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0336 - Gucky und der Vakupath

Titel: 0336 - Gucky und der Vakupath
Autoren: Unbekannt
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daß Rhodan genug Verantwortung hat. Wir konnten ihm diese Last der Entscheidung nicht auch noch aufbürden. Du weißt so gut wie ich, daß ich Dr. Sylvester noch im letzten Augenblick telekinetisch hätte zurückreißen können. Aber was hätte das genützt? Vielleicht hätten uns die Energiefelder erwischt, vielleicht auch nicht. Er hat lange genug mit sich kämpfen müssen, um diesen Entschluß zu fassen. Er hatte Angst vor dem Tod, aber in dieser Sekunde war alle Angst verflogen. Er ist mit einer gewissen Freude in den Tod gegangen, sogar mit Stolz. Mit Stolz darüber, sich selbst überwunden zu haben. Und ich habe ihn gehen lassen. Ich habe ihn Rhodans wegen gehen lassen. Denn früher oder später hätte Dr. Sylvester doch sterben missen und dann vielleicht unter Umständen, die für ihn weniger angenehm gewesen wären."
    John und Ras, zwischen denen Gucky saß, legten ihre Hand auf die Schultern des Mausbibers.
    „Du hast richtig gehandelt", sagte nun auch Ras. „Wenn ich an deiner Stelle gewesen wäre, ich hätte kaum anders gehandelt. Aber Rhodan muß ja nicht alles wissen."
    „Es ist auch besser so", stimmte John Marshall zu.
     
    *
     
    Mit rasender Geschwindigkeit setzte sich in den unterirdischen Uranadern von Depot II der Atombrand fort. Chefphysiker Dr. Beriot hatte alle Hände voll zu tun, die Anordnungen und Empfehlungen des Kommandanten und Perry Rhodans auszuführen. Da es sich bei dem Atombrand um einen einfachen Spaltungsprozeß schwerer Kerne handelte, lag es durchaus im Bereich der Möglichkeiten, einen Sperriegel mit Hilfe eines Anti-Neutronenstrahls um den Brandherd zu legen. So mußte er einzukreisen und durch die Neutralisation der Neutronenströme zu lösen sein.
    Längst waren auch die beiden verbliebenen Korvetten in die Hangars der CREST zurückgekehrt.
    Das Riesenschiff sank langsam tiefer. In zwei Kilometern Höhe hielten es die Antigrav-Felder bewegungslos fest. Die Meßgeräte gaben an, daß es sich genau über dem Zentrum des Atombrandes befand.
    Als aus der Physikalischen Sektion die Bereitschaftsbestätigung kam, schaltete Oberst Akran den Planetenantrieb ein. Die CREST begann kleine, dann immer größer werdende Kreise zu ziehen. Der Anti-Neutronenstrahl drang tief in die Kruste des Planeten ein. Die für die Kernspaltung erforderlichen Neutronenströme wurden neutralisiert. Bis hierher konnte der Atombrand vordringen, dann mußte er ersticken.
    Es ging Perry Rhodan in erster Linie darum, den Planeten und die vielen auf ihm lebenden Gabelbüffel zu retten. Es war nicht nur reines Verantwortungsgefühl, das ihn so handeln ließ, sondern vor allen Dingen ein Gefühl der Verpflichtung den Tieren gegenüber, die ihn und seine Mannschaft vor dem Hungertod gerettet hatten. Außerdem trugen die Terraner Schuld daran, daß ein Atombrand ausgebrochen war.
    Es waren Stunden größter Nervenanspannung für die Männer der CREST. Vor allem in der Kommandozentrale und in der Physikalischen Sektion herrschte ständige Alarmbereitschaft. Die Strahlung, die sich vom Brandherd nach allen Richtungen ausbreitete, erwies sich als äußerst stark. Sie wurde von Minute zu Minute gefährlicher. Noch war es kein Problem, sie mit Hilfe des Schutzschirmes abzuwehren. Aber es war durchaus möglich, daß sie einen Teil der Oberfläche von Depot II für lange Zeit verseuchte.
    Rhodan saß neben Oberst Akran vor den Kontrollen und ließ den großen Panoramaschirm nicht aus den Augen. Von den riesigen Herden der Gabelbüffel war nichts mehr zu sehen. Sie waren weitergezogen, als sie die Gefahr gewittert hatten.
    Der Interkom summte. Es war Dr. Beriot.
    „Erste Messungen ergaben, daß unsere Theorie stimmt. Der Brand ist eingedämmt. Es wäre ein unglaublicher Zufall, wenn sich die Uranadern in die Tiefe fortsetzten, aber unsere bisherigen Erfahrungen haben gezeigt, daß das so gut wie unmöglich ist. Der Anti-Neutronenstrahl hat nach allen Seiten seine Wirkung getan. Eine weitere Ausdehnung des Atombrandes ist ausgeschlossen."
    Rhodan atmete aut.
    „Ich danke Ihnen, Dr. Beriot. Ich glaube wohl, daß es besser ist, wenn wir noch bleiben. Wir müssen abwarten, ob unsere Aktion wirklich erfolgreich war. Ich möchte Depot II und dieses System nicht eher verlassen, bis ich sicher bin. Bleiben Sie also bitte in Bereitschaft und nehmen Sie ständig Messungen vor. Unterrichten Sie mich jede volle Stunde."
    Der Interkom-Schirm erlosch.
    Während der ganzen Operation hatte der Kosmo-Botaniker Toratzki ganz andere
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