernt. Er ging weiter auf ihn zu und konzentrierte sich bereits auf die Teleportation. In diesem Augenblick materialisierte Ras Tschubai.
    „Drüben, wo ich Marshall und Kawinati abgesetzt habe, entstehen auch Energiefelder. Es entstehen überhaupt überall neue Felder. Wir müssen weg von hier."
    Er hatte kaum das letzte Wort gesprochen, als er auch schon entmaterialisierte.
    Gucky handelte. Er lief auf Dr. Sylvester zu, der die Absicht des Mausbibers sofort begriff. Er drehte sich um und rannte den Berg hinab, genau auf die Energiewolke zu. Der Biologe erreichte das verbrannte Gras und rannte weiter. Sekunden später war alles vorbei.
    Oben auf dem Gipfel stand Gucky. Es war ihm klar, daß er Dr. Sylvester vielleicht noch hätte retten können. Es war ihm aber auch klar, daß damit die Probleme erneut begonnen hätten.
    Denn in dem Augenblick, in dem Dr. Sylvester starb, erloschen auf ganz Depot II die Vakuum-Energiefelder.
    Die Gefahr war vorüber.
     
    *
     
    Perry Rhodan warf Atlan einen fragenden Blick zu, als John Marshall seinen Bericht beendet hatte.
    Zusammen mit den letzten Lastengleitern waren die Mutanten und Captain Kawinati an Bord der CREST zurückgekehrt. Gucky hatte es vorgezogen, die Berichterstattung ausschließlich dem Telepathen zu überlassen. Er hatte seine Gründe dafür.
    „Es bestand also keine Möglichkeit mehr, Dr. Sylvester zu retten?" erkundigte sich Rhodan und sah wieder John Marshall an. „Sie behaupten, daß er so schnell in sein eigenes Energiefeld rannte, daß er durch Teleportation nicht zurückzuhalten war. Stimmt das?"
    John Marshall nickte.
    „Es stimmt, Sir. Wir konnten seinen Selbstmord nicht verhindern. Außerdem waren wir veiner on ganzen Gruppe Energiefelder umgeben und mußten auf uns selbst aufpassen. Alle Felder erloschen, als Dr. Sylvester tot war."
    „Das weiß ich selbst. Ich wollte nur ganz genau wissen, ob seine Rettung unmöglich war. Sie wissen, John, daß wir für ihn einen Raum vorbereitet haben. Wir hätten ihn. mitnehmen können. Er hätte nicht zu sterben brauchen."
    Über Marshalls Gesicht huschte so etwas wie Verlegenheit, aber diese Regung war so flüchtig, daß man sie kaum wahrnahm.
    „Es war so, wie ich berichtet habe. Die anderen sind meine Zeugen."
    Zum erstenmal sah Perry Rhodan Gucky an. Aber der Mausbiber vermied seinen Blick. Er starrte auf seine Hände, die vor ihm auf dem Tisch lagen.
    Rhodan sagte: „Du warst ihm am nächsten, als er starb, Gucky. Kannst du John Marshalls Aussagen bestätigen?"
    „John hat die Wahrheit gesagt. Es war so, wie er sagte. Wir konnten Dr. Sylvester nicht mehr daran hindern, sich in sein Energiefeld zu stürzen. Er war sofort tot."
    Rhodan sah Gucky noch eine Weile an, dann erhob er sich.
    „Gut, ich glaube Ihnen. Und ich kann Ihnen jetzt verraten, daß der Isolierraum nur eine Notlösung war. Ich bin überzeugt, daß wir damit die Probleme nicht aus der Welt geschafft hätten. Irgendwann wäre seine verhängnisvolle Fähigkeit wieder zum Ausbruch gekommen. Vielleicht hätte er einen neuen Katalysator gefunden. Sein Tod ist die beste Lösung für ihn - und für uns. Aber wir hätten die Verantwortung nicht auf uns nehmen können oder dürfen, seinen Selbstmordabsichten Vorschub zu leisten" Er sah noch einmal Gucky an, der nicht zurückblickte. „Niemand von uns!" wiederholte er.
    Er verließ den Raum. John Marshall, Ras Tschubai und Gucky blieben allein zurück.
    „Warum hast du es eigentlich getan, Gucky?"
    Der Mausbiber bewegte sich nicht. Ganz still und ruhig saß er am Tisch.
    „Es war die einzige Möglichkeit", flüsterte er schließlich. „Einer mußte es auf sich nehmen - einer mußte die Verantwortung tragen. Du wirst zugeben,
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