Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0334 - Aufruhr in der Unterwelt

0334 - Aufruhr in der Unterwelt

Titel: 0334 - Aufruhr in der Unterwelt
Autoren: Aufruhr in der Unterwelt
Vom Netzwerk:
Sie sie etwas fest.« Sie wurde knallrot vor Verlegenheit. »Ich habe versprechen müssen, daß ich besonders nett zu Ihnen bin.«
    »Klar«, scherzte ich. »Ich wüßte nicht, was ich lieber täte.«
    Ich fühlte, daß ihre Finger eiskalt waren.
    »Und was sollen Sie außerdem tun?« grinste ich.
    »Ich soll herausbekommen, wer Sie in Wirklichkeit sind und warum Sie sich so um Bess bemühen.«
    »Dann richten Sie dem tüchtigen Herreira aus, ich sei Privatdetektiv und könne alles, was Sherlock Holmes konnte Mit einer einzigen Ausnahme: Geige spielen kann ich nicht.«
    »Ich soll aber auch herausbekommen, wie Sie heißen.«
    »Das steht auf meiner Clubkarte.« Als ich mich erneut nach dem Geschäftsführer umblickte, war er nicht mehr zu sehen. Er hatte es also aufgegeben, uns zu beobachten.
    Es war zwei Uhr und ich dachte, es sei auch für mich Zeit, nun nach Hause zu fahren. Ich bezahlte und drückte der kleinen Maud einen Zwanziger in die Hand. Im Grunde war das weit mehr, als ich hätte ausgeben dürfen.
    Dann ging ich mit dem Versprechen, mich bald wieder sehen zu lassen.
    ***
    Ich hatte alles mögliche zu bedenken und zu überlegen und fuhr deshalb langsam die 55. hinunter bis zur Sixth Avenue, die man neuerdings in Avenue of the Americans umgetauft hat, ohne daß jemand diesen Namen je verwenden würde und trudelte diese Straße gemächlich entlang.
    Als ich am Bryant Park hinter der Bibliothek vorbeikam, klatschte etwas gegen die Windschutzscheibe, durchschlug sie und prallte gegen die Steuersäule.
    Der Schuß mußte aus dem kleinen Park gekommen sein, und natürlich wollte ich wissen, wer so nett gewesen war, mich aufs Korn zu nehmen. Ich spielte also Theater.
    Ich bremste scharf und schlug das Steuerrad nach links und dann wieder geradeaus ein. Genau wie ich es beabsichtigt hatte, hielt mein Jaguar etwas schräg, unmittelbar am Parkrand. Dann ließ ich mich übers Lenkrad fallen und blieb reglos.
    So lag ich ein paar Minuten, immer mit einem Auge am Parkeingang. Aber nichts geschah. Dann endlich sah ich einen Schatten, der sich durch die Büsche auf mich zubewegte. Ich ließ ihn herankommen und sprang unvermutet heraus.
    Zur gleichen Zeit riß ich die 38er aus dem Halfter und schrie »Hands up«.
    Der Kerl dachte nicht daran zu gehorchen. Er knallte los, warf sich herum, rannte davon und war, ohne daß ich ihn ganz genau hätte erkennen können, im Nu in den Büschen untergetaucht.
    Es hatte keinen Sinn, ihn zu verfolgen. Ich gab gegen die hellerleuchtete Straße ein herrliches Ziel ab, während er irgendwo im Dunkeln steckte.
    Ich hätte darauf schwören mögen, daß der Kerl, der mir das Lebenslich hatte ausblasen wollen, King Ned war. Aber ich konnte mir nicht recht erklären, warum er mir mit solcher Beharrlichkeit nach dem Leben trachtete.
    Ein paar Wagen fuhren vorüber, aber niemand hatte etwas gemerkt. Ich kletterte also in meinen Jaguar und machte, daß ich nach Hause kam.
    Die Windschutzscheibe war natürlich kaputt. Diesen Schaden jedoch konnte ich aufs Spesenkonto schreiben. Bevor ich ausstieg, machte ich mich auf die Suche naeh dem Projektil, das mich um ein Haar erwischt hätte.
    Es lag am Boden neben der Steuersäule und war leider vollkommen deformirt, da es an der Steuersäule abgeprallt war. Es war nur noch zu erkennen, daß es aus einer schwerkalibrigen Waffe stammen mußte. Den Rest des Geschosses mußten unser Schießsachverständiger und das Laboratorium untersuchen.
    Kurz nach halb drei schloß ich die Klurtür zu meiner Wohnung auf. Ich rief gleich Phil an, aber dort meldete sich niemand. Mein Freund war offenbar nicht zu Hause.
    Ich war sehr müde und schlief, nachdem ich in die Falle gekrochen war, schon in fünf Minuten.
    Als ich am Morgen ins Office kam, war mein Freund noch nicht da, und als ich ihn anrief, dauerte es eine ganze Weile, bis er in die Hörmuschel gähnte.
    »Hast du Schlaftabletten genommen?« fragte ich ihn.
    »Nein, aber ich war lange unterwegs.«
    »Dienstlich?!«
    »Natürlich.«
    »Hat es sich denn wenigstens gelohnt?«
    »Wie man es nimmt. Ich kann dir das nicht alles am Telefon sagen. In einer Stunde werde ich eintrudeln. Jetzt, da du mich so roh geweckt hast, muß ich ja wohl aufstehen.«
    Um halb elf kam er angezottelt.
    »Erzähle, Phil!«
    »Wieso ich? Du warst zuerst da und kommst deshalb auch zuerst dran«, erklärte Phil.
    »Ich war mir nicht ganz klar darüber, was das eine mit dem anderen zu tun hatte, aber ich widersprach nicht, ich fügte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher