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0330 - Ein Mann wie Rhodan

Titel: 0330 - Ein Mann wie Rhodan
Autoren: Unbekannt
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als Rhodan auftritt. In seinem Psychogramm gibt es einen unbekannten Faktor."
    „Allmählich beginnt er mich zu interessieren", gestand Reginald Bull. Er drohte Mercant mit dem Zeigefinger. „Ich nehme an, Sie wollen uns Ihre Beute schmackhaft machen?"
    Mercant blätterte in seinen mitgebrachten Papieren.
    „Genau das ist meine Absicht!", sagte er.
    Bull erhob sich.
    „Ich schlage vor, daß wir Mr. Anrath jetzt zu uns bitten", sagte er.
    „Warten Sie noch"` Mercant trat an die Bildschirme heran. „Wir wollen dem Ingenieur einen unnötigen seelischen Konflikt ersparen. Wenn Sie ihn für unfähig halten, brauchen wir uns ihm nicht zu zeigen. Das wird seine Rückkehr in die menschliche Gesellschaft erleichtern."
    Unwillkürlich blickten alle zu Mory Rhodan-Abro hinüber. Bull erkannte, daß man der Frau des Großadministrators die Entscheidung überließ. Mory hob die Augenbrauen, als sie die Bedeutung der Blicke erkannte.
    „Ich weiß, welche Antwort Sie von mir erwarten", sagte sie sachlich. „Lassen Sie den Ingenieur hereinführen, Mr. Bull."
    Mercant hob den Arm.
    „Einen Augenblick noch", sagte er. „Ich möchte mich bei Ihnen für Ihr Verständnis bedanken, Madam." Er deutete eine Verbeugung an.
    Bull schaltete die Lautsprecheranlage ein.
    „Führen Sie Mr. Anrath jetzt in das Konferenzzimmer!" befahl er dem Abwehr-Spezialisten, der draußen vor der Tür wartete.
     
    *
     
    In den ersten Minuten der Stille war Heiko Anrath für das Schweigen der Lautsprecher dankbar gewesen - jetzt wünschte er, ihren metallischen Klang erneut hören zu können. Sie stellten eine Verbindung zur Welt außerhalb dieses Zimmers dar und waren gleichzeitig seine einzige Quelle für Informationen. Fast hätte er gelächelt, als er den tieferen Grund für seine Überlegungen erkannte. Er begann, sich mit seiner augenblicklichen Situation abzufinden und suchte nach einer Beantwortung aller ungelösten Fragen.
    Er glaubte nicht mehr daran, daß ihn eine Verbrecherorganisation entführt hatte. Es ging offensichtlich um bedeutendere Dinge als Diebstahl oder Spionage. Die Männer, die ihn von der Erde verschleppt hatten, mußten Verbindungen zu allerhöchsten Regierungskreisen besitzen. Anrath argwöhnte, daß sogar Mitglieder der Solaren Administratur ihre Hände im Spiel hatten. All diese Vermutungen gaben jedoch keine Antwort auf die quälende Frage, warum man ausgerechnet ihn auf den Mond gebracht hatte.
    Anrath stand auf und ging im Zimmer auf und ab. Er wußte nicht, ob man ihn beobachtete. Im Augenblick war es ihm auch gleichgültig. Er überlegte angestrengt.
    Die Tür wurde geöffnet. Ein uniformierter Mann kam herein. Er warf Anrath eine einfache Kunststoffkombination zu.
    „Ziehen Sie das an" befahl er.
    Anrath führte die Anordnung aus. Der Mann beobachtete ihn schweigend.
    Als Anrath fertig war, sagte der Mann schroff: „Kommen Sie jetzt!"
    Der Schaltmeister trat auf den Gang hinaus und wartete, daß sein Begleiter die Führung übernahm.
    Sie legten nur dreißig Meter zurück, dann blieb Anraths Bewacher vor einer Tür stehen.
    „Mr. Anrath ist hier draußen, Sir", sagte er in die Sprechanlage neben dem Eingang.
    „Er soll hereinkommen", sagte eine ruhige Stimme.
    „Gehen Sie!" sagte der Uniformierte zu Anrath.
    Heiko Anrath öffnete die Tür. Innerhalb des Raumes, in dem er sich jetzt befand, hatten zwanzig Männer und eine Frau auf sein Erscheinen gewartet.
    Die Frau von Mory Rhodan-Abro. Sie blickte ihm entgegen. Er kannte sie von unzähligen Bildern.
    Auch einen der Männer erkannte er. Es war Staatsmarschall Reginald Bull.
    „Willkommen auf dem Mond, Mr. Anrath!" sagte Bull freundlich und ging mit ausgestreckter Hand auf ihn zu.
     
    3.
     
    Heiko Anrath hatte damit gerechnet, auf dem Mond mit ungewöhnlichen Menschen zusammenzutreffen, und in den vergangenen Minuten hatte er sich dagegen gewappnet. Als er jedoch plötzlich höchsten Vertretern des Solaren Imperiums gegenüberstand, kehrte seine Unsicherheit mit einem Schlag zurück.
    Die hier versammelten Persönlichkeiten waren für seine Entführung verantwortlich.
    Für Heiko Anrath war diese Erkenntnis wie ein Schock.
    Er beachtete die ausgestreckte Hand Bulls nicht, sondern wich zurück.
    „Sie... Sie!" stammelte er mit bebender Stimme. „Sie haben einen Mann umbringen lassen und ihn an meiner Stelle in der Sahara in einen explodierenden Flugschrauber gesetzt."
    „Es spricht für Sie, daß Sie in dieser Situation an den Toten denken", erwiderte
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