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0336 - Die Todesmaske

0336 - Die Todesmaske

Titel: 0336 - Die Todesmaske
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wir haben feste Planken unter den Füßen, verstehst du? Es kann kaum schlimmer kommen, als es bisher war.«
    »Ich denke daran, daß die Welt der Zentauren eine Falle für uns war, die uns den Ju-Ju-Stab gekostet hat«, sagte Zamorra. »Vielleicht ist auch dieses Schiff eine Falle. Was wird sie uns kosten? Das Amulett? Oder das Leben?«
    »Denk darüber nach, wenn wir ausgeschlafen sind«, sagte Nicole nachdrücklich. »Leg dich hin. Auf den harten Brettern werden wir ohnehin nicht gut schlafen, aber es ist wenigstens etwas. Okay?«
    »Nun gut«, sagte Zamorra. Er sah Monica an, die als schwarzer Umriß vorm Fenster zu sehen war. »Aber du weckst mich zuerst, ja?«
    »Mal sehen«, sagte Monica und rührte sich nicht mehr vom Fenster weg.
    Irgendwann kam der Schlaf. Zamorra träumte schwer und alptraumhaft.
    ***
    Monica Peters wartete so lange, bis regelmäßige Atemzüge verrieten, daß Zamorra und Nicole eingeschlafen waren. Es hatte nicht lange gedauert. Ihre erschöpften Körper verlangten ihr Recht.
    Monica hatte es ruhiger gehabt. Sie halle sieh die ganze Zeit über in einer Laubhütte befunden, mit magischen Fesseln belegt. So zehrte eigentlich nur die Anstrengung des Schwimmens an ihr.
    Sie verspürte ein wenig Hunger, vor allem aber Durst. Sie beschloß, nach Proviant zu suchen, wenngleich ihr der Verstand auch sagte, daß es hier schon lange nichts mehr zu essen und zu trinken geben konnte. Aber sie hörte nicht auf ihre innere Stimme. Sie wollte zumindest versuchen, etwas zu finden.
    Außerdem blieb sie leichter wach, wenn sie in Bewegung blieb.
    Also huschte sie wieder nach draußen. Die Tür knarrte wieder, aber die beiden Schläfer erwachten davon nicht. Monica blieb auf den Decksplanken stehen. Der leichte Wind, den sie auf der Haut spürte, hatte inzwischen kaum merklich zugenommen. Von oben klang das Knallen der Segel aus dem Nebel, gedämpft wie aus weiter Ferne.
    Proviant und Wasser… wenn es noch existierte, würde es unter Deck sein. Aber da war es dunkel. Die Telepathin, deren Fähigkeiten durch die Entfernung von ihrer Schwester blockiert waren, zögerte. Sie würde unten nichts sehen können, es sei denn, sie fand eine Möglichkeit, Licht zu machen Aber wie? Zamorras Feuerzeug funktionierte nicht, und sie selbst besaß auch nichts, womit sie ein Feuer hätte in Brand setzen können. Sollte sie also im Dunkeln unter Deck herumtasten? Womöglich zwischen Mäusen, Ratten und Spinnen? Vor den Spinnen und Mäusen fürchtete sie sich nicht, aber die Ratten konnten gefährlich werden. Und ein Schiff ohne Ratten gab es nicht.
    Monica seufzte. Also doch nichts mit der Schiffserkundung…? Aber sie konnte sich zumindest oben an Deck umsehen und versuchen, einen Eindruck von der Größe des Schiffes zu bekommen. Vielleicht fand sie auch Hinweise auf die Katastrophe, die über die Menschen an Bord hereingebrochen sein mußte.
    Sie tastete sich an der Aufbauwand entlang. Plötzlich stutzte sie. Drüben der Niedergang… die Luke war geschlossen!
    Vorhin - war sie doch noch offen gewesen!
    Oder sollte Zamorra sie geschlossen haben, ohne daß die beiden Mädchen etwas davon mitbekamen? Aber warum sollte er das getan haben? Es ergab keinen Sinn.
    Monica fröstelte leicht. Sie dachte an das Skelett, das Zamorra auf der Kommandobrücke gesehen hatte. Monica lief zur Treppe zurück und stieg hinauf. Sie stieß die sperrende schwere Tür auf und trat auf die halboffene Brücke hinaus.
    Zamorra mußte Unsinn erzählt haben. Das Skelett lag nicht am Boden, sondern lehnte am Ruder. Die Knochenfinger hatten sich um die Griffe geschlossen. Der Knochenmann starrte aus leeren Augenhöhlen in den Nebel voraus.
    Monica schluckte. Sie trat an das Gerippe heran und berührte es. Der Stoff drohte zu zerfallen. Wieviel Zeit mochte es brauchen, bis sich Gewebe soweit zersetzte? Tausend Jahre? Aber vor tausend Jahren hatte man keine Schiffe wie dieses gebaut. Es mochte aus dem siebzehnten oder achtzehnten Jahrhundert stammen, kaum früher.
    Monica versuchte zu erkennen, was sich vor dem Schiff befand. Aber der Nebel war einfach zu dicht.
    Plötzlich bewegte sich neben ihr das Ruder.
    Sie zuckte unwillkürlich zusammen. Aber es mochte sein, daß das Schiff in eine Strömung geraten war, die am Heck das Ruderblatt bewegt hatte, und diese Bewegung hatte sich rückläufig bis zum Steuer auf der Kommandobrücke fortgepflanzt…
    Die Körperhaltung des Skeletts hatte sich verändert.
    Wieder drehte sich das Steuer ein wenig. Der
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