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0333a - Makler, Mädchen und Moneten

0333a - Makler, Mädchen und Moneten

Titel: 0333a - Makler, Mädchen und Moneten
Autoren: Mädchen und Moneten Makler
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auf den Schaltertisch, öffnete sie und nahm ein Aktenstück heraus. Der Angestellte nahm das Schriftstück in Empfang, sprach einige Worte zu Charlotte Glendale. Das Girl nickte und drehte sich um. Ich steckte meine Nase in die Illustrierte, sodass Ponders Sekretärin von mir höchstens die Haarspitzen sah. Miss Glendale trug hohe Absätze, die über den Marmorboden klapperten. An dem Geräusch hörte ich, dass sie Kurs auf die Sitzecke nahm.
    Als das Girl dicht genug heran war, ließ ich die Illustrierte sinken.
    Miss Glendale schien mich nicht zu sehen. Sie steuerte auf einen Sessel zu, der fünf Yards von mir entfernt stand. Ich erhob mich im Zeitlupentempo und sagte leise: »Hallo, Miss Glendale. Welche Überraschung, Sie zu treffen. Nehmen Sie doch bitte hier Platz.« Ich wies mit der Hand auf den Sessel, der mir schräg gegenüberstand.
    Charlotte Glendale befand sich in einem rauschähnlichen Trancezustand. Sie nahm mich erst wahr, als ich meine Einladung schon heruntergerasselt hatte. Ihre Augen starrten mich zehn Sekunden lang wie einen Fremden an. Dann glitt ein Schimmer des Erkennens über ihr starres Gesicht. Ich wies auf den Sessel. Das Girl gehorchte, trippelte heran und setzte sich auf die Vorderkante.
    »Miss Glendale, Sie kennen mich noch?«
    Sie nickte und nestelte an ihrer Tasche herum.
    »Stellen Sie Ihre Tasche auf den Fußboden und legen Sie Ihre Hände auf die Sessellehnen«, sagte ich mit gleichgültiger Stimme, »das Spiel ist aus! Tun Sie jetzt genau das, was ich sage.«
    Sie gehorchte, stellte die Tasche ab und legte die Hände auf die Sessellehnen.
    »Sind Sie allein hier?«, fragte ich.
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Wer hat Sie begleitet?«
    »Ein Mann«, murmelte sie.
    »Gehen Sie zum Schalter,.sobald Ihre Nummer aufgerufen wird. Anschließend verlasen Sie die Halle, ohne sich umzudrehen. Haben Sie mich verstanden?«
    Das Girl nickte und starrte apathisch vor sich hin.
    Phil trat in mein Blickfeld. Ich gab meinem Freund das verabredete Handzeichen. Phil nickte und schlenderte zur Eingangtür.
    Einige Minuten später flammte hinter der Mattscheibe, die deutlich sichtbar in der Halle hing, eine Zahl auf. Miss .Glendale erhob sich, vergaß ihre Handtasche und trippelte auf den Schalter zu.
    Der Angestellte überreichte ihr einen Briefumschlag, der nur einen bedruckten Zettel, aber keinen Barscheck enthielt. Er arbeitete genau nach der Anweisung seines Direktors.
    Miss Glendale ließ den Umschlag in die Tasche ihres blauen Kostüms gleiten und setzte sich in Richtung Ausgang in Bewegung. Ich fiel in meinen Sessel zurück und hielt die Luft an.
    Draußen befanden sich außer Phil noch drei weitere Kollegen. Zwei saßen in einem schnellen Wagen, um unter Umständen die Verfolgung aufzunehmen.
    Aber soweit kam es nicht. Phil blieb dem Girl auf den Fersen, das auf einen Studebaker zusteuerte, an dessen Heck eine Zulassungsnummer aus Florida klebte.
    Ehe Charlotte Glendale die rechte vordere Tür öffnen konnte, stand Phil neben dem Fahrer, riss den Wagenschlag auf und sagte: »Steigen Sie bitte aus. Sie sind festgenommen.«
    Auf den Burschen wirkte dieser Satz wie ein Startzeichen. Er tauchte blitzschnell aus seinem Gehäuse auf und stürzte sich auf meinen Freund. Phil wich einige Schritte zurück.
    Im gleichen Augenblick standen zwei unserer Kollegen neben Phil und hielten dem Gangster ihre Pistolen entgegen. Das reichte dem Burschen, um die Situation zu erkennen. Er wirbelte auf dem Absatz herum und jagte los.
    Aber er hatte nicht damit gerechnet, dass einer der beiden jungen Kollegen Bundesmeister im Dreitausend-Yard-Lauf war. Schon nach wenigen Sätzen holte er den Gangster ein und stoppte ihn.
    Während der Gangster zum Polizeiwagen geschleppt wurde, kümmerte sich Phil um Miss Glendale, die wie angewurzelt an der rechten Seite des Wagens stand.
    Nach zwei Minuten raste die große FBI-Limousine vom Typ Thunderbird in Richtung 69. Straße Ost.
    Phil rückte seine Krawatte zurecht und betrat ein zweites Mal die Marmorhalle der Central Insurance. Er kam zu mir, pflanzte sich in den Sessel und murmelte: »Alles okay. Das Girl und den Burschen ordnungsgemäß verfrachtet. Was sollen wir hier noch tun?«
    »Auf den zweiten Fisch warten. Miss Glendale hatte nur die Police von Ponder. Ich fürchte, der zweite Fisch geht nicht so schnell ins Netz.«
    ***
    Unsere Geduld wurde auf eine harte Probe gestellt. Der Angestellte hinter Schalter Nummer zwei hatte bereits seine Frühstückspause hinter
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