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0334 - Der Hexenspiegel

0334 - Der Hexenspiegel

Titel: 0334 - Der Hexenspiegel
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Kästen standen in dem Zimmer, Schläuche und Schnüre führten zu einem Mann, der auf einem fahrbaren Lager ruhte. Und ein blauer Kristall funkelte. –Und griff an!
    Das Bild explodierte förmlich, loderte in rasendem Feuer, und unwillkürlich wehrte die Zeitlose die unheimlichen angreifenden Kräfte ab, ließ sie an sich vorbeigleiten an ein anderes Ziel. Und dort wurde etwas ausgelöst, das sich in seinen Konsequenzen jetzt noch nicht absehen ließ.
    Vassagos Spiegel kräuselte sich, und Flammen tanzten über dem Wasser.
    Das Bild verging, der mächtige Bildzauber zerbrach. Vassago keuchte.
    Und verschwand.
    Mit aller Kraft, die er aufzubringen vermochte, löste er sich aus dem Bann der Zeitlosen und zog sich zurück, und er schirmte sich mit Bannsprüchen ab, damit sie ihn kein zweites Mal beschwören konnte.
    Die Zeitlose trat vom Teich zurück, der wie ausgestorben wirkte.
    Zamorra war da, existierte in dieser Zeit, aber sie hatte nicht herausfinden können, wo er sich genau aufhielt. Sie war nicht klüger geworden als zuvor. Jemand hatte ihren Versuch, Zamorra zu beobachten und durch die Beobachtung seinen Aufenthaltsort zu finden, erkannt und mit der Macht des stärksten Dhyarra-Kristalls des Universums zurückgeschlagen.
    Die Zeitlose mußte nach einem anderen Weg suchen, Zamorra zu finden.
    Sie verließ den Teich, schwang sich wieder auf den Rücken des blauen Einhorns und glitt in die zeitfreie Sphäre zurück. Sie stand wieder fast am Anfang ihrer Suche.
    Und wußte nicht, was durch diesen magischen Schlag und ihre Abwehr ausgelöst worden war…
    ***
    »Was war nun los?« wollte Zamorra wissen, als er mit Nicole zurück zum Hotel fuhr. Sie hatten sich hier in Leicester einquartiert, um direkt vor Ort zu sein, falls es bei Ted Komplikationen geben würde.
    Eigentlich waren sie beide nur aus einer Laune heraus nach England geflogen. Ausnahmsweise war dort besseres Wetter als im Loire-Tal in Frankreich, und sie wollten ein wenig ausspannen. Gleichzeitig wollten sie im Beaminster Cottage, ihrer zweiten Basis, wieder einmal nach dem Rechten sehen. Und unversehens waren sie in das Abenteuer mit Gryf und Teri, mit dem EWIGEN und dem MÄCHTIGEN hineingeschlittert.
    Inzwischen waren sie unten im Süden Englands im Cottage gewesen, sie hatten auch einen Abstecher nach London gemacht und Babs Crawford besucht, die Lebensgefährtin des Druiden Kerr, der im Kampf gegen den Hexenjäger Eysenbeiß das Leben hatte lassen müssen. Babs war immer noch nicht so ganz über Kerrs Tod hinweggekommen, aber sie begann, ihr Leben jetzt allmählich wieder zu meistern.
    »Urlaub wollten wir machen«, hatte Nicole geschmunzelt. »Ausspannen und faulenzen. Und was tun wir? Wir fahren kreuz und quer durch England, hierhin und dahin und dorthin…«
    Zamorra fuhr den dunkelgrünen Jaguar auf den Hotelparkplatz. Er blieb noch hinter dem Lenkrad sitzen. Nicole Duval strich sich durch das Haar.
    »Vassagos Zauber«, sagte sie. »Ich spürte, daß uns jemand beobachtete. Aber bevor ich feststellen konnte, wer es war, schaltete sich Teds Kristall ein. Ich bin mir dabei nicht einmal sicher, ob das nötig war. Ich habe keine negativen Gefühle empfangen.«
    »Sondern?«
    »Irgendwie neutral und nicht faßbar. Aber es könnte sein, daß der Beobachter jetzt auf diesen Dhyarra-Angriff mit eigenen Feindseligkeiten reagiert. Ob Ted sich darüber Gedanken gemacht hat?«
    »Wir werden ihn fragen, wenn wir morgen wieder im Krankenhaus sind«, sagte Zamorra. »Hoffentlich kommt er bald wieder auf die Beine. Niemand weiß, was genau mit ihm geschehen ist. Die Verbrennungen, die er erlitten hat, sind im Grunde nebensächlich, innere Verletzungen gibt es keine. Und sein Nervensystem ist irgendwie gestört. Ich führe es auf die Magie des MÄCHTIGEN zurück.«
    Nicole nickte.
    »Das ist anzunehmen. Wenn wir nur wüßten, wer uns beobachten wollte.«
    Zamorra stieg jetzt aus und ging um den Wagen herum, um Nicole die Autotür zu öffnen, aber sie war schon draußen.
    »Vielleicht meldet der Beobachter sich ja wieder bei uns. Auch im Hotelzimmer gibt es Spiegel.«
    »Sofern der Spiegel als Echogeber funktioniert. Es kann Zufall gewesen sein, daß der im Krankenhaus auf den Vassago-Zauber ansprach. Vielleicht ist’s das nächste Mal der Wasserspiegel in der Badewanne.«
    »Auch möglich«, gestand Nicole. »Was hälst du eigentlich davon, wenn 17 wir dem Küchenchef dieses hübschen Hotels mal wieder Arbeit verschaffen?«
    Zamorra verzichtete auf eine
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