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0333a - Makler, Mädchen und Moneten

0333a - Makler, Mädchen und Moneten

Titel: 0333a - Makler, Mädchen und Moneten
Autoren: Mädchen und Moneten Makler
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sich, 58 als Rosa Hellforth die Halle betrat. In ihrer Begleitung befand sich der hagere Mann, der aus dem Badezimmer aufgetaucht war, nachdem mich der Catcher in Rosas Wohnung mit dem Taktstock bearbeitet hatte.
    Diesmal blieb ich ruhig sitzen, senkte nur die Illustrierte einige Millimeter und beobachtete das Pärchen über den Zeitungsrand weg.
    Rosa Hellforth hat sich die Haare schwarz gefärbt, trug ein hellblaues Tageskleid und einen teuren Pelzmantel. Der Mann in ihrer Begleitung wirkte mit seinen eng geschnittenen Röhrenhosen, einem Monokel im Augen und einem Homburger auf dem Kopf wie ein Rennplatz-Dauerbesucher.
    Das Girl trat an Schalter zwei, wechselte einige Worte mit dem Angestellten, nahm die Ledermappe ihres Begleiters, öffnete sie und zog die Police heraus.
    Dann kam der Augenblick für mich.
    Der Schalterbeamte gab Rosa Hellforth einen Zettel, auf dem die Bearbeitungsnummer stand und wies auf die Sitzecke, in der ich hockte.
    Ich hob die Illustrierte um einige Zentimeter und sah am unteren Rand der Zeitschrift vorbei auf den Boden. Als die schmalen, dunkel gelackten Herrenschuhe in meinem Blickfeld auftauchten, ließ ich blitzschnell die Zeitung auf den Schoß fallen.
    Ich zauberte meine 38er Smith & Wesson in die Rechte und richtete den Lauf auf den mondänen Begleiter von Rosa Hellforth.
    »Stopp, keinen Schritt weiter! Hände hoch, FBI!«, sagte ich, stand auf und machte einen Schritt auf den Gangster zu. Der Bursche starrte mich einen Herzschlag lang an und wurde dann kreidebleich.
    Plötzlich reagierte er wie ein Pulverfass, in das ein brennendes Streichholz fällt. Er hechtete auf mich zu und warf sich förmlich auf meine Pistole.
    Ich sprang zur Seite und fing den Kerl mit einem Aufwärtshaken ab, der genau die Kinnspitze traf.
    Der Bursche sackte zusammen wie ein nasser Sack.
    Aber in diesen Sekunden hatte Rosa Hellforth sich mit einem Damenrevolver aus ihrer Handtasche bewaffnet.
    »Stopp, Cotton«, kreischte sie, »oder ich knalle Sie ab. Bewegen Sie sich nicht!«
    Der Finger am Abzug zitterte genauso wie die Hand.
    Fünf Yards trennten mich von Rosa Hellforth. Ich setzte das betörendste Lächeln auf, das ich zur Verfügung hatte und steckte die 38er in das Halfter zurück. Denn ich war sicher, das der hagere Rennbahnbesucher die ersten Minuten nicht aufwachte.
    »Wollen Sie auf dem elektrischen Stuhl landen, Rosa?«, fragte ich seelenruhig. »Das Spiel ist aus. Geben Sie sich endlich geschlagen. Vor der Tür wimmelt es von Cops. Selbst wenn Sie schießen sollten, können Sie die Halle nicht mehr verlassen. Drehen Sie sich um. Mein Kollege Phil Decker steht hinter Ihnen.«
    Das Girl fiel auf den Bluff herein und drehte den Kopf nach hinten.
    Mit einem Riesensatz schnellte ich auf Rosa Hellforth zu und schlug ihr im Sprung die Pistole aus der Hand.
    Phil war nicht zu sehen. Er hatte die Aufgabe, am Ausgang der Schalterhalle zu warten.
    Rosa Hellforth kreischte auf. Ich presste ihr meine Hand auf den Mund.
    »Wollen Sie, das alle Leute auf Sie aufmerksam werden?«, zischte ich.
    Der Appell an die Eitelkeit fruchtete. Das Girl ließ sich in einen Sessel bugsieren. Ich kümmerte mich um den hageren Burschen, der langsam zu sich kam, hob ihn von der Erde auf und pflanzte ihn ebenfalls in die Polster. Anschließend zog ich ihm eine schwere Luger aus dem Schulterhalfter und einen Browning aus der Hosentasche.
    Als er zu sich kam, fiel sein Blick auf die Waffen, die vor ihm auf den Tisch lagen.
    »Darf ich Ihren Waffenschein sehen?«, fragte ich.
    Der Gangster knurrte mir einige Verwünschungen entgegen und versuchte, sich zu erheben.
    »Stopp, ich nehmen Sie und Miss Hellforth fest«, sagte ich ruhig, »und mache Sie darauf aufmerksam, dass alles, was Sie jetzt tun oder sagen, bei Gericht gegen Sie verwendet werden kann.«
    Ich ließ Phil und einige Cops vom Schalterbeamten hereinrufen. Der Abtransport des Gangsters und der Sekretärin dauerte keine fünf Minuten.
    Gegen Quittung ließ ich mir die Anträge und die Lebensversicherungspolicen aushändigen.
    Eine Stunde später wussten wir, dass die beiden Unterschriften auf den Anträgen für die Lebensversicherungen gefälscht waren. Ponder und Spears hatten also keine Ahnung, das sie mit je 500 000 Dollar bei der Central Insurance versichert waren.
    ***
    Phil und ich schlürften eine Kanne Kaffee und legten die Beine auf unsere Schreibtische.
    »Jetzt eine Stunde schlafen und dann ins Bett«, stöhnte Phil.
    »Bist du jetzt auch der Meinung,
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